Jer 20,7-18 – Was macht man, wenn man mit Gott nicht mehr klar kommt, aber nicht mehr von ihm loskommt? – Von Thomas Pichel

A.
Teil 1: Einleitung

1.
Was macht man, wenn man Gott nicht mehr versteht, nicht mehr mit ihm klarkommt, weil er Gebete nicht erhört und schwere Lasten einem nicht erspart? Was macht man, wenn Gott einem fraglich wird, weil er den Einsatz für ihn nicht bestätigt? Was macht man, wenn man wegen des Glaubens verspottet wird, ja wenn einem wegen des Christseins großes Unrecht und Leid angetan wird und man aufs tiefste irritiert ist, dass Gott nicht eingreift und schweigt?

2.
Der für heute vorgesehene Predigttext Jeremia 20,7-18 kann uns helfen, eine Antwort auf solche Fragen zu finden. Bevor ich den Text lese, möchte ich zum besseren Verständnis einige Anmerkungen zu Jeremia und dessen Zeit und Situation machen:

Es ist eine dramatische, ja traumatische Zeit. Ägypter und Chaldäer/Babylonier, die beiden Großmächte, kämpfen um die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeerraum. Der Mini-Staat Juda steht menschlich gesehen chancenlos dazwischen. Der König von Juda weigert sich, den Babyloniern Tribut zu zahlen. Er sucht Schutz bei Ägypten. Jeremia warnt vor diesem gefährlichen Spiel. Man glaubt ihm nicht. Aber es tritt ein, was Jeremia über Jahrzehnte prophezeit hat: Im Jahre 598 kommt es zu einer ersten Eroberung Jerusalems und zu einer ersten Deportation jüdischer Menschen nach Babylon. 586 kommt es zur zweiten Eroberung und diesmal zur Zerstörung von Jerusalem und des Tempels und zu einer Deportation von zwei Drittel der Gesamtbevölkerung.

3.
Jeremia litt daran, Prophet zu sein. Er musste es 40 lange Jahre sein, von 626 bis 586 vor Christus. Wir wissen das aus dem gesamten Jeremiabuch und insbesondere aus einigen Abschnitten (Jer 11,18-20; Jer 12,1-6; Jer 15,10-21; Jer 17,12-18 bzw 14-18; Jer 18,18-21(bzw. bis 23?) u Jer 20,7-13 bzw. 7-18), die in der Bibelwissenschaft die Konfessionen, also die Bekenntnisse des Jeremia genannt werden. Es sind Gebete, genauer Gebetsklagen.

4.
Unser Predigttext ist die letzte Gebetsklage Jeremias. Was ist ihr Anlass? Die Staatsführung hat Kinder dem Gott Baal geopfert, um diesen fremden Gott zum rettenden Handeln zu motivieren. Jeremia kündigt im Auftrag Gottes deshalb der Führung schlimmstes Unheil an (Jer 19,14f). Die Reaktion der Staatsmacht lässt nicht auf sich warten (Jer 20,1ff). Ein Priester namens Paschur, Chef des Sicherheitsdienstes am Tempel, statuiert ein Exempel. In aller Öffentlichkeit wird Jeremia von ihm persönlich zum Zweck der Maßregelung und Abschreckung geschlagen und zum Zweck der Demütigung in einen Block eingeschlossen. Jeremia ist bis zum nächsten Morgen dem körperlichen Schmerz, aber auch dem Mutwillen, Hohn und Hass des Machtapparates und dessen Anhängern ausgeliefert. Das ist der Hintergrund für seine erneute Gebetsklage bzw. für unseren Predigttext.

B.

I.
Teil 1: Die Gebetsklage des Jeremia aus Jer 20,7-18

1.
7 HERR, du hast mich überredet und ich habe mich überreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich. 8 Denn sooft ich rede, muss ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muss ich rufen. Denn des HERRN Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden täglich. 

Jeremias Klage beginnt mit einem Vorwurf an Gott: Ich wollte nicht. Ich wollte diese Berufung, dieses Amt, diese Aufgabe nicht. Du hast mich überredet. Du hast mich verleitet. Du hast mich getäuscht und reingelegt. Du benutzt, ja Du missbrauchst mich.

Jeremia begründet seinen Vorwurf mit seinem Ergehen: Erfahrung 1: Jeremia sagt: Ich predige, ich kritisiere die Leute, ich rufe sie zum Umkehr. Aber die Leute ändern sich nicht. Meine Verkündigung bringt null! Erfahrung 2: Ich werde täglich zum Gespött der Leute. Meine Prophezeiungen, die ich im Namen Gottes sagen muss, treten nicht ein. Gott bestätigt meine Verkündigung nicht. 30 lange Jahre bestätigt Gott Jeremia überhaupt nicht! Dann ein wenig mit der ersten Deportation. Richtig erst nach 40 Jahren!

2.
9 Da dachte ich: Ich will seiner nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, verschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es zu ertragen, aber konnte es nicht. 10 Denn ich höre, wie viele heimlich reden: »Schrecken ist um und um!« »Verklagt ihn!« »Wir wollen ihn verklagen!« Alle meine Freunde und Gesellen lauern, ob ich nicht falle: »Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.« 

Gott, von dem Jeremia bisher seinen Mut bezog, wird für ihn immer mehr zu einer Zumutung. Gott, der sein Licht war, wird für ihn immer mehr ein dunkles Rätsel. Dieses Dunkle wächst in sein Herz und in seine Seele hinein. Jeremias Glaube und seine Identität als Prophet drohen zu zerbrechen.

Eine große Rolle in seiner Anfechtung spielt dabei das Verhalten seiner Mitmenschen. Jeremia ist Gottes Willen verpflichtet. Er muss die Menschen mit Gottes Willen konfrontieren. Aber genau das macht ihn zu einem Ausgestoßenen, ja zum Feindbild der Leute. Man hasst ihn. Man verspottet ihn. Man wünscht ihm Scheitern und Unglück. Man droht ihm mit Rache. Freunde schämen sich seiner, gehen auf Distanz, bespitzeln ihn und verraten ihn. Wer ihn nicht verfolgt, meidet ihn.

Jeremia will seinem Schicksal dadurch entkommen, dass er die Beziehung zu Gott abbricht und seine Nachfolge aufgibt. Diese im Kopf durchgespielte Option verlagert den Konflikt, den er mit Gott hat, nach innen, in Seele und Körper. Mitten in seinen Nichtmehrwollen und Nichtmehrkönnen macht Jeremia die psychosomatische Erfahrung, dass Gottes Wort als Kraft in ihm da ist und in ihm brennt. Es geht nicht aus. Es ist nicht gelöscht. Es hat Kraft. Jeremias menschliche Kraft ist weg. Aber Gottes Wort ist als Kraft noch in Jeremia. Gott geht nicht weg aus diesem schwachen Körper, aus dieser wunden Seele, aus diesem depressiven Herzen. Gott brennt in dem Menschen Jeremia, der kaum noch Kraft zum Atmen hat. So ist Gott zu seinem Propheten!

Jeremia begreift etwas sehr Wichtiges über sich: Er hat es versucht. Nicht mehr an Gott denken! Nichts mehr von Gott wissen! Nicht mehr mit ihm reden! Den Beruf an den Nagel hängen! Aber das kann er nicht. Ein Leben ohne Gottes Nähe, ohne Gebet und ohne sein Wort, das hält Jeremia nicht aus, das erträgt er nicht. Jeremia begreift, dass er von Gott nicht mehr loskommt.

3.
11 Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und nie vergessen werden. 12 Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prüfst, Nieren und Herz durchschaust: Lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Sache befohlen. 13 Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet! 

Vollkommen überraschend wechselt die Stimmung. Jeremia bekennt sein Vertrauen zu Gott, seine Zuversicht und Glaubensgewissheit: Der Herr ist bei mir wie ein starker Held.

Es schaut so aus, dass die Hoffnung auf Vergeltung der Grund für diese Wende ist. Jeremia hofft: Gott wird mein Schicksal wenden, er wird mein Leid vergelten. Und Gott wird meinen Gegnern und Feinden alles Unrecht und alle Bosheit vergelten.

Wir sehen: Wenn uns Menschen meiden oder verfolgen, verbindet uns mit diesen Menschen ein gegenseitiger Hass. Aus Hass aber erwächst der Wunsch nach Rache. Jeremia verspürt diesen Wunsch nach Rache. Er betet zu Gott: Lass mich deine Rache an ihnen sehen!

Wir sehen: Jeremia erlaubt sich, für seinen Wunsch nach Rache Gott zu instrumentalisieren. Aus gutem Grund, wie Jeremia meint: Denn um Gottes willen ist er ja in diese elende Situation geraten. Um Gottes willen erleidet er ja alles, was er durchmachen muss.

4.
14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat! 15 Verflucht sei, der meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach: »Du hast einen Sohn«, sodass er ihn fröhlich machte! 16 Der Tag soll sein wie die Städte, die der HERR vernichtet hat ohne Erbarmen. Am Morgen soll er Wehklage hören und am Mittag Kriegsgeschrei, 17 weil er mich nicht getötet hat im Mutterleibe, so dass meine Mutter mein Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre! 18 Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur Jammer und Herzeleid sehen muss und meine Tage in Schmach zubringe! 

Die Zuversicht Jeremias hat nicht das letzte Wort. Die Stimmung wechselt wieder. Es geht ganz nach unten. Jeremia verflucht den Tag seiner Geburt als Unglückstag. Er macht Gott seine Geburt zum Vorwurf! Wäre er nur nicht geboren! Er hält sein Leben für lebensunwert und sinnlos. Wäre er nicht geboren, wären ihm alles Unrecht und Leid, alle vergebliche Mühen und Demütigungen erspart geblieben.

An diesem absoluten Tiefpunkt war Jeremia schon einmal. Wir lesen in der zweiten Gebetsklage in Jer 15,10: Wehe mir Mutter, dass Du mich geboren hast: einen Mann des Haders und Streites für alle Welt.

 

II.
Teil 2: Wir werten die Gebetsklage Jeremias für unser Leben mit Gott aus.

1.
Was lernen wir über und von Jeremia?

(1) Jeremia hatte eine besondere Intimität und Nähe zu Gott. Er vermochte es, sich ungehemmt über Gott zu freuen. Er war auch süchtig nach Gottes Wort. In Jer 15,16 bekennt er von sich: Stellt sich dein Wort ein, verschlinge ich es. Dein Wort ist immer wieder meines Herzens Freude und Trost. Deshalb litt Jeremia auch so an Gott. Von daher wollte er verstehen, warum Gott ihn so grauenhaft enttäuschen konnte.

Jeremias dachte Gott radikal: Gott war für ihn die Quelle seines Glücks, aber auch der Letztverantwortliche seiner demütigenden und aussichtslosen Lage, der er nicht entkommen kann.

(2) Wir sehen deutlich die inneren Konflikte des Jeremia. Seine Aussagen sind sehr widersprüchlich. Diese Widersprüchlichkeit zeigt seine innere Zerrissenheit. Jeremia erlebt Wechselbäder der Gefühle, die Ausdruck der Wechselbäder seiner Gottesbeziehung (und seiner Berufseinstellung und Identität) sind.

Wir brauchen nicht meinen, Wechselbäder der Gefühle sind etwas Verbotenes oder Unreifes. Nein, sie gehören zu unserem Glaubensweg dazu.

(3)
Jeremia ist ein Prototyp für einen Menschen, der Gott nicht versteht, der den Willen Gottes für sein Leben nicht begreifen kann und das Unangenehme und Leidvolle gern umginge!

Aber Jeremia ist ein Mensch, der mit Gott nicht mehr klarkommt, an ihm leidet, der aber nicht mehr von Gott loskommt. Von Gott loskommen, das kann er nicht mehr.

2.
Was lernen wir durch Jeremias Ergehen über Gott?

(1) Gott beruft Menschen in die Nachfolge, in den Dienst. Aber dieser Dienst wird – menschlich gesehen – nicht immer bestätigt. Ja das Gegenteil von Bestätigung kann der Fall sein. Der Einsatz für Gott kann starke negative Konsequenzen, kann Leid bedeuten.

(2) Gott hält die Zweifel des Jeremia aus. Er verlangt von Jeremia und damit von uns nicht, dass wir alles Negative und Unverständliche einfach hinnehmen.

Wir merken das daran, dass die Bibel die Gebetsklagen des Jeremias aufgrund dessen Verzweiflung beschreibt, aber dieses Klagen nicht per se moralisch bewertet (nach dem Motto: So darfst du nicht denken! So darfst du nicht mit Gott reden!)

Diese Nüchternheit, mit der die Gottes- und Selbstzweifel Jeremias beschrieben werden, macht die Gebetsklagen Jeremias zu etwas Wertvollem für uns: Gottes- und Selbstzweifel dürfen sein. Sie können zum Glauben dazu gehören. Sie können typisch sein für eine Frau oder für einen Mann, die von Gott gesandt sind und für Gott leben. Wir dürfen ehrlich sein! Wir dürfen und sollen mit unseren Fragen und unserem Leiden Gott aufsuchen!

(3) Gott reagiert auf unsere Gebetsklagen unterschiedlich.

a. Gott kann sehr klar und hart antworten (siehe Jer 12,5). Motto: Stell dich nicht so an! Das hältst du schon aus. Ja, du wirst noch ganz andere Dinge aushalten müssen!

b. Gott kann sehr barmherzig und tröstlich antworten (siehe Jer 15 bzw. das Ende der Predigt!)

c. Und es kann sein, dass Gott überhaupt nicht antwortet wie in unserem Text. Laut dem Jeremiabuch geht Gott mit keinem Wort ein auf die Vorwürfe des Jeremia, auf seine schwierige Situation, auf seine innere Zerrissenheit und Selbstverwünschung. Es geht im Anschluss an unseren Predigttext in Kapitel 21 mit einem harten Schnitt wie folgt weiter: Jeremia ist Gottes Prophet geblieben. Er ist wieder unterwegs im Auftrag des Herrn bzw. wieder auf einer Mission impossible.

Was bedeutet das für uns? Wir müssen damit rechnen, dass Gott unser Klagen akzeptiert, aber nicht immer unsere Meinung bestätigt! Wir dürfen damit rechnen, dass Gott uns Trost und Kraft gibt, wo wir Trost und Kraft brauchen. Wir sollten aber auch damit rechnen, dass wir nicht immer eine unmittelbare Antwort von Gott bekommen, manchmal wohl auch nie eine Antwort erhalten. Vielleicht aber dann deshalb, weil Gott uns die Antwort schon längst gegeben hat und wie mit dieser Antwort leben sollen. Dazu gleich mehr!

 

III.
Teil 3: Was macht man, wenn man mit Gott nicht mehr klarkommt, wenn man schier an ihm verzweifelt, aber von ihm nicht mehr loskommt?

Wir sind nicht Jeremia. Gottseidank! Aber wir können Erfahrungen machen, die wir mit den Bildern des Geschlagenseins und des Eingesperrtseins beschreiben können:

Man kommt sich wie geschlagen vor – geschlagen von Worten anderer Menschen, vom Verhalten von Nichtchristen wie Christen, von den Widrigkeiten des (Berufs-)lebens.

Man kommt sich wie eingesperrt vor – eingesperrt in den Block des Misserfolgs, der Vergeblichkeit; in den Block der Kritik; in den Block eines Unfalls, einer Krankheit…

Ein Mann sagte diese Woche zu mir: Was haben meine Frau und ich für unsere Kinder gebetet! Was haben wir sie gesegnet! Und keines will etwas vom Glauben wissen!

Was macht man dann? Ich versuche meiner Berufung treu zu bleiben, indem ich mich auf Jesus fokussiere und das Gespräch mit ihm suche.

Ich will Euch nun drei Gedankenanstöße mitgeben, die mir helfen, von denen ich hoffe, dass sie auch Euch helfen. Ich stelle diese Gedankenanstöße unter das Psalmwort zum heutigen Sonntag Oculi aus Ps 25,15: Meine Augen sehen stets nach dem Herrn.

(1)
Gedankenanstoß 1: Meine Augen sehen auf den leidenden Herrn.

Wenn man an Gott schier verzweifelt, aber nicht von ihm lassen kann, dann kann die Entdeckung Jesu die entscheidende Hilfe sein!

Es ist eine erstaunliche, ehrfürchtig machende Entdeckung: Gott ist nicht raus, wenn es mir dreckig geht. Ich leide nicht allein. Jesus leidet mit mir. Er nimmt Anteil an meinem Leiden. Das ist eine beglückende und tröstliche Erfahrung von Nähe, von Mitgefühl, von Empathie. Das ist die Erfahrung, dass ich weinen und klagen kann. Ich weiß mich gehalten.

(2)
Gedankenanstoß 2: Meine Augen sehen auf den auferstandenen allmächtigen Herrn.

Was macht man, wenn man an Gott schier verzweifelt, aber nicht von ihm wegkommt?

Rechnen wir damit! Bitten wir um das, was wir nicht machen können! Dass der Auferstandene kommt und uns Gottes Nähe, Gottes Treue, Gottes Stärke zum Trost und zur Hilfe wird und wir plötzlich Gott erkennen, ohne ihn zu verstehen, ohne den Sinn zu verstehen von all dem, was wir erleiden müssen!

Rechnen wir damit! Bitten wir um Wunder, um Hilfe. Dass sich die Situation ändert. Oder wenn sie sich nicht ändert, dass ich sie aushalten kann.

Eine Frau sagte in dieser Woche zu mir: Mann weg! Haus weg! Gesundheit weg! Aber Jesus ist da!

(3)
Gedankenanstoß 3: Meine Augen sehen auf den redenden Herrn. Sie sehen auf das, was Gott verspricht und zusagt.

In Kapitel 15 des Jeremiabuches gibt Gott eine sehr grundsätzliche Antwort auf den klagenden Jeremia. Ich vermute, dass Gott in Jer 20 keine neue Antwort auf Jeremias Klagen gibt, weil Jeremia sich an das halten, was Gott ihm damals geantwortet hat.

Diese Antwort Gottes besteht aus drei Zusagen Gottes. Zwei davon sind ohne jede Bedingung, eine ist eine Zusage mit Bedingung.

Jer 15,11: Ich erlöse dich zu deinem Besten; ich trete ein für dich in der Zeit des Unheils und in der Zeit der Not. – Das ist eine Zusage ohne Bedingung. Gottseidank!

Jer 15,19: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten. Und wenn du Wertvolles und nicht Leichtfertiges redest, wirst du sein wie mein Mund. – Das ist die Zusage, die an eine Bedingung, an ein Verhalten Jeremias geknüpft ist.

Jer 15,20: Ich bin bei dir, um zu helfen und dich zu retten. – Das ist wieder eine Zusage ohne Bedingung. Gelobt sei der Herr! Amen!