Rö 1,16-17 – Der Kern des Evangeliums (Teil 1) – Wir schämen uns nicht – Von Thomas Pichel

13 Ich will euch aber nicht verschweigen, liebe Brüder, dass ich mir schon oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen, bis heute aber daran gehindert wurde, auch bei euch, wie bei allen anderen Völkern, Frucht zu ernten. 14 Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen; 15 darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.

16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt, für die Juden zuerst und auch für die Griechen. 17 Denn darin wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Hab 2,4): Der aus Glauben Gerechte wird leben.

 

A.
Zwei Vorbemerkungen

1.
Ich will heute, am 5. und 12. Februar drei Predigten über Rö 1,16-17 halten. Warum drei? Weil die Verse Rö 1,16-17 die programmatischen Kernsätze des Römerbriefes, aber auch jeder Missionsarbeit darstellen. Sie verraten uns, was der Kern des Evangeliums ist. Diese Mini-Predigtreihe passt also gut zu dem Thema, das uns derzeit als Gemeinde beschäftigt: Was ist zu beachten, wenn wir heute Menschen für den Glauben gewinnen wollen?

2.
Wie war die geschichtliche Situation? Was ist der Hintergrund unseres Predigttextes?

Wir befinden uns Ende der 50er Jahre nach Christi Geburt. Paulus ist in Korinth. Paulus diktiert unseren neutestamentlichen Römerbrief seinem Sekretär Tertius. Der Brief geht an die christlichen Gruppen in Rom. Paulus will diese Gruppen in Rom besuchen und kennenlernen. Über die Handelsstraßen des Römischen Reiches, über Kaufleute und Lohnarbeiter ist der christliche Glaube nach Rom gekommen.

Paulus wirbt um das Vertrauen der Hauskreisgemeinden und bittet um finanzielle und personelle Unterstützung für sein neues Missionsprojekt. Die Christen in Rom sind zwar eine sehr kleine Minderheit, aber geistlich sehr lebendig. Paulus will Rom als Missionsstützpunkt für seine geplante Spanienmission nutzen.

 

B.

I.
Heute geht es um die Aussage des Paulus: Ich schäme mich des Evangeliums nicht.

1.
Die Verneinung ist die bewusste Betonung des Gegenteils: „Ich schäme mich nicht“ heißt also: Ich bekenne mich freimütig, gerne und offen und überall zum Evangelium. Wie wenn jemand eine Heilung erlebt hat und es jetzt jedem erzählen will!

2.
Freimütig, gerne und offen etwas zu bekennen, sich öffentlich dazu zu stellen, davon begeistert zu reden, dafür zu werben, kann man ja nur, wenn man sich nicht schämt. Deshalb stehen wir vor zwei Fragen: Warum schämte sich Paulus nicht? Was machen wir, wenn wir uns doch schämen?

Ich weiß nicht, was wir mehr fürchten: die offene Ablehnung, die Unterdrückung, die Verfolgung oder den Spott, das Belächeltwerden, das Ausgelachtwerden, das Lächerlichgemachtwerden… Ich muss von mir sagen: Ich habe schon Beides befürchtet.

Also: Was machen wir, wenn wir uns schämen? Wenn uns unser Christsein peinlich ist…? Wenn es irgendwo unter Niveau ist, dass man mit der Bibel, Jesus und dem Glauben kommt? Was machen wir, wenn wir uns schwertun, uns als Christen zu outen?

Es ist auch die Frage, wie wir unseren Kindern helfen, wenn sie in ihrer Schulklasse unter Druck geraten, weil sie ihren Glauben leben wollen?

Wie überwinden wir das Schämen? Wie bekommen wir es los? Wir können ja nicht einfach beschließen, uns nicht zu schämen. Wie können nicht zu uns sagen: Ich schäme mich nicht länger. Genauso wenig, wie man zu sich sagen kann: Finde dieses Thema faszinierend! Oder: Werde nicht rot! Oder: Entspann’ dich! Oder: Finde den Mr. Unsympath sympathisch!

3.
Bevor wir uns fragen, was uns helfen könnte, das Schämen zu verlieren, fragen wir nach den Gründen, warum wir uns schämen (das ist der erste Schritt, die erste Hilfe)

Wir schämen uns immer dann, wenn wir befürchten, mit einer Sache zuschanden zu werden. Schämen und Zuschandenwerden haben viel miteinander zu tun. Wir schämen uns immer, wenn wir Angst haben, uns zu blamieren, uns lächerlich zu machen, das Gesicht zu verlieren, bloßgestellt zu werden. Das Schämen ist deshalb so problematisch und schmerzhaft für uns, weil es von der Angst ausgelöst und verstärkt wird, die Zuneigung anderer zu verlieren, verachtet zu werden, ausgegrenzt und ausgeschlossen zu werden.

Scham entsteht aus dem Wunsch, gewürdigt, gelobt und anerkannt zu werden bzw. aus der ausbleibenden Erfahrung. Scham entsteht aus dem Wunsch, dazuzugehören bzw. aus der Erfahrung der Ausgrenzung, nicht dazuzugehören. Unser Sozialverhalten ist tief von dem Wunsch bestimmt, von anderen anerkannt und geliebt zu werden, zu ihnen gehören zu dürfen. Die Angst wegen eines Fehlers, Makels, Versagens, einer Unvollkommenheit verachtet oder verspottet zu werden, kann uns lähmen oder treiben. Es ist für uns immer schmerzlich, von den für uns wichtigen Menschen abgewiesen und ausgeschlossen zu werden.

Hanna Hümmer spricht in diesem Zusammenhang einmal vom tödlichen Hunger, geliebt zu werden. Bis zur Selbstaufgabe und Selbstzerstörung können wir um Liebe anderer und die Wiederaufnahme in unsere peer group betteln. Peer group ist die soziale Gruppe, der wir uns zugehörig fühlen, wo wir Anerkennung und Identität finden.

Also, lieber Paulus, warum schämst du dich des Evangeliums nicht? Die Antwort des Paulus an uns lautet: Dass ich mich nicht schäme für meinen Glauben, für mein Christsein, für meine Missionstätigkeiten, liegt am Evangelium. Damit kommen wir zum nächsten Punkt der Predigt:

 

II.
Was meint das Wort Evangelium? Worin besteht das Evangelium?

Wir schauen heute auf das, was die Bibel unter Evangelium versteht und in den beiden anderen Predigten darauf, was Paulus meint mit seinen Aussagen, das Evangelium sei eine Kraft, die rettet, und im Evangelium werde die Gerechtigkeit Gottes offenbart.

1.
Ich lese uns dazu einen sehr alten Text, eine Stein-Inschrift, die 1898 eine deutsche Expedition in der Stadt Priene in der heutigen Türkei fand.

“Dieser Tag hat der ganzen Welt ein anderes Aussehen gegeben. Sie wäre dem Untergang verfallen, wenn nicht in dem nun Geborenen für alle Menschen ein gemeinsames Glück aufgestrahlt wäre. Richtig urteilt, wer in diesem Geburtstag den Anfang des Lebens und aller Lebenskräfte für sich erkennt. Nun endlich ist die Zeit vorbei, dass man es bereuen musste, geboren zu sein. Von keinem anderen Tag empfängt der Einzelne und die Gesamtheit so viel Gutes, wie von diesem allen gleich glücklichen Geburtstage. Unmöglich ist es, in gebührender Weise Dank zu sagen für die so großen Wohltaten, welche dieser Tag gebracht hat. Die Vorsehung, die über allem im Leben waltet, hat diesen Mann zum Heile der Menschen mit solchen Gaben erfüllt, dass sie ihn uns und den kommenden Geschlechtern als Heiland gesandt hat. Aller Fehde wird er ein Ende machen und alles herrlich ausgestalten. In seiner Erscheinung sind die Hoffnungen der Vorfahren erfüllt. Er hat nicht nur die früheren Wohltäter der Menschheit sämtlich übertroffen, sondern es ist auch unmöglich, dass ein Größerer käme. Der Geburtstag des Gottes hat für die Welt die an ihn sich knüpfenden Freudenbotschaften (Evangelien) heraufgeführt.”

Wow! Was für ein Rühmen! Was für eine Dankbarkeit! Was für eine Freude! Dumm nur, dass diese Inschrift aus dem Jahre 9. vor Christus stammt, dass sie sich auf den 23. September 63 vor Christus bezieht, auf den Geburtstag des Kaisers Augustus. Aber wir merken uns: Evangelium ist ein damals bekannter Begriff. Evangelium ist eine gute Nachricht, die politisch, gesellschaftlich, aber auch für jeden Einzelnen angeblich oder tatsächlich alles zum Positiven verändert.

2.
Wir schauen in die Bibel. Wo kommt der Begriff Evangelium in der Bibel vor?

(1)
Der Sache nach kommt es in 2 Mose 12-15 vor, bei der Befreiung Israels aus Ägypten. Die Herausführung Israels ist Evangelium.

Wir konzentrieren uns auf drei Aussagen:

2 Mo 14,14: Der Herr selbst wird allein für euch handeln. Ihr werdet nichts tun, weil ihr nichts tun könnt. Ihr seid Empfänger.
2 Mo 15,6: Das Evangelium ist eine Überraschung. Es ist ein Wunder. Es ist etwas Menschenunmögliches.
2 Mo 15,18: Der Herr wird König sein für immer und ewig.

(2)
Die entscheidende Stelle im griechischen Alten Testament ist Jes 52,7: Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden als Evangelium verkündigen, die Gutes als Evangelium verkündigen, die Rettung verheißen, die da sagen: Dein Gott ist König!

Interessant ist, dass diese Botschaft in einer Zeit auftaucht, in der die Israeliten in Babylon, in der Verbannung leben müssen und von zwei Fragen gequält werden, die auch uns zu schaffen machen können.

Überlegung 1: Wir haben alles verbockt. Gott hatte uns gewarnt. Unser unsoziales Verhalten toleriere er nicht. Er schaue nicht zu, wie unsere Egokräfte andere Menschen terrorisierten. Dürfen wir überhaupt noch etwas Gutes von ihm erwarten? Hat er sich in seinem Zorn von uns abgewandt und uns fallengelassen?

Überlegung 2: Haben wir uns in Gott getäuscht? Wir haben alles verloren. Die Babylonier haben triumphiert. Ihre Götter scheinen stärker zu sein. Kann Gott vielleicht gar nicht helfen? Sind wir einer gigantischen Illusion erlegen? Ja, gibt es ihn überhaupt?

In diese Überlegungen hinein lässt Gott das Evangelium, die gute Nachricht bekanntmachen: Gott ist König. Gott ist der Herr. Gott regiert. Er sitzt im Regiment. Und ihr dürft trotz eurer Schuld Gutes von ihm erwarten. Gott hat Gedanken des Friedens. Er wird kommen und euch retten. Und tatsächlich Israel durfte heim. Die Perser besiegten die Babylonier und verfolgten eine ganz andere Religionspolitik.

Wir merken uns: Evangelium ist ein überraschendes Geschenk, eine erhellende Nachricht, eine frohmachende Botschaft des Himmels an die Erde. Evangelium ist keine Belehrung, wie es in der Welt zugeht oder zugehen sollte. Evangelium ist kein moralisches Programm, auch wenn daraus eine Ethik folgt.

Evangelium ist eine Wende. Evangelium ist eine Befreiung. Evangelium ist die Möglichkeit, dorthin zurückzukehren, wo man hingehört. Evangelium ermöglicht ein ganz anderes Leben. Evangelium ist alternatives Leben mit Gott.

(3)
Diese Befreiungsbotschaften (Stichworte Ägypten und Babylon), dieses Verständnis von Evangelium nimmt Jesus auf. Wir lesen in Mk 1,14f: „Jesus kam nach Galiläa, verkündigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (7x im Mk-Ev!)

(4)
Paulus wiederum knüpft an Jesaja und Jesus an. Er redet in Rö 1,1 vom „Evangelium Gottes“ und in Rö 1,9 vom „Evangelium vom Sohn“.

Wenn Paulus vom „Evangelium Gottes“ spricht, meint er, dass Gott der Initiator und Erfinder des Evangeliums ist. Wenn Paulus vom „Evangelium vom Sohn“ spricht, meint er das Leben Jesu, den Kreuzestod Jesu und die Auferstehung Jesu. Jesus selbst ist das Evangelium.

Evangelium ist die gute Nachricht von dem, was Gott ist, was Gott will und tut und zwar, was Gott für uns will und tut. Evangelium ist die gute Nachricht von dem, was Gott uns mit Jesus schenkt.

Jesus ist das Geschenk Gottes an uns. Seine Einstellung zu uns Menschen ist ein Geschenk. Seine Zuwendungskraft und Zuwendungslust sind ein Geschenk. Sein Dienen ist ein Geschenk. Seine Hingabe. Sein Festhalten an uns. Seine Barmherzigkeit.

Dietrich Bonhoeffer sagt das einmal so: „Gott will uns durch Jesus Christus froh machen. Er will uns nicht bedrücken, uns nicht Probleme aufgeben, er will uns nicht vor unlösbare Aufgaben stellen, sondern er will, dass wir uns an Jesus Christus und an seiner Herrschaft freuen... Das gehört wieder zu den einfachsten Dingen, die wir über den schwierigen gern vergessen, dass wir uns an Jesus Christus freuen lernen wie die Kinder (Dietrich Bonhoeffer: Gesammelte Schriften, 2. Bd., hg. v. Eberhard Bethge, München 1965, 547).

Damit kommen wir zurück zu der Frage: Wie überwinden wir das Schämen? Wie bekommen wir es los?


III.

Wir überwinden unser Schämen durch die Entdeckung Gottes, durch die Gemeinschaft mit Jesus.

1.
Was ist die gute Nachricht am Evangelium beim Thema Schämen? Ich darf jetzt 3x ein Freudenbote sein! Ich darf uns allen jetzt 3x etwas Gutes verkündigen!

Die gute Nachricht am Evangelium beim Thema Schämen heißt: Gott hätte wahrlich Grund, sich unserer zu schämen. Gott könnte und müsste sich unserer schämen. Aber er tut es nicht! Es heißt in Hebr 2,11: Jesus schämt sich nicht, uns Brüder zu heißen. Gott liebt seine Menschenkinder, wo sie keiner mehr lieben kann. Gott gibt uns nicht auf, obwohl er allen Grund dazu hätte. Diese gute Nachricht besteht aus mehr als aus Worten. Gott füllt die Botschaft mit seinem Geist und seiner Kraft und bringt sie in unser Herz und macht uns gewiss: Gott verachtet mich nicht.

Die gute Nachricht am Evangelium beim Thema Schämen heißt: Gott will unter allen Umständen und unbedingt mit uns zusammen sein. Diese gute Nachricht besteht aus mehr als aus Worten. Gott füllt die Botschaft mit seinem Geist und seiner Kraft und bringt sie in unser Herz und macht uns gewiss: Ich darf dazugehören. Gott distanziert sich nicht von mir. Er grenzt mich nicht aus.

Die gute Nachricht am Evangelium beim Thema Schämen heißt: Gott schenkt uns eine Würde, derer wir uns nicht würdig erweisen müssen (wir können es auch gar nicht!). Gott schenkt uns einen Wert, den wir nicht beweisen müssen. Gott schenkt uns ein Ansehen, das wir nicht erzwingen müssen. Gott schenkt uns eine Liebe, die wir uns nicht verdienen müssen.

2.
Ich habe den Eindruck, dass wir das zwar wissen, aber oft nicht glauben! Die Botschaft der Bibel hat aber genau hier ihre Mitte, ihren Kern: Wenn wir Gott sein Evangelium abnehmen, wenn wir ihm seine gute Absicht, seine Einstellung, seine Absicht, seine Kraft glauben, sind wir ihm recht! Wenn wir ihm glauben, dass Jesus mit seinem Leben, Sterben und Auferstehen alles für uns getan und verändert hat, sind wir ihm recht! Mit diesem Evangelium werden wir nicht zuschanden. Dieses Evangelium macht uns frei und froh! Wir dürfen als Beschenkte leben! Diese Botschaft schenkt uns ein alternatives Lebens. Sie hat Auswirkungen auf alles andere in unserem Leben. Mit dieser Botschaft kann man anders in seinen Alltag, in seine Arbeit, in ein schwieriges Gespräch, in ein Krankenhaus… gehen. Wir haben nie nur uns! Wir dürfen mit Jesus zusammenleben! Wir dürfen mit Gottes Mitteln und Möglichkeiten rechnen. Immer und überall!

3.
Wir kehren am Schluss der Predigt als Beschenkte und Geliebte zu unserer Eingangsfrage zurück: Wie können wir unser Schämen überwinden, wenn es um das Zeugnis für Jesus geht, wenn es um das Werben für den Glauben geht?

Ich habe keine Patentantworten. Wir müssten uns gegenseitig unsere Geschichten und Erfahrungen erzählen.  Ich möchte kurz von mir erzählen, welche Erfahrungen ich gesammelt habe.

Ich bin leider oft an Menschen schuldig geworden. Dadurch, dass ich geschwiegen habe. Dadurch, dass ich gepredigt habe, statt praktisch zu helfen. Dadurch, dass ich die Menschen verachtet habe für ihren Unglauben. Dadurch, dass ich sie in Gesprächen an die Wand geredet habe.

Ich habe bei Begegnungen mit Nichtchristen, wenn man eine gewisse Zeit zusammen sein wird, z.B. im Krankenhaus, den alten Rat von Wilhelm Busch als Segen erlebt: Sag immer gleich zu Beginn, dass du Christ bist.

Ich empfinde mein Alter und meinen Beruf als Geschenk. Ich bin nicht mehr auf Gedeih und Verderb abhängig von der Anerkennung durch Menschen. Man wird gelassener, wenn einen die Menschen belächeln…

Ich habe in missionarischen Straßeneinsätzen die Gemeinschaft mit anderen Christen als sehr ermutigend erfahren. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass Jesus die Jünger zu zweit ausgesandt hat.

Ich habe des Öfteren Gebetserhörungen erlebt, wenn ich z.B. vor Kontakten mit Nichtchristen um das Wirken des Heiligen Geistes gebetet habe. Ich bete eigentlich immer dasselbe: Herr, gib mir Anteil an deinem Mut, gib mir Anteil an deiner Liebe… Ich segne die Menschen, mit denen ich ins Gespräch kommen werde. Ich verlasse mich auf Deine Gegenwart. Ich rechne damit, dass du mir die richtigen Worte schenkst, wie du es verheißen hast.

Mit meinem Beten korrespondiert ein geklärtes Verhältnis zu Gott. Mit einem schlechten Gewissen kann man nicht fröhlich Christ sein, kann man nicht begeistert und glücklich Zeugnis geben. Wenn ich Schulddinge geklärt habe, fällt mir das Zeugnis für Jesus viel leichter. Dann bin ich ein glücklicher Christ (oder ein getrösteter Christ) und rede gerne darüber, was Jesus mir bedeutet und aus welchen Gründen ich glaube.