A.
Einleitung
All you need is love… Love is all you need… It’s easy singen die Beatles.
Alles, was du brauchst, ist Liebe. Liebe ist alles, was du brauchst. Es ist ganz einfach.
Love hurts singt dagegen die Rockgruppe Nazareth und viele andere Interpreten. Liebe verletzt. Also so einfach ist es nicht mit der Liebe und dem Lieben.
Love can heal singt Peter Gabriel.
Die Liebe ist ambivalent. Sie ist einfach und kompliziert. Sie ist eine Notwendigkeit und doch voller Risiken und Nebenwirkungen. Sie macht sehend oder blind. Sie tut gut und sie tut weh. Sie ist Quelle unglaublichen Glücks oder Unglücks. Sie ist eine faszinierende Kraft, kann aber auch destruktive Kräfte entwickeln. Sie kann Wunden heilen und furchtbar verletzen.
Da ist es gut, dass wir einen großartigen Fundus an biblischen Aussagen über die Liebe haben. Wir öffnen in der Predigtreihe jedes Mal die Schatzkiste der Bibel, um Antworten auf wichtige Fragen zur Jahreslosung 2024 (Alles, was ihr tut, lasst in der Liebe geschehen) bzw. zum Thema Liebe zu finden.
Was ist denn mit Liebe gemeint?
Wie werden wir liebesfähig? Woher kommt die Kraft zum Lieben?
Kann man Liebe anordnen, befehlen?
Wie komme ich weg von all meinen Formen der Nicht-Liebe wie Gleichgültigkeit, Unversöhnlichkeit, Ablehnung anderer und Hass auf andere?
Wie können wir kompetent lieben?
Mein Traum ist es, dass wir die Scheu vor der Jahreslosung verlieren, sondern eine Sehnsucht bekommen, sie zu leben.
B.
Liebe in der Hebräischen Bibel
I.
Etwas Bibelkunde
1.
Das Haupt-Wort für Liebe, hebräisch ahava, kommt 40x vor. Das dazugehörige Verb lieben, hebräisch ahav, 200x.
Wer oder was wird geliebt? Die Liste von ahava bzw. ahav ist sehr bunt:
• Gott wird geliebt (5 Mo 6,5; 10,12; 11,1; 13,4; 30,6; Jos 22,5; 2 Mo 20,6; 5 Mo 5,10; 7,9: Neh 1,5; Dan 9,4)
• Gottes Namen (Ps 69,37; Jes 56,6) und Gottes Heil werden geliebt (Ps 40,17; Ps 70,5)
• Ehefrauen und Kinder werden geliebt. Verwandte und Nachbarn. Aber auch Fremde.
• Essen und Trinken werden geliebt.
• Die Bibel, das Reden Gottes, die Weisungen Gottes werden geliebt (Ps 119,47ff.113.127.133.140.159ff)
• Moralische Werte werden geliebt: z.B. die Wahrheit (Spr 8,19) und die Gerechtigkeit (Spr 15,9).
• Aber auch Zank und Vergehen (Spr 17,19), falsche Prophetie (Jer 5,31) oder Götzendienst (Jes 1,23; Hos 12,8).
2.
Die hebräische Bibel erzählt Geschichten, wenn sie über die Liebe und das Lieben spricht. Sie erzählt von Menschen, die lieben bzw. nicht lieben. Sie erzählt, wie stark und schön, aber auch wie negativ und abgründig die Liebe sein kann.
Denken wir zum Beispiel an 1 Mose 23 und 24. Da ist die Trauer Abrahams über den Tod seiner Sara. Aus Liebe zu seiner verstorbenen Frau kauft Abraham für seine Frau und sich ein Höhlengrab. Er schickt seinen Prokuristen Elieser in seine Heimat, damit Isaak die richtige Frau bekommt. Man erzählt darüber im Judentum die schöne Legende, dass Rebekka, als sie Isaak das erste Mal sah, vor lauter Liebesglück vom Kamel fiel, und Isaak von einer Sekunde auf die andere voll Feuer und Flamme für seine Braut war.
3.
Es gibt in der Hebräischen Bibel alle Formen der Liebe, die wir heute kennen, auch wenn es die Worte für diese Formen noch nicht gibt.
(1)
Die natürliche menschliche Zuneigung (gr. Storge)
Jes 49,15 sagt über diese Liebe: Kann auch eine Frau ihr Kind vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes?
Es ist die schlichteste und häufigste Form der Liebe. Es ist die Zuneigung, z.B. und besonders zwischen Eltern und Kindern.
Das Bild, das stellvertretend und symbolisch für diese Liebe steht, ist die Mutter mit dem Kind im Arm. Da ist ein bedürftiger Mensch, da ist eine bedürftige Liebe und da ist die schenkende Liebe der Eltern, die Leben, Nahrung, Schutz… schenken.
2 Mose 2,1-10. Moses Mutter rechnet mit der natürlichen Liebe eines Menschen zu einem Baby. Und so geschieht es dann auch. Die Tochter des Pharao sieht im Nil-Schilf einen Korb. Sie lässt ihn sich von einer Dienerin bringen und öffnen. Dann heißt es: Sie erblickte das Kind, und sieh, es war ein weinender Junge. Da hatte sie Mitleid mit ihm… Der Rest ist Geschichte. Die Prinzessin adoptiert Mose und lässt ihn von dessen leiblicher Mutter stillen.
(2)
Die sexuelle, erotische Liebe (gr. Eros)
Das Buch Hohelied, auf Hebräisch: Schir HaSchirim, übersetzt das Lied der Lieder, hat eindeutige Äußerungen über die erotische u sexuelle Liebe. Mann und Frau besingen im Hohelied abwechselnd ihre Liebe.
Hld 1,15f: Siehe, meine Freundin, du bist schön, schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen. Das heißt: Deine Blicke sind Liebesbotinnen. Denn die Taube galt als Liebesbotin. – Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich.
Hld4,5: Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen. Für altorientalische Ohren war klar, dass damit der wippende Busen einer Frau gemeint ist, der als Lebens- und Lustspender galt.
Hld 7,3: Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt.
Hld 4,12-51: Der Liebesakt ist der Gang in den Garten.
Hld 7,11 ist eine Ergänzung zu 1 Mo 3,16, wo es heißt: Dein Verlangen soll nach deinem Manne sein. In Hld 7,11 heißt es: Meinem Freund gehöre ich, und nach mir steht sein Verlangen.
(3)
Die Liebe zwischen Freunden (gr. Philadelphia)
Wer Zeit und Freude dazu hat, lese in 1 Sam 20 die Geschichte zwischen den Freunden David und Jonatan.
Jonathan, der Sohn Sauls, der Sohn des ersten Königs in Israels, also der potentielle Thronfolger, und David, der Konkurrent Sauls, sind Freunde geworden. Jonathan hilft David zu überleben. Saul ist darüber so wütend, dass er versucht, seinen eigenen Sohn zu töten. Als David fliehen und sich deshalb von Jonathan verabschieden muss, und sie nicht wissen, ob sie sich lebend noch einmal wiedersehen, heißt es in 1 Sam 20,41: David fiel auf sein Angesicht zur Erde und verneigte sich dreimal. Sie küssten einander und einer weinte um den anderen.
(4)
Die dienende, die sich hingebende Liebe, die dem anderen den Vorrang gibt, die nicht auf ihre Kosten kommen will/muss, die risikobereite Liebe, die vergebende Liebe. Sie heißt im Neuen Testament agape.
Jonathan liebt David. Er gibt damit die Zukunft als Thronfolger auf. Er steigt nicht in die Rivalen- u. Konkurrenz-Rolle ein. Er nimmt sich zugunsten seines Freundes David zurück.
Ruth liebt ihre Schwiegermutter Noomi. Sie geht mit ihr aus ihrem Heimatland in das für sie fremde Israel, in eine unsichere Zukunft. Sie sagt zu ihr: Wo du hin gehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch… Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der Herr tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden (Ruth 1,16f).
Joseph vergibt seinen Brüdern, die ihn einst in einem Loch in der Wüste allein zurückließen. Er sagt: Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen… So fürchtet euch nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen: und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen (1 Mo 50,29f).
II.
Die Liebe Gottes
1.
Wir beschränken uns auf vier gewichtige Bibelstellen, die gläubige Juden heute noch feiern!
Gott ist barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn, von großer Gnade und Treue (2 Mo 34,6).
Weil Gott deine Väter geliebt und ihre Nachkommen erwählt hat, hat er dich herausgeführt mit seinem Angesicht durch seine große Kraft aus Ägypten (5 Mo 4,37).
Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. (5 Mo 7,7f)
Ich habe dich je und geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte (Jer 31,3 nach Luther). Die Zürcher Bibel sagt: Mit unendlicher Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus Güte.
2.
Wir werten aus. Was hat Israel im Laufe der Zeit über Gottes Liebe gelernt?
Gottes Liebe steht hinter der eigenen Erwählung, die Gott Israel geschenkt hat. Seine Liebe ist der Grund für den Bund, den Gott mit Israel geschlossen hat. „Mit innigster, unaufhörlicher, unvergleichlicher Zuneigung empfindet und handelt Gott für sein Volk“ (Fischer).
Der rote Faden in der eigenen Geschichte ist die Liebe Gottes. Die Liebe Gottes bietet den Deute-Rahmen für die gesamte Theologie des sog. Alten Testaments. Die Ereignisse sind Ausdruck der Liebe Gottes zu seinem Volk.
Die Liebe Gottes ist in der Hebräischen Bibel immer das Erste, was der Mensch hören darf! Die Liebe Gottes ist ein Geschenke-Paket voller Zusagen! Auf diese Zusagen kann er vertrauen.
III.
Unser Lieben
1.
Aber die Liebe Gottes will etwas von uns. Sie erhebt Anspruch darauf, dass sie in unserem Handeln Konsequenzen hat. Gott beruft die von ihm geliebten Menschen zum Lieben. Gott liebt uns, damit wir liebesfähig werden, damit wir lieben.
„Es ist ein Wesenszug der Liebe Gottes, dass sie sich des Wesens, des geliebten Gegenübers bemächtigen will. Sie will, dass es liebt, und verabscheut, was sie verabscheut und hasst. Die Liebe ist insofern missionarisch und fordernd. Die Liebe Gottes soll sein geliebtes Volk anstecken und inspirieren.“ (Manfred Oeming, Liebe im AT, S.14)
2.
Wir begnügen uns wieder mit vier Stellen.
a.
„Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft“ (5 Mo 6,4f).
„So sollst du nun JHWH, deinen Gott, lieben und sein Gesetz, seine Satzungen, seine Rechte und seine Gebote halten für immer“ (5 Mo 11,1)
b.
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin JHWH. Meine Satzungen sollt ihr halten.“ (3 Mo 19,18f)
Das Gebot ist in eine Passage eingebettet, die die zwischenmenschlichen Beziehungen in einer Gemeinschaft regelt.
Die Tora verlangt nicht, die ganze Menschheit zu lieben, es geht lediglich darum, dass die Konflikte zwischen den Menschen, die in einem Gemeinwesen zusammenleben und deren Interessen daher unvermeidlich immer wieder miteinander kollidieren, zivilisiert und möglichst ohne bleibende Schäden gelöst werden.
Allerdings setzt dies eine bewusste Anstrengung voraus: Es ist in jedem Fall leichter, die ganze Menschheit zu lieben, als seinen Zorn gegen einen konkreten Nachbarn zu bändigen oder einem Konkurrenten freundlich und vorurteilslos zu begegnen. Für das Zusammenleben der Menschen ist ein solches Gebot jedoch viel bedeutsamer als edle, aber abstrakte Empfindungen, die nichts kosten, in der Regel aber auch keine praktischen Auswirkungen haben.
c.
„Wie ein unter euch im Land geborener Vollbürger soll auch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. Ich bin JHWH, euer Gott“. (3 Mo 19,34)
C.
Zwei seelsorgerliche Fragen
I.
Wie lassen sich die Liebe Gottes und sein Zorn miteinander vereinbaren?
1.
Es ist, wie es ist. Der Zorn Gottes spielt in der Hebräischen Bibel eine große Rolle. 675x ist vom Zorn Gottes die Rede.
Jetzt kann man sagen: Der Zorn ist die peinlichste Eigenschaft Gottes. Man kann auch sagen: Mit so einem Gott will ich nichts zu tun haben. Man kann aber auch anders reagieren. Man kann das Judentum fragen, was es über den Zorn Gottes gelernt hat.
2.
Jüdische Gläubige und Gelehrte haben uns einiges zu sagen. Ich skizziere die Linien:
Israel hat eine dramatische Geschichte mit dem Zorn Gottes. Israel ringt mit diesem Thema, kennt keine schnellen, einfachen Antworten. Israel redet vorsichtig über den Zorn, ist nie fertig mit diesem Thema. Israel lernte in einer harten Schule einiges über die Liebe Gottes, die auch zu Zornesemotionen und -handlungen fähig ist.
Israel lernte: Die Liebe ist das Wesen Gottes. Barmherzigkeit, Güte und Gnade sind seine Haupt-Eigenschaften. Gottes Zorn aber ist keine Eigenschaft Gottes (es gibt das Adjektiv zornig nie in Verbindung mit Gott!). Gottes Zorn ist immer ein zeitlich begrenztes Handeln Gottes, das zu Leiderfahrungen führt.
Israel erlitt das Verlassenwerden von Gott, wurde von Gott dem eigenen Willen überlassen, erntete harte Kritik, erfuhr schmerzhafte Lebens-Beeinträchtigungen und Misserfolge, erlitt Nöte und Verluste. Menschen erfuhren das, was andere durch sie erlitten. Manchmal verloren Menschen sogar ihr irdisches Leben.
Aber Vorsicht bitte! Israel lernte auch, dass hinter solchen Leiderfahrungen nicht immer der Zorn Gottes stehen muss! Es gibt in der Hebräischen Bibel ein Leiden, das unschuldig ist, das keine Zorneserfahrung darstellt. Hiob ringt z.B. mit Gott und sagt Gott sein Unverständnis über dessen Handeln ins Gesicht.
Israel lernte: Die Liebe Gottes ist kein grünes Licht zum Sündigen. Gott handelt zornig, weil für ihn das Böse in allen Äußerungen unerträglich und unannehmbar ist. Aber es ist die Liebe Gottes, die zornig handelt, nicht die Willkür oder der Jähzorn eines Rache-Gottes. Gott handelt zornig, wenn er enttäuscht ist, wenn er die Beziehung erhalten wollte zu seinem Volk, aber aufgrund des Verhaltens der Menschen nicht konnte. Er handelt zornig, weil ihm die Beziehung wichtig ist, weil ihm das Wohl und Heil der Menschen wichtig sind, weil er alles dafür tun will, damit Menschen sich nicht durch böses Verhalten selber kaputtmachen.
Und Israel lernte zu staunen. Man erkannte ein wiederkehrendes Wunder der Gnade: Die Strafen Gottes waren nie das Letzte. Das scheinbare Ende war nie das tatsächliche Ende. Immer ging von Gott aus die Beziehung zu seinem Volk weiter. Immer schenkte Gott einen Neuanfang.
Hier vier Belegstellen, die für das Judentum sehr hilfreich waren und sind.
Gott ist langsam zum Zorn (2 Mo 33,16).
Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen (Jes 54,8).
Weil Gott barmherzig ist, wandte er sich oft von seinem Zorn ab und erweckte nicht seinen ganzen Grimm (Ps 78,38)
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die übriggeblieben sind von seinem Erbteil, der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig (Micha 7,18)
II.
„Was macht uns gewiss, dass seine Liebe uns gilt? (diesen Punkt verdanke ich Wolfgang Bittner)
Warum macht Gott das? Wir sind gewöhnt die Frage nach dem Warum zu stellen, wenn Leiden, Schmerzen, Dunkelheit, Unglück über uns hereinbricht, dann hat die Frage „Warum?“ Hoch-Saison. Warum lässt Gott das zu?
Die Frage: Warum Gott das zulässt?, ist eine berechtigte Frage. Aber sie ist nicht nur dort zu stellen, wo Gott das Leiden zulässt, sondern sie ist auch dort zu stellen, wo Gott das Glück und die Schönheit und den Segen zulässt. Warum macht er das eigentlich? Warum darf ich glücklich sein?
Diese Frage ist genauso rätselhaft wie die Frage nach dem Leiden. Mit einem Unterschied. Die Frage, warum Gott das Glück, die Schönheit und den Segen in meinem Leben zurücklässt, hat Gott beantwortet.
Israel hat an diesem Punkt immer Probleme gehabt. Typisch menschliche Probleme. Denn wenn etwas gelingt, auch mit der Sache mit Gott, und die Frage nach dem Warum dann gestellt wird, dann haben wir Menschen den Eindruck, es muss doch auch an uns liegen, jedenfalls ein bisschen. An unserer Vorbereitung, an unserem Gebet, an der Schönheit, dass wir als Team zusammengefunden haben… Das mag alles auch seine Rolle spielen.
Aber ich kenne in meinem Leben genügend Situationen, da haben Menschen gebetet, da haben Teams sich zusammengefunden, und es ist nichts daraus geworden.
Woran liegt es, woran hängt es, dass Leben mit Gott gelingt? Das müssen wir ja wissen, wenn wir es wollen, dass das Leben mit Gott gelingt.
Da sagt Gott zu seinem Volk Israel einen merkwürdigen Satz, der wie ein Schlüssel ist für alles andere, für unsere Geschichte.
Gott sagt in 5 Mo 7,7 (wir hatten das Wort ja schon): Ich habe dich erwählt. Nicht weil du größer oder stärker oder reicher bist als andere Völker. Nein. Du bist klein. Du bist unbrauchbar. Kleiner wie die anderen.
An der Größe oder Qualität Israels kann es nicht liegen. Woran aber dann? Warum hat Gott Israel erwählt? Ich, Gott, habe dich erwählt, weil ich dich liebe.
Es ist wichtig für uns, die Frage nach dem Grund der Liebe zu stellen. Warum werde ich von Gott geliebt von Gott, gerade von ihm? Die Antwort heißt: Der Grund für die Liebe ist immer nur die Liebe selber. Und damit haben wir genug!
Einen Moment der Stille. Vielleicht hört ihr es in diesem Moment der Stille, dass Gott Euch sagt: Ich liebe dich!“