Gottes Gnade – Gottes Zorn – von Martin Brendel

Das Buch der Klagelieder enthält fünf Lieder über den Untergang und die Zerstörung Jerusalems. Das Buch wird dem Propheten Jeremia zugeschrieben.

Die Botschaft der Klagelieder ist die tiefe Trauer über die Zerstörung der Stadt Jerusalem und vor allem des Tempels. Jeremia schildert die Demütigung Judas durch die Gefangenschaft und bittet Gott um Hilfe und um sein Erbarmen. Die Klagen in den Kapiteln 1-4 münden in Kap. 5 in ein Gebet.

Inhalt:

In den ersten beiden Kapiteln wird das Elend beschrieben, das über Jerusalem hereingebrochen war. Kapitel 3 gibt einen tiefen Einblick in Jeremias Leid und in die Verfolgung, der er ausgesetzt war. Kapitel 4 schildert, wie stark die Bewohner Jerusalems durch die Zerstörung betroffen waren.

 

Geschichtlicher Hintergrund:

Das babylonische Heer hatte unter König Nebukadnezar Jerusalem belagert und erobert. Der prächtige Tempel war zerstört und ein Großteil der Bevölkerung in die Gefangenschaft nach Babylon geführt worden. Jeremia war mit einem Rest des Volkes in Juda zurückgeblieben, mit denen er später nach Ägypten fliehen musste.

 

Die Verse des heutigen Predigttextes sind die einzigen hoffnungsvollen Verse in den Klageliedern.

 

Luther:

22 Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, 23 sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. 24 Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. 25 Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. 26 Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.

31 Denn der Herr verstößt nicht ewig; 32 sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte. 33 Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschen.

 

Hoffnung für alle:

22 Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, 23 es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr! 24 Darum setze ich meine Hoffnung auf ihn, der HERR ist alles, was ich brauche. 25 Denn der HERR ist gut zu dem, der ihm vertraut und ihn von ganzem Herzen sucht. 26 Darum ist es das Beste, geduldig zu sein und auf die Hilfe des HERRN zu warten.

31 Denn wenn der Herr einen Menschen verstößt, dann tut er es nicht für immer und ewig. 32 Er lässt ihn zwar leiden, aber erbarmt sich auch wieder, denn seine Gnade und Liebe ist groß. 33 Wenn er strafen muss, hat er keine Freude daran, sondern das Leid seiner Kinder schmerzt ihn auch selbst.

 

Klagen, das hört sich nicht gut an. Oft heißt es, wir Deutschen jammern auf hohem Niveau. Das zeigt sich, dass wir uns über viele Kleinigkeiten aufregen und gar nicht mehr sehen wie gut es uns noch geht. Hier geht es um richtiges Klagen in einer Notsituation. Oftmal hört man auch, dass Christen immer fröhlich sein sollen und sich nicht zu beklagen haben. Da ist es sehr tröstlich, wenn in der Bibel die Klagelieder stehen, es auch Klagepsalmen gibt. In denen die Beter Gott ihre Verzweiflung und Klage bringen. Der ist auch der richtige Ansprechpartner.

Die Klagen sind eine Art Protest, ein Weg Gefühle zu verarbeiten, um Verwirrung auszudrücken. In einer Krise tut das gut und muss auch sein, dass ich alles ausdrücken kann, was in mir ist, was mich beschäftigt.

 

 

V22,23

Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, 23 sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

Bekannte, schöne Verse. Sie tauchen plötzlich in den Klageliedern auf. In Vers 18 heißt es noch: Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den Herrn sind dahin. Dann kommt langsam die Wende. Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Bitterkeit getränkt bin. Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mirs. Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch.

 

Ganz tief im Inneren ist noch Hoffnung. Und er wendet sich an Gott. Gedenke doch!

Nach der Elberfelder Übersetzung heißt der Vers: Ja, die Gnadenerweise des Herrn  sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf.

 

Er hofft auf die Gnade Gottes, auf sein Erbarmen. Das beten wir auch oft, erbarme dich! Das bete ich, wenn mir die Worte fehlen, wenn ich nur noch auf ihn hoffen kann. Das können wir auch beten, wenn wir die Not der Welt sehen, die Kriege und Naturkatastrophen. Erbarme dich!

Jeder Morgen ist ein Zeichen, dass es immer noch gilt!

Jeder Morgen, an dem die Sonne aufgeht, ist ein Bild der Auferstehung und ein Zeichen, dass das Leben weiter geht. Jeden Tag empfangen wir das Leben neu.

All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad und große Treu. Sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag.

Jeden Tag neu, nicht im voraus für eine Woche. Wenn ich dann mal in einer Woche viel schief läuft, und die Gnade ist schon am Donnerstag aufgebraucht, was mach ich dann?   Nein – Jeden Tag neu. Ich muss mir das bewußt machen, was das für ein Geschenk ist. Da kann ich nur dankbar werden. Und jeden Tag aus seiner Gnade bewußt leben. Bewußt leben, geht das bis zum Schluß?

Da denke ich an die vielen alten Menschen, für die die Tage beschwerlich sind. Ich denke an eine Frau in den Himmelkroner Heimen, bei der ich kürzlich war. Sie liegt im Bett, kann nich sprechen und bei jeder Berührung schreit sie, sonst starrt sie an die Decke, hält sich an einem Kuscheltier fest. Ich habe dann auch gebetet, ich weiß nicht was das soll, warum sie so da liegen muss, da kann ich nur beten, Herr erbarme dich!

Und ehrlich gesagt, habe ich schon etwas Bedenken wie es mir im Alter gehen wird, wenn Einschränkungen kommen, ich nicht mehr alles machen kann wie gewohnt. Ich kann dann nur an der Hoffnung festhalten, dass sein Erbarmen nicht aufhört und er treu ist.

Die Gnade gilt jeden Tag. Ein Zeichen, dass es weiter geht, auch über den Tod hinaus.

 

 

V24:

Was ist der Grund der Hoffnung auf die erneute Zuwendung Gottes?

„Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen“ (V.24), so heißt es in unserem Predigttext; und das „darum“ zeigt, dass es sich hier um die Begründung der Hoffnung handelt. Warum ist  die Aussage: „Der Herr ist mein Teil“, Grund für die Hoffnung?
Bei dem Vers ist ein Verweis auf 5.Mose 18, 1-2 angegeben:

1 Die levitischen Priester, der ganze Stamm Levi, sollen weder Anteil noch Erbe haben mit Israel. Von den Feueropfern des HERRN und dem, was ihm zusteht, sollen sie essen. 2 Darum soll der Stamm Levi kein Erbe unter seinen Brüdern haben; der HERR ist sein Erbteil, wie er es ihm zugesagt hat.

Anders als alle anderen Stämme Israels bekamen sie als Gruppe der Priester damals, als Israel das gelobte Land endlich erreicht hatte, keinen Boden, kein Land zugeteilt. Ihr Anteil war Gott. Ihm verdankten sie ihren ganzen Lebensunterhalt. Sie sollten sich auf ihr Priesteramt konzentrieren können und sich nicht um Haus und Land kümmern müssen.  Das Bekenntnis „Gott ist mein Teil“ besagt demnach: „Gott ist für mich wie das Land, von und auf dem ich lebe. Er ist der tragende Grund meiner Existenz.“

Und indem Jeremia das alte Bekenntnis der Leviten „Gott ist mein Teil“ aufgreift, will er seinen verzweifelten Volksgenossen sagen: „Gottes Treue hängt nicht von der Gabe des Landes und auch nicht vom Tempel als Heilszeichen ab. So wie Gott den Leviten auch ohne Landbesitz Existenzgrundlage war, so will er auch uns Existenzgrundlage sein und für uns sorgen“. Darum ist Grund zur Hoffnung, wo nichts mehr zu hoffen ist. Auch wenn der Tempel zerstört ist, bleibt Gott treu.
Der Bund, den er mit den Vätern schloss, ist und bleibt in Kraft.

Ich mach mal einen kleinen Ausflug zu dem Bund mit Abraham. Abraham wurde von Gott aufgefordert, Tiere zu bringen. Verträge wurden damals so geschlossen: Man nahm Tiere und teilte sie in zwei Hälften. Dann legte man eine Tierseite auf die linke und die andere auf die rechte Seite. Die Vertragspartner stellten sich jeweils auf eine Seite. Dann traf man sich in der Mitte. Das hieß: Wenn du diesen Vertrag brichst, dann soll es dir wie den Tieren ergehen. Es wird aus sein mit dir. Ein Vertragspartner durfte bei Nichteinhaltung des Vertrags den anderen töten.

Abraham hat also die Tiere gefunden, getötet und zerteilt. Als die Sonne unterging fiel er in einen tiefen Schlaf lesen wir. Abraham werden im Traum Nachkommen und Land verheißen. Und dann wird es spannend: 1.Mose 15, 17-18:

17 Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war, siehe, da war ein rauchender Ofen, und eine brennende Fackel fuhr zwischen den Stücken hin. 18 An dem Tage schloss der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dies Land von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom, den Euphrat.

Verträge werden geschlossen, in dem die Vertragspartner jeweils bei der einen Seite der Tierhälften stehen. Gott müsste auf der einen Seite stehen, Abraham auf der anderen! Was macht Abraham? Er schläft!

Die brennende Fackel ist ein Zeichen für Gott. ER geht durch die Tierhälften hindurch und schließt den Bund sozusagen mit sich selbst. Abraham muss nichts dazu tun! Gott weiß, dass die Menschen den Vertrag, den Bund mit Gott nicht einhalten können.

Aber die Menschen mit denen Gott einen Bund schloss, standen fest im Glauben an ihn. Sie waren unvollkommen, wie wir auch. Deshalb wird beim Bundesschluss Gott aktiv, Abraham darf schlafen.

Zurück zum Land und der Existenzgrundlage.

Gott meine Existenzgrundlage. Das Land auf dem ich lebe, das mich versorgt. Das Land ist wichtig, da kann ich wohnen, auf dem Land wird gesät und geerntet damit ich versorgt bin. Auf dem Land, der Grundlage habe ich  eine Wohnung in der ich mich wohl und sicher fühle.  Das alles will Gott sein, das alles will Gott mir geben. Er versorgt mich, er gibt mir Sicherheit, er ist treu. Unabhängig von den Umständen. Er ist treu wenn es mir gut geht und wenn es schlecht läuft. Die Verbindung zu Gott ist wichtiger als alles andere außen herum. Er will mir das schenken, was ich zum Leben brauche. Ich werde nicht alles bekommen, was ich mir wünsche. Ich bin überzeugt, dass Gott besser weiß, was mir gut tut.

In diesem Zusammenhang ist mir ein Lied von Garth Brooks (amerikanischer Country-Sänger)  eingefallen. Das Lied hat den Titel: unanswered prayers. (unbeantwortete Gebete) Da geht es darum, dass er seine Jugendliebe nach vielen Jahren wieder trifft und er sich daran  erinnert, wie sehr er sich gewünscht hatte sie zur Frau zu bekommen. Er betete zu Gott darum. Im Rückblick ist er dankbar für nicht beantwortete Gebete, weil er eine viel bessere Frau geschenkt bekommen hat. Weiter singt er noch, dass wenn Gott nicht antwortet es nicht heißt, dass er sich nicht um dich kümmert. Eines der größten Geschenke Gottes sind unbeantwortete Gebete. Weil er es besser weiß als ich, weil er genau weiß, was ich brauche, weil er den Überblick hat.

V.25,26:

25 Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt.

26 Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.

 

25 Denn der HERR ist gut zu dem, der ihm vertraut und ihn von ganzem Herzen sucht. 26 Darum ist es das Beste, geduldig zu sein und auf die Hilfe des HERRN zu warten.

 

Auch ein herausfordernder Vers. Geduldig sein. Warten. Harren. Worte, die man vielleicht nicht so gerne hört.  Erklärung im Duden für harren: „mit bestimmter innerern Erwartung, sehnsüchtig warten.“

Das verstärkt das normale warten. Da warte ich nicht nur auf den Zug, oder auf Post, oder sonst was. Sehnsüchtig warten, heißt das es mir ganz wichtig ist, das Veränderung kommt.

Es ist schon schwierig, auf die Hilfe des Herrn zu warten. Wenn ich für etwas oder jemanden bete und es verändert sich lange nichts. Das Aushalten ist schwierig. Gerade wenn ich bestimmte Vorstellungen habe, was passieren soll und Gott was ganz anderes vor hat. Unbeantwortete Gebete.

 

Ich denke an die Situation in der Mose war, als das Volk das er führte, von den Ägyptern verfolgt wurde. Vor ihnen das Meer, hinter ihnen die Ägypter. Und noch der Druck aus dem Volk, die ihn anklagen wie er sie in so eine Situation führen konnte!

Was macht Mose? Er vetraut allein auf den Herrn. Er sichert dem Volk Rettung zu und sagt: Der Herr wird für euch kämpfen, ihr aber werdet still sein.

Was für ein Vertrauen in dieser angespannten, fast ausweglosen Lebenslage.

So ein Vertrauen wünsche ich mir auch.

 

Ein anderes Aushalten wird in Psalm 37,7 beschrieben: Sei stille dem Herrn und warte auf ihn. Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt.

 

Das ist ja oft der Fall. Ich sehe Menschen, denen geht es augenscheinlich besser als mir, sie leben glücklich und unbeschwert. Obwohl sie überhaupt nicht nach Gott fragen. Dieser Vers aus dem Psalm sagt mir, reg dich nicht über die anderen auf, schau nicht neidisch auf sie. Sei still und warte auf mich. Da haben wir es wieder. Der Herr verspricht, er sorgt für mich. Ich darf mich auf ihn verlassen.

Still sein. Dieses still sein, heißt für mich zu einen, dass ich ihn handeln lasse und ich Ruhe bewahre und keine Hektik verbreite. Zum anderen heißt es für mich, die Stille zu suchen. Das fällt mir manchmal schwer. Die Stille auszuhalten und auch im Gebet still zu sein und zur Ruhe zu kommen und versuchen zu hören was Gott mir sagen will, den Gedanken nachzuspüren. Wenn ich zum Gebetstreffen der Gemeinde gehe, tut es mir gut, dass ich überhaupt zur Ruhe komme vor Gott, eine Stunde beten, mitbeten und da gibt es nichts anderes.

Und zum dritten heißt still sein für mich, dass ich sprachlos bin. Ich stell mir das Volk Israel vor, als sich das Meer teilte. Sie konnten durch, die Ägypter kamen darin um.  Das Klagen hat ein Ende. Wenn ein Wunder geschieht, bin ich sprachlos. Ich habe keine Erklärung dafür, kann Gott nur loben und danken.

 

  1. 31,32,33

31 Denn der Herr verstößt nicht ewig; 32 sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte. 33 Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschen.

31 Denn wenn der Herr einen Menschen verstößt, dann tut er es nicht für immer und ewig. 32 Er lässt ihn zwar leiden, aber erbarmt sich auch wieder, denn seine Gnade und Liebe ist groß. 33 Wenn er strafen muss, hat er keine Freude daran, sondern das Leid seiner Kinder schmerzt ihn auch selbst.

 

Ja, Gott betrübt uns, wir sind geplagt. Jeder hat sein Päckchen zu tragen heißt es so schön. Das ist wohl wahr. Auch hier heißt es, dass der Herr die Menschen nicht verstoßen will, er erbarmt sich über die Menschen. Er hat keine Freude an unserem Leid.

 

2.Samuel 14,14 lesen wir Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er ist darauf bedacht, dass das Verstoßene nicht auch von ihm verstoßen werde.

Er ist das Leben! Er will Leben schenken und nicht verstoßen.

 

Er muss zuschauen, wie wir leben, was wir alles tun, was ihm nicht gefällt. Oftmal weist er uns zurecht und das kann weh tun.

Jeder kennt solche Situationen in seinem Leben. Ich war in einer Krise, als meine erste Ehe auseinander ging. Da war ich mehr als betrübt. Obwohl ich zu der Zeit nicht nach Gott gefragt habe, hat er mich nicht verstoßen und war barmherzig.

 

Ich denke der Zorn und die Liebe gehören zusammen.

Welcher liebende Vater würde nicht zornig werden, wenn er sich anschauen muss, wie seine geliebten Geschöpfe vernachlässigt, betrogen, gemobbt, beraubt, vergewaltigt, getötet, vertrieben, beschimpft und gedemütigt werden. Ein Vater, der da nicht zornig werden würde, wäre dumpf und gleichgültig.

 

Bei der Erziehung der Kinder ist es doch genau so. Die Eltern müssen ihre Kinder manchmal bestrafen. Das machen sie aber nicht, weil sie Freude dran haben, dass sich die Kinder dann ärgern, sondern weil sie sie lieben und ihnen nicht egal ist wie sie sich verhalten.

 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als mein Sohn als er im Teenageralter war auf ein Festival gegangen ist, von dem er wußte, dass ich das nicht befürworte. Er hat es irgendwie geschafft, ohne mein Wissen da hin zu gehen. Natürlich kam es heraus und ich war richtig wütend, weil ich mich hintergangen fühlte. Es gab dann eine Konsequenz, die ihm schon etwas weh getan hat. Hätte ich nicht gehandelt, entsteht das Gefühl mir ist egal was er macht. Weil ich ihn lieb habe ist es mir eben nicht egal was er macht.

 

Gott wird auch zornig. Gottes Zorn zieht sich durch die Bibel. Er ist kein netter alter Opa, dem es nur darum geht, dass sich seine Kinder wohl fühlen.

 

Gott wird zwar manchmal zornig. Aber im Kern seines Wesens ist er Liebe – durch und durch. Diese unermessliche, niemals endende Liebe Gottes steht immer im Mittelpunkt der christlichen Botschaft. Aber Gottes Liebe ist eben nicht billig sondern teuer.

Gott hat am Kreuz durch seinen Sohn Jesus bezahlt.

Gott drückt schon im Bundesschluss mit Abraham seine große Treue aus. Er hält seine Versprechen. Selbst wenn Menschen untreu werden, sündigen oder weglaufen. Er hat den Preis bezahlt und stellvertretend alles auf sich genommen. Durch seinen Sohn am Kreuz. Wir können nichts dazu beitragen. Wie Abraham, Gott wird aktiv und schließt den Bund.

Am Kreuz kommt alles zusammen, was nicht getrennt werden kann. Gottes Zorn, Gerechtigkeit und seine Liebe.

Amen