Psalm 8 – Impulse im Rahmen eines musikalischen Lobpreisgottesdienstes – Von Martin Brendel

1 Ein Lied von David, zum Spiel auf der Gittit. 2 HERR, unser Herrscher! Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider, der Himmel ist Zeichen deiner Hoheit und Macht. 3 Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge lässt du dein Lob erklingen. Es ist stärker als das Fluchen deiner Feinde. Erlahmen muss da ihre Rachsucht, beschämt müssen sie verstummen. 4 Ich blicke zum Himmel und sehe, was deine Hände geschaffen haben: den Mond und die Sterne – allen hast du ihren Platz zugewiesen. 5 Was ist da schon der Mensch, dass du an ihn denkst? Wie klein und unbedeutend ist er, und doch kümmerst du dich um ihn. 6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als die Engel, ja, mit Ruhm und Ehre hast du ihn gekrönt. 7 Du hast ihm den Auftrag gegeben, über deine Geschöpfe zu herrschen. Alles hast du ihm zu Füßen gelegt: 8 die Schafe und Rinder, die wilden Tiere, 9 die Vögel am Himmel, die Fische im Wasser und alles, was die Meere durchzieht. 10 HERR, unser Herrscher! Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider. (Hoffnung für alle)

 

I.
Impuls 1: Die Größe und die Herrlichkeit Gottes (Verse 1-4)

1 Ein Lied von David, zum Spiel auf der Gittit. 2 HERR, unser Herrscher! Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider, der Himmel ist Zeichen deiner Hoheit und Macht. 3 Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge lässt du dein Lob erklingen. Es ist stärker als das Fluchen deiner Feinde. Erlahmen muss da ihre Rachsucht, beschämt müssen sie verstummen. 4 Ich blicke zum Himmel und sehe, was deine Hände geschaffen haben: den Mond und die Sterne – allen hast du ihren Platz zugewiesen.

Ein Psalm Davids. Gittit ist entweder ein Instrument oder eine Melodie. David war Hirte. Man kann sich gut vorstellen, dass der junge Hirte David in einer klaren Nacht den Himmel bestaunt. Er ahnt etwas von der Weite des Himmels, die nicht zu messen ist. Er spürt die unfassbare Größe Gottes, der das alles erschaffen hat. Jeder Stern hat seinen Platz. Das Weltall ist für uns nicht zu fassen. Auch da ist alles geordnet. Die Planeten sind in ihrer Umlaufbahn. Die Sonne ist genau am richtigen Platz.

Man kann hinschauen, wo man will. Ist man eher einer, der die Berge liebt oder einer, der den Strand und das Meer liebt? Egal was man betrachtet, man kann nur staunen.

Dann blickt er auf die Kinder. Wenn ein Kind zur Welt kommt, schreit der Säugling, was anderes kann er noch nicht. Ein neuer Mensch ist geboren. Der Säugling schreit sozusagen zum Lob Gottes.

Jesus nimmt in Mt 21,16 Ps 8,3 auf. Ich lese ab Mt 21,15 bis Mt 21,17: Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich 16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«? 17 Und er ließ sie stehen und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und blieb dort über Nacht.

Das Lob aus Kindermund reicht hier, um die Feinde und Kritiker Jesu stehen zu lassen. Das Lob der Unmündigen und Säuglinge lassen sie verstummen.

Ja, Gott loben und ihm Lieder singen. Das gefällt Gott. Auch wir haben mit Anfechtungen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Beste dagegen ist Beten und Singen. Singen kann uns nahe zu Gott bringen. Danken schützt vor Wanken und Loben zieht nach oben. Alte Sprüche, trotzdem stimmen sie. Lieder sind gesungene Gebete. So können wir uns Gott nahen und uns ihm hingeben. Wir können für so viel Dinge dankbar sein.

Wir dürfen uns Gott nahen. Wir haben Zugang zu ihm: Jesus hat den Weg frei gemacht. Wir dürfen nun vor Gott treten, ihm singen und anbeten. Mutig komm ich vor den Thron. Allein durch Gnade steh ich hier vor deinem Thron mein Gott bei dir. Der mich erlöst hat, lädt mich ein, ganz nah an seinem Herz zu sein.

So wollen wir nun gemeinsam vor den Thron Gottes kommen und miteinander anbetend singen. Wir wollen singen von der Größe und Heiligkeit Gottes. „Heilig ist der Herr“ und „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte.“

 

II.
Impuls 2: Was ist der Mensch? (Verse 5-9)

5 Was ist da schon der Mensch, dass du an ihn denkst? Wie klein und unbedeutend ist er, und doch kümmerst du dich um ihn.6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als die Engel, ja, mit Ruhm und Ehre hast du ihn gekrönt. 7 Du hast ihm den Auftrag gegeben, über deine Geschöpfe zu herrschen. Alles hast du ihm zu Füßen gelegt: 8 die Schafe und Rinder, die wilden Tiere, 9 die Vögel am Himmel, die Fische im Wasser und alles, was die Meere durchzieht.

David fragt: Gott, warum kümmerst du dich um uns Menschen? Wir sind so klein im Gegensatz zur großen Schöpfung. Wir haben unsere Würde, weil Gott uns geschaffen hat. Gott hat dem Menschen Herrlichkeit und Ehre übertragen. Das bringt David und uns zum Staunen. Auf der einen Seite sind wir klein und unbedeutend, auf der anderen Seite sind wir nur wenig geringer als Engel. Ich habe nachgelesen. Im hebräischen steht „Elohim“, also ein Gottesname. In manchen Übersetzungen steht statt Engel Gott. Das gilt allen Menschen.

Es heißt in 1 Mo 1,27: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

Hebräer 2, 6-8 zeigt, wie sich diese Worte ganz besonders in Jesus erfüllten: Es bezeugt aber einer an einer Stelle und spricht: »Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? 7 Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; 8 alles hast du unter seine Füße getan.«

So weissagt der Psalm Jesu Erniedrigung. Jesus war Gottes Sohn, erniedrigte sich unter die Engel. Er wird einer von uns! Er wurde an Ostern mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt.

Psalm 8 zeichnet das Bild des Menschen, wie er in Gottes Schöpfung sein sollte. Der Sündenfall hatte das Gottesbild im Menschen zerstört. Jesu Gnade stellt es wieder her.

Unsere Berufung und unser Auftrag ist es, über die von Gott geschaffenen Geschöpfe zu herrschen. Welch ein Auftrag!

Was hat der Mensch vieles Gutes gemacht! Er hat vieles erfunden und entwickelt. Es gibt viele Erleichterungen im Gegensatz zu früher.

Gott sieht auf uns. Er sieht jeden Menschen. Das drückt auch die Größe Gottes aus. Er sieht den einzelnen. Auch da können wir nur staunen.

So sollen wir auch unsere Mitmenschen sehen. Jeder ist in den Augen Gottes wertvoll. Diesen Blick für den anderen müssen wir uns von Gott schenken lassen.

Das nächste Lied „Wo ich auch stehe“ (mein Lieblingslied) drückt aus, wie wertvoll wir ihm sind. Immer wieder berührt mich die Aussage: Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.
Weiter singen wir „Majestät“. Wir danken Gott mit „Lobe den Herrn meine Seele“. Wir danken mit „Nicht mehr Sklave“, dass Jesus uns befreit und gehen anschließend nach dem Lied „Komm, jetzt ist die Zeit, wir beten an“ in eine Gebetszeit über. Es kann leise und laut gebetet werden. Wir schließen diese Gebetszeit mit dem Vaterunser ab.

 

III.
Impuls 3: Psalm 8,10: HERR, unser Herrscher! Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider
.

Der Psalm endet so, wie er angefangen hat. Am Anfang und am Schluss steht Gottes Herrlichkeit. Darin eingebettet sind wir und unser Auftrag.

Vorhin ging es um den Auftrag, den wir haben. Der Mensch hat viel Gutes vollbracht.

Vielleicht denken nun einige, der Mensch hat nicht nur Gutes vollbracht. Das ist wohl wahr. Unser Blick in die Geschichte der Menschheit und auch in unsere Gegenwart zeigt eindeutig, dass die Herrschaft des Menschen eher zerstörend wirkte auf das Wunder der Schöpfung.

So wie der Psalm beginnt und endet, zeigt er, dass der Auftrag, den wir Menschen haben, nur mit Gott erfüllt werden kann. Blendet der Mensch Gott aus, wird es schwierig.

Ein Ausleger beschreibt es so: “Zwar hat er (der Mensch) eine Sonderstellung in der Welt inne und ist mit der Herrschaft über sie betraut. Aber er „kann nur dann in rechter Weise herrschen, wenn und sofern er sich selbst als unter der Herrschaft Gottes, des Schöpfers, lebend weiß“ (Georg Fohrer)

Das ist das Grundproblem. Der Mensch möchte sein wie Gott. Er möchte schalten und walten können, wie er es meint. Wenn die Verbindung zu Gott fehlt, kann er nicht in rechter Weise herrschen. Wir brauchen die Verbindung zu Gott. Das gilt im Umgang mit der Schöpfung als auch im Umgang mit unseren Mitmenschen.

Deshalb ist es wichtig für jeden von uns, dass wir die Beziehung zu Jesus, aufrechterhalten oder ganz neu starten. Im Gebet sind wir mit ihm verbunden. In der Bibel lernen wir ihn kennen. Jesus liegt so viel an jedem einzelnen. So können wir gestärkt in unseren Alltag gehen, mit der Gewissheit, dass er da und überall dabei ist.

Lasst uns gemeinsam einstimmen in das gesungene Glaubensbekenntnis. „Das glaube ich“. Auch das Lied „Mittelpunkt“ soll ausdrücken, dass wir auf ihn schauen sollen. Wenn er unser Mittelpunkt ist, hat das Auswirkungen auf unser Umfeld. Das wünsche ich uns. Und „Mein Zuhaus“ drückt aus: Er ist unsere Heimat. Egal wo wir sind. E ist uns nahe.