Annäherungen an den Kreuzestod Jesu – Karfreitag 2023 – Von Thomas Pichel

1 Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. 2 Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an 3 und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden!, und schlugen ihm ins Gesicht. 4 Da ging Pilatus wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde. 5 Und Jesus kam heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Seht, welch ein Mensch!

16b Sie nahmen ihn aber 17 und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden. 20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.< Joh 19,1-5 u 16b-20

 

A.
Einleitung
(nach einer Idee von Thorsten Dietz)

Stellen wir uns vor! Die ersten Christen, Petrus, Johannes und Paulus z.B., hätten eine Marketing-Agentur beauftragt! Wir sind ein junges Start-up-Unternehmen. Wir wollen eine Weltreligion an den Start bringen! Hättet ihr da ein paar gute Tipps?

Petrus und Paulus hätten erzählt, was ihnen wichtig ist. Die Marketing-Leute hätten zugehört und schließlich geantwortet: Eine Botschaft aus dem Vorderen Orient. Das ist gut. Das finden die Griechen und Römer interessant und exotisch. Ein Märtyrer, der für seine Überzeugung stirbt, das kommt immer gut, das macht Eindruck. Das Angebot des ewigen Lebens ist super. Darauf stehen die Menschen! Aber die beiden anderen Punkte gehen gar nicht.

Das mit dem Kreuz ist eine Sackgasse. Überlegt doch einmal selbst: Ein unschuldiger Typ. Als Verbrecher von braven römischen Soldaten hingerichtet. Und dann soll dieses Unrecht noch eine zweite Ebene, eine total andere Bedeutung haben! Sorry! Das macht euch das Ganze kaputt. Das kauft auch keiner ab. Lasst das Kreuz Jesu weg! Lasst eure Deutung des Kreuzes weg! Das ist viel zu fremd! Viel zu kompliziert! Viel zu negativ! Viel zu konfrontativ!

Auch das mit der Auferstehung ist eine Sackgasse. Ein Toter. Angeblich auferweckt. Angeblich vielen Menschen erschienen. Angeblich unsichtbar anwesend. Sorry! Das macht euch das Ganze kaputt. Das kauft euch keiner ab. Lasst die Auferstehung Jesu weg! Viel zu jüdisch! Eure Kunden, Griechen und Römer, lieben das Ewige, das Unsichtbare, das Absolute. Das Körperliche und Sinnliche sind nicht viel wert.

Was hätten die ersten Christen geantwortet? Sorry. Aber das ist unsere Botschaft. Wir glauben das. Das ist wirklich das, was wir vertreten. Das ist das, was wir jedem Menschen unbedingt sagen wollen und müssen! Über Kreuz und Auferstehung verhandeln wir nicht!

 

B.

Klaus Douglass sagt: „Das Evangelium ist eine Botschaft, die der Mensch sich selbst nicht sagen kann. Da kannst du diskutieren und debattieren und sagen: Fühl mal stark in dich rein, hör doch mal auf deine eigene spirituelle Stimme. Die wird dir nie etwas von Kreuz und Auferstehung Jesu sagen. Es gibt etwas an der christlichen Botschaft, was der Mensch gesagt bekommen muss. Das kommt nicht aus unseren natürlichen spirituellen Fähigkeiten.

Wir wollen uns nun dreimal dem Geheimnis von Kreuz und Auferstehung annähern. Wir tun es mit Hilfe der Bibel. Gott schenkt uns mit der Bibel und in der Bibel Verständnishilfen für den Kreuzestod des auferstandenen Jesus.

 

I.
Erste Verständnishilfe: Die Bibel und ihre Gesamtstory.

Das Alte Testament. Die Geschichte Israels. Die Erfahrungen Israels mit Gott. Die jüdischen Opferkonzepte. Die Verheißungen des Alten Testaments. Das Neue Testament. Die Erfahrungen der Schüler Jesu. Die Briefe, die das Nachdenken über das, was mit Jesus geschehen ist, dokumentieren.

Aus der Fülle der Texte, Begriffe, Bilder und Geschichten greife ich heute Morgen ein Stichwort heraus. Das Stichwort heißt „Dornen“.

1.
Wir haben in der Textlesung von der „Krönung“ Jesu gehört. Jesus ist der König mit einer Dornenkrone. Sie steht stellvertretend für Jesu körperliche und seelische Schmerzen in seinen letzten Stunden. Sie steht symbolisch für Missachtung und Verachtung. Sie steht für Spott und Hohn gegenüber einem schwachen Menschen. Man macht sich über ihn lustig. Man macht ihn lächerlich und unmöglich. Man verachtet und verletzt ihn absichtlich. Man demütigt und erniedrigt ihn, statt ihn zu ehren. Man fügt ihm schwerstes Unrecht zu.

2.
Dornen kommen schon einmal in der Bibel vor. Im Gottesdienst wurde per Beamer eine Kunst-Installation aus einer Kirche in Botswana gezeigt. Das Bild zeigt das Kreuz Jesu als einen Teil eines Dornbusch-Baumes. Der Gekreuzigte ist in einem Dornbusch.

Das Kunstwerk schafft die Verbindung zwischen dem Kreuz Jesu und der Geschichte aus 2 Mo 3. Gott erwählt den denkbar niedrigsten Ort, um sich Mose zu offenbaren. Nicht die Mitte eines großen Baumes. Keine Dattelpalme z.B. Nein. Einen Dornbusch. Einen Ort, wo man gar nicht sein kann. Einen Ort des Leidens. Einen Ort aber, der zu der Situation Israels in der Fremdherrschaft, in der Unterdrückung, im Elendshaus Ägypten passt.

Aus dem Dornbusch heraus redet Gott. Er offenbart Gott seine Gegenwart, seinen geheimnisvollen Namen. Ich werde sein, der ich sein werde. Dieser Satz ist eine eigene Welt. Dieser Satz ist ein Paket an Versprechen und Zusagen:

Ich werde da sein.
Ich werde für Euch da sein.
Ich werde für euch da sein und wirken, wie es meinem Namen entspricht.
Ich werde für euch da sein und handeln, wie es meiner Macht entspricht.
Ich werde für euch da und euch helfen, mit meinen Mitteln und Methoden, auf die Art und Weise, die ich mir vorbehalte.

3.
Wir ahnen, was die Künstlerin oder der Künstler uns sagen will:

(1)
Das Kreuz ist die Selbstoffenbarung Gottes.

Nietzsche schreibt: „Gott am Kreuze!“ „Es hat bisher noch niemals und nirgendwo eine gleiche Kühnheit im Umkehren… gegeben“. „Gott am Kreuze!“ Das ist die „Umwertung aller Werte.“ Der griechische Philosoph Kelsos sagt 170 n.Chr.: „Alles Überlegene wird Gott genannt“. Gott steht für überlegene Weisheit, für überlegene Macht, für Sieg und Triumph, für Größe und Herrlichkeit. Gott hat doch nichts zu tun mit Begrenztheit und Schwäche, mit Leiden und Sterben. „Was aber ist am Kreuz überlegen? Das Kreuz ist doch Zeichen absoluter Unterlegenheit, nicht zu überbietender Hilflosigkeit und größter Not“ (Heinzpeter Hempelmann)

Aber die Botschaft von Karfreitag lautet: Der Gott, der Mose im Dornbusch erschienen ist, war in seinem Sohn Jesus Christus am Kreuz von Golgatha. Das kann sich kein Mensch ausdenken. Der Gott der Bibel ist so ganz anders als alle anderen Gottesvorstellungen. Der leidende und sterbende Jesus zeigt uns, an welchen Gott wir glauben (dürfen): an den verletzbaren und verletzten Gott, an den leidensfähigen, leidenswilligen und leidenden Gott, an den Gott, der sich für uns opfert.

(2)
Kreuz und Auferstehung sind die Hilfe, sind die Rettung für Sünder.

a.
Kreuz und Auferstehung sind die Hilfe Gottes gegen all das, was die Bibel mit dem Konzept Sünde meint. Gottes Weisheit ist doch uns und allen Mächten unendlich überlegen. Er allein weiß um das Rätsel des Bösen. Er weiß am besten, was Sünde ist und was Sünde anstellt. Gott gibt uns in der Bibel Einblicke in diese dunkle Welt des Bösen und der Sünde. Sünde ist eine dunkle Macht, die sehr mächtig ist (Rö 5,20). Sünde ist das Toxische und Destruktive in unserem Leben. Sünde ist die Bedrohung unseres Lebens. Sünde ist Selbstschädigung. Sünde ist die große Kaputtmacherin.

b.
Wovon könnten und müssten wir jetzt reden?!

Vom Gottspielenwollen des Menschen! Dass wir alles können wollen, was Gott kann. Dass wir alles dürfen wollen, was Gott darf. Von der Missachtung Gottes! Vom Misstrauen ihm gegenüber!

Von mordenden Kindern und mordenden Staatsführern! Von der Gleichgültigkeit reicher und satter Menschen gegenüber armen und hungernden Menschen! Von der Wolfssprache unserer Zeit, die real und digital unzählige Opfer fordert! Von religiösen Menschen, die keine Liebhaber des Lebens sind, sondern selbstgerechte Rechthaber!

Davon, dass die ganze Menschheitsgeschichte, aber auch jede Lebensgeschichte gezeichnet ist von gestörten und gekillten Beziehungen, von verfehlten Leben, von beschädigter Liebe, von Unfreiheiten…

Davon, dass Sünde ein Verwesungsgift, das Liebe, Freude und Frieden tötet, das alle Beziehungen krankmacht und tötet, unsere Beziehungen zu uns selbst, unsere Beziehungen zu unseren Mitmenschen, die Beziehung zur Schöpfung, und die zu Gott, unserem Schöpfer, unserer Lebensquelle, unserer Lebenswurzel…

c.
Ich darf jetzt uns allen die tröstliche und freudige Botschaft von Karfreitag sagen. Ich darf uns allen das Evangelium sagen. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, ist die Gnade noch viel mächtiger geworden (Rö 5,20). Gottes Macht ist doch uns und allen anderen Mächten unendlich überlegen.

Gott war in seinem Sohn am Kreuz. Gott als Märtyrer, als erniedrigte, hilflose Jammergestalt ist die Art und Weise, uns zu helfen. In der Macht seines Leidens war er für uns da, hat seinem Namen entsprechend für uns gehandelt! Seine Gnade ist das Mittel gegen unsere Sünde, für uns Sünder!

Der Auferstandene sagt uns:

Ich war am Kreuz für Euch alle da! Mein Leiden und Sterben hat die Macht, euch zu erlösen, euch zu retten, euch zu befreien.

Ich war am Kreuz für Euch alle da! Ich habe „die Strafe“ (Jes 53,5), die Folgen Eurer Sünden, die Gottesferne (Mk 15,34), die unmöglich gewordene Gottesgemeinschaft, für Euch getragen und Euch abgenommen.

Ich war am Kreuz für Euch alle da! Ich habe „den Fluch des Gesetzes“ (Gal 3,13), alle berechtigten Anklagen, Euch abgenommen. Meine Vergebung hält an Euch fest. Ich habe die Sünde an der entscheidenden Stelle entmachtet. Sie kann euch die Beziehung zu Gott nicht mehr killen.

Ich war am Kreuz für Euch alle da! Ich habe das Gericht über eure alte, selbstsüchtige Eva mit all ihren bösen Egokräften erlitten. Ich habe das Gericht über euren alten, selbstsüchtigen Adam mit all seinen bösen Egokräften erlitten.

Ich war am Kreuz für Euch alle da! Ich schenke Euch den Auszug aus dem Ägypten Eurer Schuld, aus aller Unfreiheit, aus aller Unterdrückung, aus allem Elend und aller Not… Ihr seid frei. Ihr dürft ins Gelobte Land. Ihr dürft heim. Ihr dürft und könnt Gott feiern in eurem Leben, das einem Gottesdienst gleicht.

 

II.
Verständnishilfe 2: Die biblische Sprache der Liebe

1.
„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Joh 3,16). Und in 1 Joh 4,16b heißt es: Gott ist die Liebe.

2.
Wir fragen: Welche Liebe ist denn da gemeint?

In der griechischen Ursprache des biblischen Textes gibt es drei verschiedene Begriffe für unser Wort „Liebe“.

Eros, die erotische Liebe ist die wünschende, begehrende Liebe. Mit dieser Liebe lieben wir alles, was für uns schön, interessant und faszinierend ist. Dieses Wort steht nicht in Joh 3,16 und nicht 1 Joh 4,16.

Philadelphia ist die Zuneigung zu einem Menschen, die freundschaftliche Liebe. Dieses Wort steht nicht in Joh 3,16 und nicht in 1 Joh 4,16.

Agape ist die selbstlose, dienende Liebe. Diese Liebe ist das Gegenteil einer Selbstliebe, bei der sich alles und jeder um mich drehen soll. Diese Liebe meint nicht sich. Diese Liebe gibt dem anderen den Vorrang vor sich selber. Sie dient anderen. Sie schaut, was der andere nötig hat. Koste es, was es wolle! Und dieses Wort steht in Joh 3,16 und in 1 Joh 4,16. Das heißt: Gott ist die Agape-Liebe! Gott hat diese Agape-Liebe! Gott liebt uns mit dieser Agape-Liebe! Das heißt: Er liebt uns grundlos. Er fragt nicht, ob wir es verdient haben.

3
Wenn nun die Leute von der Marketing-Agentur gefragt hätten: Wie kommt ihr darauf? Warum seid ihr euch da so gewiss?, hätten Petrus, Paulus und Johannes geantwortet: Das liegt an Jesus Christus!

Sein Leben macht uns so gewiss! Jesus hat während seiner dreijährigen öffentlichen Wirkungszeit allen Menschen seine Liebe gezeigt und geschenkt. Jesus ging es nie um sich, sondern immer um andere! Er war absolut selbstlos. Jesus lebte nie auf Kosten von anderen! Im Gegenteil: Er liebte jeden. Er schenkte sich, er half, er diente.

Sein Leiden und sein Sterben machen uns gewiss. Seine Agape-Liebe zu seinen Leuten hörte nicht auf, obwohl sie ihn enttäuschten und im Stich ließen. Ja, seine Agape-Liebe gilt sogar seinen Feinden. Wir sehen das an seinem Verhalten gegenüber den Politikern, deren Opfer er wurde, die ihn zum Tode am Kreuz verurteilten. Jesus hielt seine Liebe durch! Seine Liebe konnte alle Ablehnung, alle Ungerechtigkeit, alle Gewalt ertragen und verkraften! Seine Liebe ist nicht umgekippt in Rache- und Hassgedanken, wie es bei uns so schnell der Fall ist, wenn uns jemand blöd kommt, wenn uns jemand kränkt, wenn uns jemand Unrecht und Leid zufügt! “Er kennt keinen Hass. Er ruft nicht nach Rache. Er bittet um Vergebung für die, die ihn ans Kreuz bringen” (Benedikt XVI.)

Deshalb machen ausgerechnet die letzten Tage des irdischen Jesus und ausgerechnet sein Kreuzestod Jesu uns so gewiss: Wir sind so geliebt von diesem Jesus Christus-Gott, wie er seine Jünger geliebt hat, wie er seine Gegner geliebt hat!

Also hat Gott die Welt geliebt… Wir feiern heute die Agape-Liebe Gottes! Ich sage Euch die Botschaft von Karfreitag: Du bist geliebt – mit einer unbedingten Liebe, die jedes Maß und jede Vorstellungskraft sprengt. Du bist geliebt – mit einer selbstlosen Liebe, die sich dir schenkt, die dir dient, die auf dein Wohlergehen schaut. Du bist geliebt – mit einer Liebe, die dich leiden kann, die an dir leiden kann, die mit dir mitleidet, die für dich gelitten hat.

 

III.
Verständnishilfe 3: Die biblische Sprache des Rechts (nach Thorsten Dietz)

Was ist der große Vorteil, der Nutzen der juridischen Sprache?

„Die rechtliche Sprache klärt den Schuldspruch und klärt den Freispruch. Sie klärt das Nein und das Ja. Ich halte das für wesentlich.“ „Es ist der große Wert juridischer Sprache, Sachverhalte als gültig darzutun, völlig unabhängig davon, ob man sich gerade so fühlt oder nicht!“ (Thorsten Dietz)

1.
Die Sprache des Rechts zeigt uns, dass Sünde nicht harmlos ist, sondern sehr schwer wiegt.

2.
Sie sagt uns sehr konkret, wo wir schuldig sind! Sie redet sehr konkret, wo wir anderen etwas angetan haben, wo wir anderen vieles schuldig geblieben sind, wo andere uns etwas angetan haben, wo sie uns vieles schuldig geblieben sind. Weil nur, wo wir die Dinge beim Namen nennen, Heilung und Frieden möglich sein werden.

3.
Die Sprache des Rechts hilft uns, den Freispruch und den Zuspruch Gottes zu glauben.

Es gibt Momente, wo es mit der Liebes-Stimmung nicht klappt, wo unsere Stimmung es nicht hergibt, wo uns die Sprache der Liebe nicht erreicht, wo romantische Worte das eigene Erleben und Fühlen nicht decken und erreichen können, z.B. wenn man schuldig geworden ist und tief darüber erschrickt, wenn man die Kritik Gottes spürt, wenn man seinen Zorn zu Recht fürchtet, aber auch dann, wenn man aufgrund von schwierigen Erlebnissen nichts von Gottes Nähe und Liebe spürt…

Wenn du in Gewissensnöten bist, hilft Dir die Sprache des Rechts. Gott redet dann durch die Bibel eine Sprache, die du in diesen Momenten brauchst: sachlich, nüchtern, verbindlich, verlässlich… Du bekommst es von Gott schwarz auf weiß zugesagt: Mein „Ich will Dich“ gilt. Der Zuspruch meiner Nähe gilt! Der Zuspruch der Vergebung gilt! Meine guten Gedanken und Pläne über Dir und mit Dir gelten! Mein Segen gilt Dir!

 

C.
Schluss: Der gekreuzigte Auferstandene ist unser Glück, unser Trost, unsere Hoffnung

Die Werbeagentur hatte gesagt: Kreuz und Auferstehung seien eine Sackgasse. Karfreitag und Ostern halten dagegen: Das stimmt nicht. Im Gegenteil!

1.
Jesus, der gekreuzigte und Auferstandene, ist für alle Mächte dieser Welt eine Sackgasse. Denn: Wo unsere Sünde mächtig geworden ist, ist die Gnade noch viel mächtiger geworden.
Jesus, der gekreuzigte Auferstandene, ist die Sackgasse für den Satan, der uns an der Freude, am Frieden, am Vertrauen, am guten Leben hindern will.

Er ist die Sackgasse für die Sünde, für das, was bei ihr herauskommt: zerstörte und gekillte Beziehungen. Sie hat gegen Jesus keine Chance. Sie kann Jesus von uns nicht mehr trennen.

Er ist die Sackgasse für unsere Angst vor Sterben und Tod, für unsere Angst vor Gott und dem Jüngsten Gericht.

2.
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Joh 3,16).

Ewiges Leben hier und einst. Ewiges Leben heißt Gemeinschaft mit Gott, Leben aus Gott, Leben durch Gott, Leben in Frieden, Freude und Gerechtigkeit.

Ewiges Leben heißt: Unser Leben ist immer noch auf einer Einbahnstraße unterwegs. Aber es fährt nicht auf eine Sackgasse zu. Diese Einbahnstraße führt über unser Sterben und unseren Tod hinaus,  sie führt uns nachhause, zu Gott, zu unserem Vater.