2 Ptr 3,3-13 – Perspektivwechsel – Von Martin Brendel

A.

Das Thema der Predigt heißt Perspektivwechsel. Dieser klingt in dem Lied von Daniel Chmell „Kinder wie die Zeit vergeht“ an. Siehe https://www.youtube.com/watch?v=EgQnVbIAC1o

„Mit jedem Tag der endet, läufst du einen Schritt zu mir“. Das dreht mein Denken irgendwie um. Jeder Tag, der vorbei ist, ist ein Stück Lebenszeit. Die verkürzt sich.

Vor kurzem habe ich mich mit der Leiterin einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung unterhalten. Natürlich ging es auch um den Personalmangel. Dann fiel der Satz: „Wir haben auch schon Leute über 50 eingestellt.“ Entweder war es ein Wink, ich könnte mich da bewerben, oder aber wenn es keine jungen Leute gibt, nehmen wir wenn es sein muss auch ältere. Jedenfalls blieb der Satz hängen. Ich gehöre mit Anfang 50 auch schon zu den „Alten“, obwohl ich mich überhaupt nicht so fühle. Das gibt mir zu denken. Nochmal: Die Lebenszeit wird mit jedem Tag verkürzt. Doch mit jedem Tag, der vorbei ist, gehe ich einen Schritt auf die Ewigkeit zu. Ich darf dankbar sein für jeden Tag. Ich laufe aber nicht ins Nichts oder „nur“ auf den Tod zu, sondern es geht weiter. Ewigkeitssonntag, oder auch Totensonntag, so heißt der heutige Sonntag. Wir gedenken denen, die im vergangenen Jahr gestorben sind. Doch es gibt Hoffnung. Diese Hoffnung wird auch in dem heutigen Text angesprochen.

3 Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen 4 und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. 5 Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; 6dennoch wurde damals die Welt dadurch in der Sintflut vernichtet. 7 So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. 8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. 9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. 10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden. 11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. 13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

Es geht um die letzten Tage, es geht um die Wiederkunft Jesu.

Irgendwie hat man das Gefühl, dass wir in den letzten Tagen leben, in der Endzeit, wie es manche formulieren. Auf die Wiederkunft Jesu warten die Menschen schon lange. Wie das alles ablaufen wird, wissen wir nicht genau. Die Endzeit jedenfalls beginnt mit der Geburtsstunde der christlichen Gemeinde. (Apostelgeschichte 2, ab V.14)

Interessant ist, dass Jesus von den „Wehen“ der Endzeit spricht (Matt. 24,8). Dann wäre die Endzeit einer Schwangerschaft vergleichbar: Lange Zeit wächst das Böse in der Welt heran und wird größer, vor der Geburt setzen dann die Wehen ein. Die Wehen werden immer stärker.

 

B.

Nun schauen wir auf den Text.

Wir lesen von den Spöttern. Die Spötter vergessen drei wichtige Dinge:
1. Gott hat schon einmal eingegriffen – durch die Sintflut.
2. Gott rechnet zeitlich ganz anders als wir Menschen.
3. Jesus ist noch nicht wiedergekommen, weil der barmherzige Gott Menschen zur Umkehr rufen will.

 

I.
Gott hat schon einmal eingegriffen – durch die Sintflut.

1.
Das deutsche Wort „Sintflut“ ging aus mittelhochdeutsch sin(t)vluot, althochdeutsch sin(t)fluot hervor, das so viel wie „umfassende Überschwemmung“ bedeutet. (Wikipedia)

2.
Die Spötter meinen, es ist alles geblieben, wie es immer war.

Da müssen wir einen Blick auf den Anfang der Bibel richten. 1. Mose 6,17: Denn siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin Odem des Lebens ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.

Was war der Auslöser für diese Flut? Wir lesen in 1. Mose 6, ab V. 5: Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, 6da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen 7und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.

Wenn wir heute sagen, wie schlecht die Menschheit ist, dann ist das nichts Neues. Die Aussagen der Spötter damals sind heute, glaube ich, nicht viel anders. Wo bleibt denn Jesus? Wenn es ihn überhaupt gibt und außerdem müsste er ja auch noch leben!

Schauen wir auf die Zeichen der Zeit, Naturkatastrophen, Kriege, die letzte Generation, Klimawandel, Unsicherheiten. Es kommen Wehen und sie werden immer stärker. Schauen wir auf die Zeichen der Zeit. Das sind die immer stärker werdenden Wehen.

Was macht die letzte Generation? Sie weist auf das Ende hin, wenn keine Veränderungen eintreten.

2.
Gott schloss einen Bund mit Noah. Der erste Bund mit Noah umschließt auch dessen Familie und die Tierwelt. Es scheint schon hier die Barmherzigkeit Gottes durch.

Die Erde wird durch das Gericht mit Wasser bedeckt. Nur die Arche fuhr unbeschadet durch das Wasser. So geht das Leben weiter, Gott schenkt das Leben. Er kümmert sich nach dem Gericht um die Zukunft von Menschen und Tiere.

Wir haben es hier mit einer sehr schwierigen Bibelstelle zu tun. Wir lesen im V. 6, dass Gott in der Sintflut die Welt vernichtet hat. Wir lesen bei Mose, dass Gott es reute, die Menschen gemacht zu haben. Er will die Menschen von der Erde vertilgen. So wurde die Menschheit, aber nicht die Welt vernichtet. Diese Feinheit ist mir bisher nicht aufgefallen.

Zur Noah Erzählung gehört auch, dass es Gott reute, dass er die Menschheit und alles Leben vernichten wollte.

So schließt er einen Bund mit Noah. 1.Mose 9, 8-17: Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm: 9 Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen 10 und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren des Feldes bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden. 11 Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, dass hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: 13 Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. 14 Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. 15Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe.16 Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist. 17 Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.

Immer wenn wir einen Regenbogen sehen, dürfen wir uns daran erinnern, dass Gott einen ewigen Bund geschlossen hat. Die Erde wird bestehen bleiben. Er denkt an uns!
Im Bund bindet sich der Stärkere (Gott) an den Schwächeren (Menschen), um ihm seinen Schutz und seine Treue auf ewig zu versichern.

 

II.
Gott rechnet zeitlich ganz anders als wir Menschen.

Wir lesen in Vers 8: Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag.

In einer ERF Andacht las ich dazu: „Gemessen an dieser Rechnung hat Jesus seine Wiederkunft also erst gestern früh verkündet, wir aber warten gefühlt schon zweitausend Jahre auf ihn.“

Gott ist nicht der Zeit unterworfen! Das finde ich ganz wichtig. Ein Kommentar sagt sehr schön: Gott „kann einen Tag zu einem Jahrtausend ausdehnen, oder aber ein ganzes Jahrtausend gleichsam in einen einzigen Tag pressen. Er kann sein Handeln entweder ausdehnen oder komprimieren.“

Das soll keine Umrechnungsformel sein! Es soll einfach zeigen, dass Gott nicht der Zeit unterworfen ist. Er lebt nicht wie wir in der Dimension Zeit.

Das mit der Zeit ist schon nicht einfach. In manchen Situationen kann die Zeit nicht schnell genug vergehen und in anderen vergeht sie viel zu schnell.

Wie oft, denken wir, Gott müsste doch bald eingreifen. Warum handelt Gott nicht? Das kann den persönlichen Bereich betreffen und auch die Situation in der Welt. Wir beten beständig um Veränderung und es tut sich nichts. Gerade dann ist es hilfreich, sich vor Augen zu halten, dass Gott nicht der Zeit unterworfen ist. Dass er genau zum richtigen Zeitpunkt handelt. Das haben viele bestimmt auch schon erlebt. Gott hat genau zur richtigen Zeit geantwortet, oder bestimmte Ereignisse kommen zur rechten Zeit.

Es kommt darauf an, dass wir Gott voll und ganz vertrauen, und dass wir Ihm unsere Zeit anvertrauen.

Ich war mal ein paar Jahre lang alleinerziehender Vater. Mein Sohn war damals noch im Kindergartenalter. Es musste eine Betreuung organisiert werden, damit ich meinen Beruf weiter ausüben konnte. Es haben sich genau zum richtigen Zeitpunkt die richtige Person gefunden und ein Wechsel in der Arbeit sich ergeben. Da hatte ich dann kürzere Schichten unter der Woche und dafür länger Dienst an den Wochenenden. So war immer jemand da. Das hat genau gepasst. In der Rückschau war das ein perfektes Timing. Und ich bin Gott dafür unendlich dankbar.

 

III.
Jesus ist noch nicht wiedergekommen, weil der barmherzige Gott Menschen zur Umkehr rufen will.

1.
Wir lesen in Vers 9: Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.

Mein erster Gedanke bei dem Vers war: Was für ein Gott!

Er hat Geduld, er möchte, dass kein Mensch verloren geht! Da zeigt sich welch eine große Liebe Gott zu uns Menschen hat. Zu allen Menschen! Auch zu denen, die ich, die du nicht leiden kannst.

2.
Dort, wo ich arbeite, in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung, mache ich Sonntagabend meistens eine kleine Andacht. Die Bewohner können auch Themen nennen, die sie interessieren. Vor einigen Wochen wollte ein Bewohner wissen, warum Gott uns Menschen liebt, obwohl wir so viel Mist machen und Kriege führen. Ich habe das Thema aufgenommen und mir Gedanken gemacht. Warum liebt uns Gott?

Eine Antwortmöglichkeit ist, weil Gottes Wesen Liebe ist. Wir lesen in 1. Joh 4,16: Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Er zeigt seine Liebe zu uns, indem er seinen Sohn Jesus in die Welt geschickt hat.

Dann sind wir darauf gekommen, dass die Liebe nicht immer spürbar ist. Mir ist der Vergleich mit der Sonne gekommen. Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da, auch wenn sie von Wolken bedeckt ist.

Das kommt auch in unserem Text zum Ausdruck. Gott möchte, dass die Menschen zu ihm umkehren, sich ihm zuwenden. Dabei hat er Geduld. Das ist der Grund, warum Jesus sich noch Zeit lässt mit seiner Wiederkunft.

Kommentar: „Er streckt absichtlich die Zeit der Gnade, damit die Menschen jede nur erdenkliche Gelegenheit erhalten, errettet zu werden.“

3.
Bei Lukas im 4. Kapitel, in Vers 18 lesen wir: »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit 19 und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«

Diese Stelle liest Jesus im Synagogengottesdienst vor. Es ist eine Stelle aus Jesaja. Dort geht es um den Erlass der Schuld. Jesaja verkündigt die frohe Botschaft der Befreiung. Vorbild ist das Freilassungsjahr. Die damaligen Sklaven müssen freigelassen werden.

Jesus deutet diese Verheißung auf sich. Er bringt dieses Freilassungsjahr. Er befreit uns von unserer Schuld durch seinen Kreuzestod.

So leben wir nun in dieser Gnadenzeit. Noch ist es Zeit, sich Jesus zuzuwenden, ihn kennenzulernen, seine Gnade und Befreiung persönlich zu erfahren.

Wie sehr Gott mit sich ringt, wird in Hosea 11 sehr deutlich: Israel, das Volk Gottes, ist wieder einmal ungehorsam gewesen. Und Gott spricht mit sich selbst. Er sagt zu sich: „Als Israel jung war, gewann ich es lieb. Ich lehrte sie Laufen und nahm sie immer wieder in meine Arme. Aber wenn ich sie rief, gingen sie zu ihren Götzen. Ich habe sie mit Seilen der Liebe zu mir gezogen. Ich habe sie gerettet und für sie gesorgt. Doch sie fallen immer wieder von mir ab. Aber wie kann ich sie aufgeben? Wie kann ich sie preisgeben wie die Städte, die dem Erdboden gleichgemacht worden sind?“ Und dann sagte Gott: „Mein Herz kehrt sich in mir um, ganz und gar erregt ist all mein Mitleid. Ich werde die Glut meines Zornes nicht ausführen. Denn ich bin Gott und kein Mensch. Ich will nicht in Zornglut kommen.“

Das macht deutlich, wie viel Gott an seinem Volk liegt. Wie er sich nach den Menschen sehnt. Auch heute zieht er noch mit Seilen der Liebe.

Doch irgendwann kommt der Tag, an dem er Recht sprechen wird.

4.
Ein vorletzter Gedanke: Was machen wir in der Zeit, die uns geschenkt wird, wie nutzen wir sie und wie verhalten wir uns?

Schauen wir auf den Schluss des Textes: 11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. 13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

Wir sollen ein Leben führen, dass heilig ist und Gott ehrt. Was für eine Aufgabe! In einem Vortrag von Arno Backhaus hörte ich, dass wir auf das Kreuz sehen können. Beim Kreuz zeigt ein Balken nach oben und einer zur Seite.

Ein Blick geht nach oben. Das bedeutet, aufzusehen zu Gott, in einer Beziehung zu Gott leben, sich an ihm zu orientieren. Anzunehmen, was er uns schenken möchte. Gott möchte, dass wir ihm voll und ganz vertrauen, Ihm unser Leben anvertrauen.

Der andere Balken zeigt zu unseren Mitmenschen. Was kann ich für sie tun, welche Aufgabe hat Gott für mich? Ich kann durch mein Leben Gott ehren. Ich kann die frohe Botschaft auf welche Weise auch immer zu meinen Mitmenschen bringen. Das ist unsere Aufgabe als Gemeinde und für jeden persönlich.

Das muss ich nicht allein tun. Gott ist dabei. Jesus hat versprochen alle Tage, bis ans Ende der Welt, bei uns zu sein. Dann kann ich einen kleinen Teil dazu beitragen, dass jemand auf Gott aufmerksam wird.

Wenn ich mich geborgen bei Gott weiß, kann kommen was mag. Ich kann mit Gott leben und mich auch darauf freuen und den Tag erwarten, wenn er wiederkommt.

5.
In einer Predigt über die Öffnung der sieben Siegel in der Offenbarung (Kapitel 5) hörte ich die tröstliche Botschaft, dass das Lamm, also Jesus die Siegel öffnen wird. Wenn ein Siegel geöffnet wird, dann kommen diese Wehen, die sich bedrohlich anhören.

Für mich tröstlich ist, dass Jesus die Siegel öffnet, dass er alles in seiner Hand hat.

Wir erwarten etwas ganz Neues. Die Ewigkeit, in der Gottes Gerechtigkeit herrschen, wohnen wird. Das vollendete Reich Gottes. Die neue Erde und der neue Himmel.

Jetzt herrscht Gottes Gnade. In Römer 5,21 lesen: Denn so wie bisher die Sünde über alle Menschen herrschte und ihnen den Tod brachte, so herrscht jetzt Gottes Gnade: Gott spricht uns von unserer Schuld frei und schenkt uns ewiges Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn (Hoffnung für alle)

Das ist auch die Botschaft, die wir weitergeben sollen. Gott ist gnädig, er möchte uns ewiges Leben schenken. Die Betonung liegt auf „schenken“. Wir können nichts dazu beitragen. Das ist etwas ganz Besonderes. Das muss ich mir immer wieder neu bewusst machen.

In der Ewigkeit herrscht Gottes Gerechtigkeit. Es gibt kein Unrecht mehr. Wie oft wünschen wir uns Gerechtigkeit in diesem oft ungerechten Leben.

Schauen wir zum Schluss in die Offenbarung, in das Kapitel 21! Was erwartet uns? Was dürfen wir erwarten?

1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Welch eine Hoffnung haben wir! Leben wir mit dieser Hoffnung und auf diese Erwartung zu!

So ist jeder unterwegs zur Ewigkeit. Jesus geht mit und hat schon eine Wohnung vorbereitet. Was für eine Perspektive!

Nochmal der Refrain des Liedes vom Anfang: „Doch dann hör ich deine Stimme, die mir sagt: Ich bin bei dir. Denn mit jedem Tag, der endet, läufst du einen Schritt zu mir. Alle Endlichkeit vergessen, jeder Schmerz und alles Leid. Es ist alles vorbereitet, für die Zeit in der Ewigkeit.“ Amen