1 Korinther 3,9-17 – Die Jury und das Fundament unseres Lebens – Von Thomas Pichel

A.
Als Einleitung in den Gottesdienst: Unser unsichtbares Publikum

1.
Jeder von uns lebt sein Leben mit und vor einem unsichtbaren Publikum. Jeder von uns trifft seine Entscheidungen vor dieser unsichtbaren Jury. Man vergleicht uns mit anderen. Wir werden bewertet. Man richtet über uns.

Was sagt man zu dem, was ich tue, wie ich lebe? Wie stehe ich da? Bekomme ich Likes? Wir lassen uns fragen: Warum hast du das so gemacht? Wie konntest du nur?

Jeder von uns will vor diesem Publikum gut dastehen. Jeder von uns muss mit dieser Jury klarkommen.

Ich verwende den Begriff Jury als einen Mix aus Preisrichter und Geschworenen.
Preisrichter, die bei sportlichen oder künstlerischen Wettbewerben, uns bewerten.
Geschworene, die in den USA Anklage erheben (im Vorverfahren) und die über die Schuldfrage entscheiden (im Hauptverfahren).

2.
Wie schaut ‚meine‘ Jury aus? Wer sitzt da und urteilt über mich? Vor wem rechtfertige ich mich (ständig)?

Es gibt drei Gruppen:

Da gibt es die anderen Menschen: Ehepartner, Kinder, Eltern, Freunde, Kollegen, Chefs, Mitchristen. Es können auch tote Menschen sein.

Da gibt es uns selbst: Auch wir bewerten und beurteilen uns ständig, immer und überall.

Da gibt es Gott. Da gibt es Gott, weil wir uns Gott verantwortlich wissen.

3.
Wer sitzt in der ersten Reihe? Wer entscheidet letztendlich über „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“, über „Gut gemacht!“ oder „böses Foul“, über Lob und Kritik?

4.
Ich lade zu einer kleinen Übung ein.

Wer befindet über mich? Wer bewertet mich? Wer urteilt über mich? Wer verurteilt mich? Wer verteidigt mich? Wer richtet über mich? 

Bei wem gefällt mir das? Bei wem mag ich das überhaupt nicht? Wen hätte ich gerne los?

Wir können uns unsere Jury nur bedingt aussuchen. Aber wir können die Mitglieder bewerten und ordnen. Ich kann fragen: Wer ist mein wichtigster Bewerter? Wer hat das letzte Wort über mich? Wessen Urteil ist entscheidend für mich?

Natürlich können wir uns auch fragen: Bei wem sitze ich in der Jury?

Diese Idee, dieses Bild vom unsichtbaren Publikum habe ich von Wolfgang Bittner (in Wolfgang Bittner, Alles spricht dafür, S.66), der die Tribüne unseres Lebens aber anders besetzt. Bei ihm gibt es folgendes dreifaches Publikum: Menschen, mit denen wir gegenwärtig leben. Menschen der kommenden Generation. Gott.

 

B.

Unsere Zeit hat eine unglaubliche ‚Lust‘ am Jury-Spielen.
Es herrscht „das Gesetz der Beurteilung“ (Martin Buber)
Ständig wird verglichen, bewertet, beurteilt, verurteilt.

Fußballer bekommen Noten. Frauen bekommen in Fernsehshows Fotos oder nicht. Gemeinden zählen Klickzahlen. Ärzte und Handwerker bekommen Bewertungen. Gaststätten und Hotels bekommen Rezensionen.

Wir alle machen diese Spiele mit. Als Täter und Opfer.
Wir spielen Preisrichter. Andere spielen Preisrichter über uns.
Wir spielen Geschworene. Andere spielen Geschworene über uns.

Ich lese jetzt 1 Kor 3,9-17. Wir merken, dieses Spiel gab es schon vor 2000 Jahren.

9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. 10 Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. 11 Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 12 Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird’s klarmachen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. 14 Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. 15 Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr.

 

Zwei Vorbemerkungen:

Es geht in diesem Text nicht um die Frage, ob wir Christen waren, sondern wie wir als Christen gelebt haben.

‚Feuer‘ ist in der Bibel oft ein Bild für die Kritik durch Gott. ‚Feuer‘ – das ist die Frage, ob sich das, was ich lebe, als wertvoll, sinnvoll und gut erweist.

 

I.
Was war damals in Korinth los? Christen spielen Jury über andere Christen.

1.
Christen in der Gemeinde in Korinth spielen Preisrichter und Geschworene über den Apostel Paulus. Sie vergleichen die damaligen VIP-Christen miteinander. Sie bewerten den Paulus. Ihr Urteil lautet: Paulus, klar, Du hast die Gemeinde gegründet, wir sind durch Dich zum Glauben gekommen. Aber du bist Mittelmaß. Wir hätten uns mehr gewünscht. Deine Art zu reden könnte lebendiger sein. Deine Themen sind so schwierig. Petrus und Apollos sind interessanter und begeisternder. Die überzeugen mehr. Die unterhalten uns besser.

Die Folge dieses Bewerten ist, dass es in der Gemeinde Vorurteile, Konkurrenzdenken und Cliquen gibt.

2.
Paulus verteidigt sich. Aus seiner Verteidigungsrede ein paar Auszüge.

a.
Paulus sagt: Es kommt darauf, dass alle Gemeindeglieder mitmachen, mitarbeiten und mit bauen. Wir sind alle gleich, ob Promi- oder Normalo-Christ, ob hauptamtlich oder ehrenamtlich. Wir sind alle Bauarbeiter auf der Gemeinde-Baustelle. Jeder wirkt auf seine Weise mit. Keiner darf nur am Bauzaun stehen, zuschauen und seine Kommentare abgeben.

b.
Paulus sagt: Es kommt darauf an, wie auf diesem Fundament weitergebaut wird, es kommt auf die Qualität der Mitarbeit an. Sie kann wertvoll sein. Sie kann unterschiedlich wertvoll sein. Sie kann auch wertlos sein. Sie kann sogar schädlich für die Gemeinde sein.

c.
Das aber wird sich erst am Ende zeigen und herausstellen. Was Einzelne eingebracht und getan haben, das wird Gott am „Tag des Gerichts“ einer Bestandsaufnahme unterziehen und das entscheidende Urteil fällen.

Paulus sagt in 1 Kor 4,5: „Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. Dann wird einem jeden von Gott sein Lob zuteilwerden.“

d.
Denn wir können den Job des Richters nicht. Denn wir haben nicht die Augen Gottes. Er ist die entscheidende Jury. Nicht ich selbst. Kein Mensch über mich. Richten – das kann nur Gott. Gottseidank!

Ich darf meine Meinung haben und vielleicht hier und da auch äußern. Aber ich darf meine Meinung nicht für das endgültige, maßgebliche, alles klärende Urteil halten. Ich muss immer wissen, dass meine Meinung, mein Bewerten und Beurteilen, mein Verurteilen immer total relativ sind, immer total vorläufig.

3.
Ich mache drei Beispiele, wie schwer es ist, eine Mitarbeit zu beurteilen.

a.
Da ist ein Prediger sehr beliebt. Woran liegt das? Daran, dass er die Menschen mit Gottes Wort versorgt und ernährt oder daran, dass er die Menschen immer bestätigt und gut unterhält? Wer kann das entscheiden?

b.
Da ist ein Prediger sehr unbeliebt. Woran liegt das? Daran, dass er menschlich sehr schwierig ist? Oder daran, dass er in seinen Predigten einen wunden Punkt der Leute anspricht? Wer kann das wissen und sagen?

c.
Da ist ein großer Evangelist. Ein gesegnetes Werkzeug im Land. Aber seine engsten MitarbeiterInnen können seine Predigten nicht mehr hören. Weil seine Art, Chef zu sein, sie tief verletzt und verstört. Wie sollen wir das beurteilen?

 

II.
Jesus Christus als Fundament unseres Lebens

Der zweite Punkt meiner Predigt ist etwas Theologie. Theologie ist nichts Theoretisches.
Theologie heißt: Was darf ich glauben? Was darf ich leben?
Was muss ich nicht länger glauben? Wie muss ich nicht leben?

1.
Das Bild vom Fundament leuchtet uns ein: Wenn jemand ein Haus bauen will, muss er vorher ein tragendes Fundament anlegen. Früher nahm man dafür tragfähige, belastbare Steine. Heute wird das Fundament meist mit Beton gegossen. Ohne ein Fundament lässt sich weder ein Einfamilienhaus noch ein Gemeindehaus noch ein Wolkenkratzer bauen.

Wir ahnen, was das Bild für unser Lebenshaus bedeutet. Mit dem Fundament steht und fällt alles. Ohne tragendes Fundament wird alles schief, gerät es ins Rutschen, sackt weg, sinkt ein, stürzt ein.

Die Frage nach unserem Fundament klärt die Frage: Was ist das Feste, Verlässliche und Zuverlässige in meinem Leben? Was gibt mir festen Boden unter den Füßen? Was trägt mich? Was hält mich? Was bewährt sich in Krisen, weil es belastbar ist?

2.
Das Besondere am christlichen Glauben ist, dass unser Fundament eine Person ist.

Also nicht ein Buch, nicht eine Lehre, nicht gewisse Regeln und Pflichten, nicht gewisse Traditionen und Rituale und Riten.

Unser Fundament ist eine geschichtliche Person, die wir aber als lebend, lebendig und gegenwärtig erfahren. Unser Fundament ist Jesus Christus.

Für uns heute ist das ein Doppel-Name. Zurzeit der ersten Christen war das eine Aussage, ein Satz, ein Bekenntnis: Jesus von Nazareth ist der Christus, d.h. der König der Juden, der erwartete Messias. Was heißt das nun?

a.
Unser Fundament ist also der Jude Jesus, der Mensch Jesus, sein Leben. Seine Einstellung zu den Menschen. Seine Zuwendung zu den Menschen. Seine Heilungen. Seine Wunder. Seine Worte. Seine Sicht der Dinge. Sein Wille. Sein Schicksal. Sein Leid. Sein Tod. Seine Auferstehung.

b.
Unser Fundament ist zweitens, dass Jesus der Messias ist. Ich könnte jetzt fromm sagen: Jesus ist Gottes Sohn. Er ist Gott selbst. Ich sage es in einem Bildvergleich: Jesus ist noch etwas anderes als ein Mensch. Er war mehr als ein Mensch. Er ist der von Gott Bevollmächtigte. Er kann Dinge, die kein anderer kann: mich mit Gott verbinden, mir echtes und tiefes Leben schenken, mir Schuld vergeben, Versöhnung schaffen, erlösend wirken, mich verändern…

3.
Unser Fundament ist also alles, was uns in Jesus angeboten wird, was uns mit Jesus geschenkt wird.

Unser Fundament ist seine Beziehung zu uns, seine Einstellung zu uns, seine Liebe, seine einmalige, besondere Liebe. Und unser Fundament sind die Macht Jesu, seine Möglichkeiten, seine Fähigkeiten.

Mit diesem Fundament, mit der Liebe und der Macht Jesu, steht und fällt alles in unserem Leben. Von dieser Liebe und dieser Macht sind wir abhängig. Beides ist für uns unersetzbar, unverzichtbar.

Der tragende Grund, die tragende Wahrheit unseres Lebens ist nicht, was wir für Gott empfinden, was wir tun, sondern „ausschließlich, was Jesus Christus in Wahrheit von uns denkt, was er für uns empfindet, was er zu unseren Gunsten getan hat, (tut) und tun wird.“ (Hans Joachim Eckstein)

Jesus gilt immer! Das ist ‚unkaputtbar‘. Das darf ich glauben. Das darf ich gelten lassen. Darauf kann ich mich verlassen. Darauf darf ich mein Leben aufbauen. Das darf ich leben.

 


III.
5 Anwendungen, 5 praktische Beispiele dieser Botschaft

Im dritten Punkt der Predigt werte ich diese Doppelbotschaft: Jesus ist unsere Jury. Jesus ist unser Fundament aus.

Ich frage 5x, was das für praktische Konsequenzen für mich im Alltag, in meinem Leben hat.

1.
Jesus Christus ist die Grundlage unserer Gottesbeziehung.

Ein guter seelsorgerlicher Freund hat zu mir öfters gesagt: ‚Thomas, an Deinem Leben kannst Du nicht ablesen, wie Gott zu Dir steht.‘ Aber an Jesus können wir das!

So wie Jesus ist, so wie Gott sich in Jesus gezeigt hat, so wie Jesus sich Menschen gegenüber verhält, so ist Gott wirklich. Das Leben ist nie eindeutig. Aber Jesus ist eindeutig. Jesus gilt! Jesus gilt immer! – Das lasse ich gelten! Ich zweifle nicht am Namen Jesu Christi.

Das ist sehr hilfreich in Zeiten, in denen wir Gott nicht verstehen.

Das ist sehr hilfreich in Zeiten, in denen wir keine Erfahrungen oder widersprüchliche Erfahrungen mit Gott machen.

Das ist sehr hilfreich in Zeiten wie dieser, wo wir nicht wissen, was wir von Corona halten sollen (ich wundere mich immer, wie schnell und selbstsicher mancher Christ weiß, was Corona ist).

 

2.
Jesus Christus und die Frage nach dem Sinn unseres Lebens.

Das ist natürlich ein großes Thema. Viel wäre dazu zu sagen. Ich mache es trotzdem mir einmal ganz einfach.

Die Grundlage meines Lebens ist, dass ich das Geliebtsein durch Gott entdecke, erfahre und lebe. Diese Botschaft verändert alles. Diese Gewissheit ist der feste Grund unter den Füßen.

Darauf baue ich mein Leben auf. Ich beantworte diese Liebe mit meiner menschlichen Liebe. Ich gebe diese Liebe weiter.

Robert Spaemann hat einmal gesagt: Wenn Gott ist, dann ist dies das Wichtigste. Wie immer mein Leben verläuft, ob sinnvoll oder sinnlos, ob leicht oder schwierig, der Sinn selber ist unzerstörbar.

 

3.
Jesus Christus als kritische Instanz, wenn es um unsere Mitarbeit in der Gemeinde geht.

Jesus Christus ist unser Preisrichter und er ist unsere Jury. Gottseidank!

Aber wir müssen uns fragen: Darf er das auch? Darf Gott auch eine kritische Instanz sein oder soll er uns immer nur bestätigen, segnen, auferbauen?

Kann Jesus z.B. mit uns über unsere Mitarbeit reden? Ob wir überhaupt in der Gemeinde mitarbeiten? Warum wir nicht mitarbeiten? Warum und wie wir mitarbeiten? Ob das wertvoll ist, was wir tun? Oder ob es vielleicht sogar wertlos und verderblich ist?

Kann und darf Gott mit uns über die Frage mit uns reden, wie wir als Christen leben?

 

4.
Jesus Christus als kritische und erlösende Instanz, wenn es um unsere Schuld geht.

Darf Gott meinen Umgang mit meiner Schuld bestimmen und prägen?
Oder bin ich das entscheidende Jury-Mitglied?

Vielleicht sagt Jesus zu jemanden von uns sehr kritisch: Warum soll ich Dir Deine Sünden vergeben? Sünden, die du nicht bereust und von denen frei zu werden du erst recht nicht wünscht!

Vielleicht sagt Jesus zu jemanden von uns ermutigend und rettend: Warum willst Du kein Sünder sein? Warum glaubst du mir nicht, dass ich dich mit deiner Schuld will, dass ich dir treu bin, auch wenn du untreu gewesen bist?

Bonhoeffer sagt einmal: „Gott will an unserer Schuld schuld sein“. Ach, dass wir das glauben können! Dass wir das gelten lassen! Jesus kann und will uns Frieden im Gewissen geben. Dazu hat ihn Gott bevollmächtigt.

 

5.
Jesus ist das entscheidende Jury-Mitglied und das tragende Fundament in den Spannungsfeldern des Lebens.

(Diesen Punkt übernehme ich wieder von Wolfgang Bittner, dem ich u.a. mit diesem Gedanken sehr viel zu verdanken habe)

(1)
Es gibt typische, wiederkehrende Situationen, in denen ich entweder merke: „Cool, ich werde ruhig und glücklich“, oder in denen ich merke: „Mist, ich werde in Unruhe versetzt“.

Erfolg – Misserfolg. Ich lebe auf, wenn mir etwas gelingt; ich fühle mich als Versager, wenn es misslingt.

Lob – Tadel. Ich fühle mich gut, wenn man mir ein gutes Wort sagt; ich hinterfrage mich, wenn ich kein Echo erhalte oder nur auf das hingewiesen werde, was nicht gut war.

Zuwendung – Abwendung: Ich warte darauf, dass Menschen freundlich auf mich zukommen; ich fühle mich im innersten infrage gestellt, wenn mich jemand nicht mehr beachtet.“

(2)
Es ist normal: Erfolge, Lob und Beifall und Zustimmung und Zuwendung durch andere erfreuen uns. Wir sind keine gefühllosen Maschinen.

Es ist normal: Misserfolge, Kritik und Abwendung oder Anfeindungen verunsichern uns, berühren uns schmerzhaft, können uns tief verletzen. Wir sind keine gefühllosen Maschinen.

Wolfgang Bittner schreibt: „Reif ist ein Mensch jedoch erst dann, wenn er sich davon in seinem Innersten nicht mehr abhängig weiß“.

Und ich muss wissen, dass Erfolg, Beifall und Zuwendung anderer nicht unser Fundament sein können.

(3)
Machen wir uns nichts vor. Das wird ein Ringen bleiben, solange wir leben. Ich möchte kurz skizzieren, wie ich in diesen Spannungsfeldern mit Jesus lebe.

Ich bespreche diese drei Spannungsfelder und mein Ergehen darin mit dem, der meine Jury und mein Fundament ist.

Ich danke Jesus für alle Dinge, die gelingen, für die Anerkennung, die ich geschenkt bekomme, für die Freundschaften, die ich leben darf. Ich erzähle von meinen Enttäuschungen, Verletzungen und Schmerzen.

Ich danke ihm, dass ich die eigentliche und entscheidende Bestätigung von ihm geschenkt bekomme, dass ich die tiefste und stärkste Bestätigung durch ihn erfahre.

Christsein ist eine Bestätigungserfahrung ohne gleichen. Ich erfahre eine Wertschätzung unabhängig vom Leistungsprinzip. Ich erfahre eine Bestätigung inclusive meiner Schwächen und Fehler, inclusive meiner Schattenseiten, inclusive meiner Schuld.

Und hier ist entscheidend wichtig, dass unser Fundament eine lebendige Person ist. Der Auferstandene an meiner Seite, auf meiner Seite, mit offenen Ohren, mit offenen Armen. Für ihn bin ich unersetzlich.

Jesus gilt immer. Ich lasse mich fallen.

Ich lebe davon, was Jesus für mich empfindet, was er für mich getan hat, tut und tun wird.

Lassen wir seine Liebe gelten. Lieben wir ihn zurück!