Wie weit würd’ ich geh’n auf dem Weg der radikalen Liebe Jesu? – Mt 10,34-39 – Von Thomas Pichel

34 Denkt nicht, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. 38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. 39 Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.

 

I.
Ist Jesus ein intoleranter und militanter Fanatiker, der intolerante und militante Anhänger sucht?

1.
Dieser Text ist herausfordernd. Er korrigiert unser Jesus-Bild. Jesus war kein Softie.

Man kann diesen Text missverstehen. Unabsichtlich aus Unwissenheit. Oder gegen besseres Wissen mit böser Absicht. Meinungsmacher, Influencer und sog. Experten, aber auch Herr Jedermann und Frau Jedermann sehen in diesem Text einen Beleg dafür, wie intolerant und gefährlich die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam seien, oder kürzer: wie gefährlich der Glaube sei. Der Glaube an Gott sei an allem schuld. Der Glaube sei verantwortlich für Terrorismus, Gewalt und Unfrieden auf dieser Welt. Man will den Glauben schlechtreden und schlechtmachen. Man übersieht mit Absicht die Friedensbotschaft und die Friedensarbeit Jesu.

Man übersieht, dass Jesus die Friedensstifter seligpreist (Mt 5,9). Man übersieht, dass Jesus auf Macht und Gewalt verzichtet und Gewaltlosigkeit und Feindesliebe predigt (Mt 5,43-44; Mt 20,25-28). Man übersieht, dass Jesus seine Jünger ohne Geld und Waffen, ja sogar ohne Wanderstab und Sandalen ausschickt (Luk 9,3; 10,4), damit sie nicht mit den Zeloten, den Fanatikern der damaligen Zeit verwechselt werden können.

Man unterscheidet nicht zwischen Vertretern des Christentums und dem Wesen des Christentums. Es gab und gibt Menschen, die mit Gewalt furchtbares Leiden, Not und Tod über unzählige Menschen brachten. Aber ihre Taten sind schwerste Schuld. Ihre Untaten sind Verrat an Jesus. Sie können sich nie auf Jesus berufen. Der Glaube an den Jesus Christus-Gott selbst ist gewaltlos und friedlich. Man kann es mit einem Satz sagen: Jesus duldet keine Gotteskrieger. Weder die mit verbaler Gewalt. Noch die mit Zwang oder Verboten. Erst recht nicht die mit Waffengewalt.

2.
Deshalb müssen wir kurz nachdenken über die Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem fanatischen und einem radikalen Glauben? Denn eines ist klar: In unserem Text ruft Jesus zu einem radikalen Leben auf.

Der Fanatiker ist blind. Der Fanatiker schaut weder nach rechts noch nach links. Er agiert mit geschlossenen Augen. Der Fanatiker ist wütend und aggressiv. Der Fanatiker ist rücksichtslos. Er nimmt keine Rücksicht auf Situationen und Menschen. Er ist bereit, über Leichen zu gehen. Seine Ziele rechtfertigen für ihn alle Mittel. Er duldet keine Kritik, keine andere Meinung, keine andere Sicht, kein Nein.

Radikalität in seiner ursprünglichen Form „ist nicht von sich aus blind. Sie ist auch nicht von sich aus aggressiv. ‚Radikal‘ kommt von dem lateinischen Wort ‚radix‘, die Wurzel. Wer radikal ist, geht mit seinem Handeln bis zu den Wurzeln seiner Existenz. Er lebt aus der Tiefe, und deshalb lebt er ungeteilt und ganzheitlich“ (Gerhard Lohfink, Gegen die Verharmlosung Jesu, S.122).

Wieso kann aber Glaube leicht in Fanatismus umschlagen und enden? Es muss wohl mit der Ganzheitlichkeit und der Leidenschaft des Glaubens zusammenhängen – also mit seiner Radikalität. Mit dem Glauben ist es wie mit der Liebe. Gerade die höchsten und schönsten Bereiche des menschlichen Lebens sind auch die, die am meisten gefährdet sind. Liebe ist das Größte, das es gibt. Aber sie kann in Hass umschlagen, und die Perversionen wohnen immer in ihrer nächsten Nachbarschaft, ja sie wohnen im selben Haus, in den Kellern der Seele. So ist auch der Glaube etwas Großes. Er richtet die Existenz des Menschen aus auf das Höchste. Aber gerade wegen seiner Unbedingtheit und Radikalität ist er hochgefährdet. Er kann umschlagen in Fanatismus“ (Gerhard Lohfink, aaO, S.124)

3.
Wir sehen, Jesus ist im oben beschriebenen Sinn radikal. Seine Überzeugung strahlt eine Unbedingtheit, eine Eindeutigkeit und eine Kompromisslosigkeit aus.

Jesus ist nicht naiv, sondern nüchtern. Er weiß (diesen Gedanken leihe ich mir von Peter Wick): ‘Jeder, der etwas in die Welt hineinbringen will, muss mit Konflikten rechnen. Erst recht der, der die Liebe in die Welt hineinbringen will. Denn die Liebe wühlt auf und die Liebe stößt auf Widerstand. Da gibt es Menschen, die die Liebe nicht wollen, weil sie die Folgen fürchten. Da gibt es Menschen, die die Liebe nicht wollen, weil sie das Dunkle, die Gleichgültigkeit, den Hass, die Gewalt wollen. Jesus war radikal in der Liebe. Er ist radikal in der Liebe geblieben. Wie jede Liebe hatte seine Liebe eine radikale Seite. Und Jesus weiß, dass seine Botschaft, seine Liebe die Menschen trennt. Niemand kann im Blick auf die Liebe Gottes neutral bleiben.

Schauen wir uns an, was Jesus seinen Jüngern damals und uns heute sagt.

 

II.
Die Radikalität Jesu

Wir sehen, Jesus ist im oben beschriebenen Sinn radikal. Seine Überzeugung strahlt eine Unbedingtheit, eine Eindeutigkeit und eine Kompromisslosigkeit aus. Schauen wir uns an, was Jesus seinen Jüngern damals und uns heute sagt.

1.
Ich bin gekommen, das Schwert zu bringen. Ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.

Das Schwert ist kein Symbolwort für Gewalt, sondern für Scheidung und Trennung. Es meint Entzweiung (Durch einen Schwerthieb entstehen immer zwei Teile).

Es war so, es ist so, es wird immer so sein: Die Menschen entscheiden sich für und gegen Jesus. Sie spalten sich in für und gegen Jesus. Die einen treibt es zu Jesus hin, die anderen treibt es von ihm weg. Der Glaube wirkt trennend.

Das gilt auch für die natürliche Liebe. Es betrifft auch die teuersten und wichtigsten Beziehungen in der Familie.

Ich zähle auf, was diese Schwertwirkung Jesu bedeuten kann: Es kommt wegen Jesus, wegen des Glaubens an ihn zu Entfremdung und Nichtverstehen, zu Rissen und Brüchen, zu Differenzen, Spannungen, Reibereien und Streitigkeiten… Es kommt zu Kontaktabbrüchen. Es kommt wegen Jesus, wegen des Glaubens an ihn zu Feindseligkeiten und Gewalt. Der Christ kann bedroht sein durch Menschen aus seinem ureigensten Umfeld, denen der christliche Glaube verhasst ist. So gesehen ist dann das „Schwert“ ein Symbol für die Gewalt, die der Glaubende erleidet.

2.
Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich… Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich. An anderer Stelle heißt es: Wer nicht hasst Vater und Mutter(Auffällig: Die Frau ist nicht mit aufgezählt!)

Hassen meint zurzeit Jesu nicht ein liebloses, aggressives Gefühl oder ein liebloses, aggressives Verhalten, sondern dass ich einen Menschen nicht auf die gleiche Ebene wie Gott stelle, dass ich gerade meine liebsten und teuersten Menschen an die zweite Stelle meiner Liebe, meiner Loyalität stelle, weil ich Gott noch mehr liebe als die Menschen, die ich sehr liebe. Hassen heißt, dass ich den Menschen, den ich liebe, der mich liebt, nicht vergöttere, ihn nicht für meine Lebensquelle halte, weil Gott mein Lebensglück, mein Schatz, mein Leben ist.

Wir müssen uns deshalb eine Frage stellen. Ich stelle sie mit Liedversen von Arne Kopfermann aus seinem Lied „Wie weit würd ich gehn?“ „Wie weit würd ich gehen für meinen Glauben? Wie viel Leid wär ich bereit zu tragen? Wenn ich schon wüsste, welche Dinge ich entbehren müsste?” Das heißt für uns z.B.: Darf meine Verbindung zu Jesus meine familiären Bande relativieren? Darf meine Beziehung zu Jesus mehr Gewicht haben als meine Beziehungen zu meinen Eltern, meiner Frau, meinen Kindern, meinen Verwandten und Freunden?

„Jesus verneint nicht, dass die Familie sehr wichtig ist. Er lehnt auch nicht ab, in guten familiären Beziehungen zu leben. Wenn aber eine dringliche Aufgabe erledigt werden muss, und genau darum geht es jetzt, dann müssen wir alles andere riskieren, sogar das eigene Leben, um das Reich Gottes voranzutreiben“ (N.T. Wright zu Luk 14,25-35)

Das Leben mit Jesus ist nichts für Menschen, die einen absoluten Maßstab haben: Rücksicht auf die eigene Familie, Rücksicht auf die Ansprüche und Erwartungen der eigenen Eltern z.B.

Dieses Wort rechtfertigt aber nicht ein Schwert-Reden, die Vernachlässigung familiärer Pflichten, ein unanständiges, unangemessenes, liebloses Verhalten innerhalb der eigenen Ursprungsfamilie.

3.
Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach.

Unser Predigttext ist im Matthäus-Evangelium Teil der Aussendungsrede Jesu. Jesus sendet seine Leute in die Welt mit der Botschaft vom Reich Gottes, mit der Botschaft seiner radikalen Liebe. Wir sehen: Das Leben mit Jesus ist nichts für Menschen, die auf der Couch der Bequemlichkeit ihr schönes, risikoloses Leben genießen wollen. Es ist nichts für Menschen, die einen Maßstab nie aufgeben wollen: die Rücksicht auf ihre eigenen Vorlieben und Interessen. Was meint Jesu damit, dass wir unser Kreuz auf uns nehmen sollen?

(1)
Ursprünglich ist damit wörtlich der Märtyrertod gemeint. Der Christ, die Christin muss mit der letzten Konsequenz rechnen, dass der Glaube einem das Leben kostet.

(2)
In einer Parallelstelle (Luk 9,23) heißt es, wir sollen täglich unser Kreuz auf uns nehmen. Also ist nicht nur der Märtyrertod gemeint. Kreuz bedeutet Leiden. Jesus sagt: Ihr müsst damit rechnen, dass ihr auf Dinge verzichten müsst und dass ihr manches erleiden müsst (z.B. die eigene Erfolglosigkeit), ja dass ihr leiden müsst.

Die Frage an uns lautet: Wie weit würd ich gehn für meinen Glauben? Bin ich bereit, eigene Vorstellungen, Wünsche, Sehnsüchte, Träume loszulassen?

Die Frage an uns lautet: Wie weit würd ich gehn für meinen Glauben? Bin ich bereit, wenn es sein muss, einen Preis für mein Christsein zu zahlen? Jesus sagt: Es kann sein, dass euch schweres Unrecht widerfährt: Spott und Hohn, Mobbing, Überwachung, Berufsverbot, Enteignungen, Verfolgung, Folter, Gefängnis und Tod.

Fußnote: Es gibt noch eine dritte ethische Bedeutung: Kreuz ist das, was mich durchkreuzt. Z.B. meine Empfindlichkeit. Z.B. meine Illusionen. Z.B. mein Idealbild von mir selbst… Z.B. meinen alten Adam

4.
Der ist meiner nicht wert. Der ist meiner nicht würdig. Gleich dreimal sagt Jesus das. Das ist  herausfordernd. Ich will skizzieren, wie ich mit diesem Satz umgehe.

(1)
Ich frage mich: Warum sagt Jesus nicht, was sein Kommentar für den betreffenden Menschen bedeutet? Welche Folgen ergeben sich daraus?

(2)
Ich frage mich: Besteht die Botschaft von der radikalen Liebe Gottes nicht in der Wahrheit, dass kein menschliches Verhalten dem Herrn würdig und seiner wert sein kann?

(3)
Mir hilft eine Spur in der Auslegungsgeschichte. Das griechische Wort „axios“ kann man mit „würdig“ oder „wert sein“ übersetzen. Man kann es aber auch mit „angemessen“ übersetzen. Ist diese Übersetzung die bessere? Die Botschaft wäre dann folgende: Wenn ein Mensch die Liebe Gottes immer nur als Bestätigung für sich konsumieren will, wenn ein Mensch immer nur Rücksicht auf seine Interessen nimmt, wenn ein Mensch für Jesus auf nichts verzichten will, wenn ein Mensch Leidenswege für und mit Jesus nicht mitgeht, dann ist das Jesus gegenüber vollkommen unangemessen.

(4)
Mir hilft ein Hinweis meines Kollegen Immanuel Bender, der mir in dieser Woche sagte: „Spür mal dem nach, wie Jesus mit den Menschen umgeht, zu denen er das sagt!“

5.
Wer sein Leben verliert. An anderer Stelle heißt es zusätzlich: Wer sich verleugnet.

Sich selbst verleugnen, sein Leben loslassen, heißt nicht, dass wir keinen eigenen Willen, keine eigenen Wünsche und Vorstellungen haben dürfen. Wer nichts will, ist krank. Eine Frömmigkeit, die den eigenen Willen des Menschen grundsätzlich für gefährlich erklärt, ist eine krankmachende Religion!

Es geht um die Frage, ob ich mich selbst relativieren kann. Will ich, wenn es darum geht, auf der Seite Jesu zu stehen, will und kann ich dann Abstand nehmen von meinen eigenen Interessen und Wünschen? Oder will ich unbedingt an meinen Vorlieben und Vorstellungen, an meinen Plänen und Zielen festhalten, sie verteidigen, sichern und retten? Oder kann ich sie um Jesu willen loslassen und darauf verzichten?

Wir haben uns gefragt: Wie weit würd ich gehn für meinen Glauben? Worin besteht aber unser Glauben? Was glauben wir eigentlich? Woran glauben wir?
III.
Unser Glaube an Jesus

1.
Lasst uns das Versprechen Jesu glauben!

Jesus verspricht uns hier: Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.

Wer, wenn es sein muss, seine eigenen Träume und Sehnsüchte, seine Freiräume und Freiheiten, seine Interessen und Pläne loslassen, hergeben, darauf verzichten kann, um Jesu willen, um der Gottesherrschaft willen, der wird sein Leben finden, der wird tiefe Erfüllung finden, der findet sein Ziel, sein Glück, den Sinn, dessen Leben kommt zur vollen Frucht.

„Der wird’s finden!“ Das ist der letzte Satz in unserem Abschnitt. Der erste und der letzte Satz sind in einem biblischen Text die entscheidenden. Darauf zielt Jesus ab. Das will er. Das ist seine Absicht. Er will, dass wir unser Leben finden.

Unser Text endet nicht mit einem dunklen Ton in Moll. Sondern mit einer Verheißung: Der wird’s finden! Es geht um Lebensgewinn.

Wenn wir nicht groß filtern und sortieren zwischen Vorteilen und Nachteilen des Glaubens, wenn wir nicht auf dem Boulevard eines leidfreien Lebens unterwegs sein wollen, wenn wir annehmen, was unbequem und schwer ist, was weh tut, dann gewinnen wir unser Leben.

Jesus ist überzeugt davon: Wer nur an sich denkt, wer nur für sein eigenes Leben sorgt und um jeden Preis bewahren möchte, der findet es nicht. Wer aber bereit ist, sein Leben zu riskieren, wird erfahren, was wirkliches Leben ist.

2.
Dabei glauben wir an das Leben Jesu!

Jesus hat das, was er hier sagt und uns vorschlägt, gelebt, uns vorgelebt. Wir sehen alles im Leben Jesu, an seinem Verhalten Jesu. Jesus konnte Bequemlichkeiten, Sicherheiten, Idealvorstellungen und Lieblingsgedanken aufgeben und loslassen – und hat dadurch sein Leben gefunden.

Ich mache ein Beispiel: Jesus war als Wanderprediger ein Armer. Zum Teil obdachlos. In Mt 8,20 heißt: Die Vögel unter dem Himmel haben Nester, ich habe nichts, wo ich mein Haupt hinlege. D.h. er hatte oft kein Haus, keine Wohnung, kein Bett… Und doch wird er beschenkt durch die Gastfreundschaft anderer und durch die finanzielle und praktische Unterstützung durch seine Anhänger und durch viele Frauen.

3.
Und wir glauben an das Leiden und Sterben Jesu!

Ich lese Joh 12,24-26: 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. 25 Wer sein Leben lieb hat, der wird’s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s erhalten zum ewigen Leben. 26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.

Jesus sagt hier: Es gibt ein Prinzip, wo das Sterben und der Tod manchmal auch notwendig sind für etwas Neues, wo das Sterben und der Tod eine positive Funktion haben.

Es braucht diesen Tod, dieses Verfallen, dieses Verrotten des Weizenkorns in der Erde, dass ein Halm wachsen kann, dass eine Ähre wächst, dass neue Weizenkörner entstehen und wachsen und reifen.

Jesus bezieht das auf sich. Wenn er nicht sterben würde, dann hätte er viel weniger Auswirkungen auf die Menschen, als wenn er jetzt sterben wird. Das Sterben ist notwendig. Es führt zu etwas Gutem.

Er hat sein Leben verloren. Er hat sein Verhältnis zum Vater über seine eigenen Wünsche und Pläne gestellt. Und genau dadurch hat er sich gefunden.“ (Peter Wick)

Deshalb rufe ich uns jetzt auf: Nehmen wir das Kreuz Jesu für uns an. Lassen wir es gelten. Glauben wir diesem Geheimnis.

Es wirkt wie ein Schwert. Es ist das Werkzeug des Vaters uns zu “entzweien”. Es trennt uns von unserer Schuld. Und es trennt uns von unserem Beziehungstod im Blick auf Gott. Gottseidank! Halleluja!