18 Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! 19 Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will vor dir kundtun den Namen des HERRN: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. 20 Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. 21 Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. 22 Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. 23 Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
Wir haben letzte Woche uns mit dem geheimnisvollen Namen Gottes (JHWH) in der jüdischen Bibel (2 Mo 3) befasst. Unser heutiger Text knüpft nahtlos daran an. Wenn Gott kommt, redet und handelt, geht es geheimnisvoll zu.
Ich verdanke einige Gedanken dieser Predigt Prof. Wilfried Härle und Prof. Michael Herbst.
A.
Die Bitte: Lass mich deine Herrlichkeit sehen
I.
Moses Herzenswunsch
1.
Mose hat ein Herzensanliegen. Er sagt zu Gott. Lass mich Deine Herrlichkeit (kawod, kabod) sehen. Dieses Wort meint die Größe, das Gewicht und den Glanz Gottes. Dieses Wort bezeichnet das, wodurch Gott sich uns Menschen zu erkennen gibt, wodurch er uns gewinnen und überzeugen will.
2.
Dieser Herzenswunsch stammt aus einer Zeit der Krise, die Mose überfordert und verunsichert hat.
Die Mega-Krise zwischen Gott und dem Volk Israel ist gerade vorbei. Es ist die Geschichte mit dem sog. Goldenen Kalb. Israel wollte nicht mehr an einen unsichtbaren Gott glauben. Man dachte und sagte: Die Unsichtbarkeit und die Verborgenheit Gottes machen uns kaputt. Wir brauchen etwas zum Anschauen und Anfassen, nicht immer nur Worte. Wir brauchen Erlebnisse, etwas zum Sehen und Fühlen. Das Volk wollte Gott nicht verlassen. Es wollte Gott anders haben. Es wollte, dass Gott anders handelt, als er es tut, nämlich das tut, was man für richtig und nötig hielt. Die Menschen wollten die Garantie, dass Gott im Blick auf ihre Bedürfnisse im Bilde ist und entsprechend handelt. Deshalb machten sie sich als attraktives Bild von Gott einen Goldenen Stier, ein Symbol der Stärke, Fruchtbarkeit, Durchsetzungskraft, Leben und Lebendigkeit. Es sollte ein Gottesbild sein, das etwas darstellt und hermacht, beeindruckt und überzeugt, das Respekt einflößt und alle Gegner zum Schweigen bringt. Sie wünschten sich einen Gott, der ihren Vorstellungen entspricht und ihren Interessen gehorcht.
3.
Wir können das alles in 2 Mose 32 nachlesen. Es ging gerade noch einmal gut. Diese Ereignisse stecken Mose in den Knochen. Es schaut so aus, dass er eine Ermutigung braucht. Mose sehnt sich nach einer Bestätigung durch Gott. Deshalb bittet er Gott: Lass mich deine Herrlichkeit sehen.
Gott durchschaut Mose. Gott versteht, was Mose eigentlich will, worum er eigentlich bittet. Mose bittet um das Höchste: das Sehen Gottes. Er bittet darum, dass die Mauer zwischen Gott und uns Menschen durchbrochen wird, dass er ein Augenzeuge Gottes sein darf, dass er live und direkt Gottes Majestät sehen darf, dass er den totalen Über- und Durchblick im Blick auf Gott bekommt, kurz: dass er das Geheimnis Gottes begreifen kann.
4.
O, wie wir Mose verstehen!
Der Glaube will sehen. Gerade in oder nach Zeiten der Krise und Wüste! Lass uns sehen, Herr! Sehen – nicht nur glauben, nicht nur hören, nicht nur ahnen. Lass uns sehen: Dich. Deine Gegenwart. Deine Herrlichkeit. Herr, wir wollen Dich sehen – in deiner Größe, in deiner Pracht: beeindruckend, leuchtend, eindeutig, klar, stark, mächtig, triumphierend, großartig.
Diese Bitte ist der Wunsch, nicht mehr im Glauben kämpfen zu müssen. Keine Fragen mehr haben! Keine Zweifel mehr haben! Weil Gott uns den wasserfesten Beweis geliefert und uns damit in den Status der absoluten Sicherheit gebeamt hat!
Wir träumen alle diesen Traum: Wir als Augenzeugen Gottes. Es ist der Traum der absoluten Gewissheit durch eigene Augenzeugenschaft. Diese Bitte ist der Wunsch nach Gewissheit durch die unmittelbare Begegnung mit Gott, durch das totale Verstehen Gottes.
II.
Gott sagt Nein zu Moses Wunsch
Mose bittet und Gott sagt zu diesem Wunsch Nein. Wir merken, dass Mose gar nicht weiß, was er da bittet und was die Konsequenzen wären. Gottes Nein ist freundlich, aber deutlich. Mein Angesicht kannst du nicht sehen. Gott begründet es auch. Seine Begründung lautet nicht: Ich bin unsichtbar. Auch nicht: Das gönne ich Dir nicht. Sie lautet: Du würdest das nicht ertragen. Du würdest das nicht überleben. Das mag uns befremden. Aber diese Antwort gibt es in der gesamten Bibel. Ich leihe mir Sätze von Wilfried Härle.
„Entweder weil wir im Spiegel seines zornigen Angesichts unsere Lieblosigkeit, unsere Treulosigkeit, unsere Gleichgültigkeit erkennen könnten, und uns da der Schlag treffen würde, so wie Jesaja sagt: „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk unreiner Lippen; denn ich habe den König, den Herr Zebaoth, gesehen mit meinen Augen“ (Jes 6,5). Und das sagt er schon, als er nur den Saum des Gewandes Gottes im Tempel gesehen hat. Oder vielleicht lautet die noch stärkere Begründung: Wenn wir auf dem Angesicht Gottes dessen Güte und Liebe, seine Gnade und Wahrheit mit eigenen Augen sehen würden, dann würden uns angesichts dessen unsere Lieblosigkeit, Treulosigkeit und Gleichgültigkeit mit solchem Erschrecken bewusst, dass wir das nicht überleben würden.“
Wir wollen es uns sagen lassen: Wenn Gott Nein sagt, dann geschieht es um unsretwillen!
III.
Gott antwortet auf Moses Bitte mit einem doppelten Ja
Dieses Nein ist nicht Gottes einzige Antwort. Auch nicht seine erste! Ich habe ja die Reihenfolge der Antworten aus Gründen des Verständnisses umgedreht. Gott schenkt dem Mose ein doppeltes Ja.
1.
Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen
Michael Herbst sagt dazu: „Gott entlässt Mose nicht mit einem puren Nein. Wenn er eine Tür zuschlägt, öffnet sich eine andere. Das ist auch hier so. Gott entlässt Mose nicht mit einem nackten, kalten Nein. Er gewährt ihm nicht, worum er bat, aber er gewährt ihm etwas anderes: Du darfst mich nicht sehen, aber…: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen. Mose darf all das Gute und all die Güte sehen, die Gott ihm erwiesen hat. Wir dürfen all das Gute und all die Güte sehen, die Gott uns erweist.“ Wir kommen im letzten Teil der Predigt darauf zurück.
2.
Ich will vor dir kundtun den Namen des Herrn
Mose bekommt den Namen Gottes zu hören. Es ist ein merkwürdiger, ein langer, aber auch ein schöner und guter Name. Es ist eine weitere Übertragung des JHWH-Namen aus 2 Mo 3: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. Was bedeutet dieser Name? Was sagt Gott uns mit diesem Namen?
Die Basis der Gemeinschaft zwischen Gott und uns ist Gnade. Gnade ist das, worauf wir nie einen Anspruch haben.
Der Grund dafür, wenn Gott gnädig ist, liegt allein in ihm. Der Grund dafür, dass Gott gnädig ist, liegt also nicht in uns.
Es ist ein Name der Verlässlichkeit. Dieser Name steht für Verlässlichkeit. Dieser Name ist Programm. Michael Herbst sagt das so: „Gottes Name ist sein Charakter: Gnade, Erbarmen, Treue, Fürsorge, Zuneigung, Verlässlichkeit, Zugänglichkeit – das sind Gottes Namen, die wir hören. Hör hin. Glaube lebt vom Hören.“
3.
Wir könnten jetzt gleich fragen, was es mit dem Felsen bzw. der Felsspalte auf sich hat und was dieses Gott-Hinterherschauen für uns bedeutet.
Ich will einen Zwischenstopp einlegen. Es ist nämlich spannend, was die Bibel an anderer Stelle zum Thema Schauen der Herrlichkeit Gottes sagt.
B.
Andere biblische Aussagen zum Thema: Lass mich deine Herrlichkeit sehen.
I.
Wir dürfen im Glauben die Herrlichkeit Jesu sehen.
Es heißt in Joh 1,14: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit“. Gott verpackt und versteckt seine Herrlichkeit in dem Menschen Jesus von Nazareth.
„Jesus: Gott hat einmal den Vorhang gelüftet und wir sehen etwas von seiner Herrlichkeit. Jesus: Wir sehen Vaters Zuneigung zu verlorenen Söhnen. Jesus: Wir sehen das kommende Königreich. Jesus: Wir sehen Vergebung, Geduld und Güte mit uns bösen Menschen. Jesus: Wir sehen Kraft zur Erneuerung verfahrener Beziehungen. Jesus: Wir sehen Zutrauen zum Vater, der für uns sorgt, im Kleinen wie im Großen. Jesus: Wir sehen ein Ende von Unrecht, Leid, Krankheit. Jesus: Wir sehen Gottes Opfermut. Jesus: Wir sehen den Sieg über den Tod. Jesus: Wir sehen Gottes Herrlichkeit.“ (Michael Herbst)
II.
Wir dürfen im Glauben die Herrlichkeit Gottes im Leiden und Sterben Jesu sehen.
Das Johannes-Evangelium wagt es, die Kreuzigung Jesu „Verherrlichung“ (Joh 12,23 z.B.) zu nennen. Das ist die erstaunliche Botschaft des Neuen Testaments: Der leidende Gottessohn offenbart die Herrlichkeit Gottes. Jesus sagt in Joh 14,9: Wer mich sieht, sieht den Vater!
Martin Luther nannte das die „Theologie des Kreuzes“. In dem Gekreuzigten ist die „wahre Theologie und Gotteserkenntnis“. Wir Menschen haben die normal-menschliche Vorstellung und Erwartung, dass wir Gott in seiner Macht- und Prachtentfaltung suchen. Gott aber gibt uns sich und seine Herrlichkeit zu erkennen „im verurteilten, gekreuzigten, hingerichteten Jesus Christus, der unser Scheitern, unsere Schwäche, unser Elend mit uns teilt.“ (Härle)
Wir haben zu Beginn gesagt: Herrlichkeit ist das, womit Gott sich zu erkennen gibt. Herrlichkeit ist das, womit Gott uns überzeugen und für sich gewinnen will. Hier hören wir die Botschaft vom Kreuz: Gott zeigt seine Herrlichkeit nicht in seiner beeindruckenden und triumphierenden Allmacht, sondern in seiner grenzenlosen Liebe zu uns Menschen und in seinem Leiden für uns Menschen.
III.
Wir werden eines Tages Gottes Herrlichkeit sehen.
Gott sagt heute noch Nein zu diesem Wunsch! Aber er stellt uns in Aussicht, dass wir eines Tages ihn persönlich sehen werden.
Es heißt in Joh 17,24: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen“.
Es heißt in Offb 21,3: „Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen. In Offb 21,11 heißt es, dass „die heilige Stadt Jerusalem, die aus dem Himmel von Gott herniederkommt, die Herrlichkeit Gottes hat“. Und in Offb 21,23 heißt es: „Die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie“.
Aus den Punkten I-III ergibt sich die Frage:
IV.
Was ist unsere generelle Situation? Was bedeutet das alles für unser Leben?
Wir haben Erfahrungen mit der Güte Gottes. Wir kennen den Namen Gottes. Wir wissen um Jesus. Damit ist aber das Thema der Unsichtbarkeit Gottes für uns nicht erledigt. Auch Jesus ist nicht das Ende der Verborgenheit Gottes!
Wir warten mit Titus 2,13 gesagt: „auf das Erscheinen der Herrlichkeit Gottes.“ Das heißt aber: Wir haben noch Schwierigkeiten. Wir sind immer wieder Angefochtene. Wir sind Menschen, die immer wieder mit Fragen und Zweifeln zu kämpfen haben. Das ist kein Defekt. Das ist kein Anzeichen dafür, dass etwas mit uns nicht stimmt. Das ist normal im Christsein. Es liegt daran, dass trotz der Schöpfung, trotz der Geschichte Gottes mit Israel, trotz Jesu Leben, trotz Kreuz und Auferstehung Gott und seine Herrlichkeit immer noch nicht zu sehen sind.
Noch einmal Michael Herbst: Wir „sehen nur ein Baby, einen jungen Handwerker, einen Wanderprediger, einen Wunderarzt, einen heftig attackierten Kritiker, einen Schwerverbrecher am Kreuz, ein leeres Grab. Auch wo er sich zeigt, verbirgt er sich. Auch wo er seine Herrlichkeit offenbart, geht es durch Glauben und Zweifel. Und jetzt ist Jesus so unsichtbar wie der Vater. Die Stunde ist vorüber. Er ist nicht sichtbar. Wir leben in der Zeit des Glaubens. Erst wenn er kommt, am Ende, dann „zerstört“ er den Glauben und dann werden wir ihn sehen.“
C.
Die Bedeutung des Textes für unser Glaubensleben
Der ganze Predigttext, aber erst recht sein Ende sind für uns eine praktische Hilfe.
Ich lese die Verse 21-23 aus 2 Mose 33: Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun, und darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
Geheimnisvolle Aussagen: Gott stellt Mose auf festen felsigen Grund. Dann steckt er ihn in eine enge Felsspalte. Als Gott sich dem Mose nähert, hält Gott seine Hand zum Schutz über Mose. Es wird dunkel. Gott geht vorbei, zieht die Hand zurück, so dass Mose Gott hinterher schauen darf. Mose hat buchstäblich das Nachsehen. Er sieht die Rückseite Gottes.
Auch wenn man es dem Text nicht sofort ansieht, ist er hilfreich für unser Leben mit Gott. Er kann uns helfen, Situationen unseres Lebens besser zu verstehen. Er kann uns helfen, Gottes Nähe und Handeln im Glauben zu erfassen.
Ich deute nun einige Übertragungen und Botschaften an. Jeder von uns kann sich fragen: Wo habe ich das so (ähnlich) erlebt? Welches Licht fällt von diesem Text auf Ereignisse in meinem Leben, die mir bis heute unverständlich geblieben sind? Welche Hoffnung darf ich in meiner Situation haben und leben?
1.
Gott sagt: Es ist ein Raum bei mir. Jüdische Ausleger wundern sich, dass es nicht heißt: Es ist ein Raum unter mir. Gott lässt uns also zu sich. Er hebt uns zu sich hoch. Was für eine Würdigung und Wertschätzung!
2.
Gott stellt den Mose, stellt uns auf Felsen. Dieser Felsen symbolisiert den festen Boden der Versprechen Gottes. Gott der Herr ist ein Fels (Jes 26,4). „Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss“ (Ps 33,4). Was bedeutet das für mich?
3.
Gott sucht die Umstände aus, in denen wir ihn erleben dürfen. Gott entscheidet über die Situation, in der wir Erfahrungen mit ihm machen dürfen. Einmal stellt er uns in eine enge Felsspalte, in eine enge Situation, wie hier bei Mose. Ein andermal stellt er meine Füße auf weiten Raum (Ps 31,9b). Woher kenne ich die Felsspalte, woher den weiten Raum?
4.
Wenn Gott den Mose, wenn Gott uns in eine Felsspalte stellt und seine Hand über uns hält, dann darf ich glauben: Gott sorgt für einen Schutzraum. Gott sorgt für Schutz für mich. Diese Botschaft kann eine völlig neue Sicht auf Ereignisse, eine neue Bewertung von Situationen auslösen.
5.
Gott nähert sich Mose, um ihn zu beschenken. Dabei kann es dunkel werden. Dabei kann es zuerst dunkel werden. Mose sieht und versteht nichts mehr. Dann hinterher, im Nachhinein, als das Dunkle vorbei ist, erkennt Mose, was Gott verursacht hat, was Gott ihm zukommen ließ. Kennen wir das aus unserem Leben? Wir erleiden dunkle Tage und hinterher sehen wir die Spuren der Güte Gottes: Gott hat uns unverdient mit schönen Dingen beschenkt. Gott hat uns unverdient mit anderen Menschen beschenkt. Gott hat uns versorgt. Probleme haben sich gelöst. Wir haben die Kraft bekommen. Wir haben Wichtiges gelernt…
Es ist wie früher bei Rudi Carrell, bei der Fernsehshow „Am laufenden Band“, bei der zum Schluss der Sendung alle möglichen Preise auf einem Fließband am Sieger der Show vorbeizogen. Gott sagt zu uns: Nichts kommt von ungefähr. Alles kommt von mir. Es sind meine Gaben in guten und schlechten Zeiten.
Dazu eine Erkenntnis des dänischen Philosophen Sören Kierkegaard. Kierkegaard sagt einmal: „Das Leben kann nur nach vorwärts gelebt, aber es kann nur nach rückwärts verstanden werden“. Wir müssen den Schritt ins Ungewisse tun! Wir kennen die Zukunft nicht! Wir müssen Vertrauen riskieren!
Aber es ist hilfreich, immer wieder einmal eine Stunde des Nachdenkens und Zurückschauens durchzuführen. Gute Anlässe sind Geburtstage, Jahreswechsel, Krankheitszeiten oder Trauerfälle, aber auch Sonntage, Freizeiten, natürlich auch die persönliche Zeit mit Gott im Gebet.
Wir können uns fragen: Wenn ich zurückschaue in mein Leben, was sehe ich mit meinem inneren Auge an Spuren des Guten, an Spuren der Güte Gottes, ja an Spuren Gottes?
Wir dürfen dabei immer diesen Text glauben! Ich darf in jeder Situation bitten: Herr, lass mich die Spuren Deiner Güte sehen! Und lass mich Erfahrungen mit Deinem Namen machen, dass ich Deine Gnade und Dein Erbarmen im Glauben fassen kann!
Wir dürfen dabei immer die Botschaft des Neuen Testaments glauben! Wir sind nicht allein in der Felsspalte. Jesus ist bei uns!
Gottseidank! Amen!