1 Mose 16,13 – Du bist ein Gott, der mich sieht – Von Thomas Pichel

A.
Teil 1: Die Geschichte von Hagar, Sara und Abraham

I.
Eine Geschichte, in der alle Beteiligten in Not und überfordert sind

1.
1 Sarai (= Sara), Abrams  Frau (= Abrahams Frau), gebar ihm kein Kind. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, die hieß Hagar. 2 Und Sarai sprach zu Abram: Siehe, der HERR hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme. Und Abram gehorchte der Stimme Sarais. 3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau, nachdem sie zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatten.

Da ist die Not Abrahams. Er hat ein Versprechen von Gott: „Ich will dich zum großen Volk machen“ (1 Mo 12,2). Aber Gott löst das Versprechen nicht ein. Seine Frau wird einfach nicht schwanger. Seinem Ansehen bei anderen Clan-Chefs ist das gar nicht zuträglich.

Da ist die Not Saras. Sie kann die Pflicht, ihrem Mann einen Stammhalter zu schenken, nicht erfüllen. Für ihr Ansehen in der damaligen Gesellschaft ist das eine Katastrophe. Deshalb plant sie, mit Hilfe ihrer Sklavin doch zu einem Sohn zu kommen. 1800 vor Christus ist das der normale Plan B. Sara räumt also ihrem Mann das Recht ein, mit Hagar zu schlafen. Der hoffentlich gezeugte Sohn würde rechtlich als ihr Kind gelten.

Da ist die Not Hagars. Sie wurde nicht gefragt, ob sie in Ägypten eine Sklavin sein wollte, ob sie – als Präsent des Pharaos an Abraham und Sara weitergereicht, als diese in Ägypten waren – mit nach Israel wollte. Sie wird jetzt nicht gefragt, ob sie die Leihmutter für Sara spielen will, ob sie mit Abraham schlafen und ihm einen Sohn gebären will.

Es war eine andere Zeit, eine andere Welt. Heute nennen wir das alles Unrecht, Machtmissbrauch und sexuelle Ausbeutung. Und doch kennen wir das Erzählte: Eine schwierige Beziehungsgeschichte. Gegenseitige Abhängigkeiten. Der ewige Kampf um Anerkennung. Gegenseitige Verletzungen: Neid, Verachtung, Erniedrigungen, Mobbing.

2.
4 Und Abram ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering. 5 Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich! Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben, nun sie aber sieht, dass sie schwanger geworden ist, bin ich gering geachtet in ihren Augen. Der HERR sei Richter zwischen mir und dir. 6 Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tu mit ihr, wie dir’s gefällt. Als nun Sarai sie demütigen wollte, floh sie von ihr. 7 Aber der Engel des HERRN fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur. (= Ägypten)

Der gut gemeinte Plan geht nach hinten los. Die Schwangerschaft wird zum Problem. Hagar kann den Stolz, Mutter zu werden, nicht verbergen. Irgendwie steht jetzt sie im Mittelpunkt. Sie beginnt, auf ihre Herrin herabzusehen. Die gedemütigte Sara macht ihrem Mann schwere Vorwürfe. Du begünstigst den Hochmut der Hagar. Sara zieht sogar Gott mit hinein in den Konflikt: Gott soll zwischen sich und ihrem Mann entscheiden. Abraham spielt den Ball zurück. Er sagt zu ihr: Was flippst du hier herum? Hagar ist dein Besitz. Du kannst mit deiner Sklavin machen, was du willst, was du für richtig hältst.

Wir sehen eine Druck-Situation, bei der niemand weiß, wie er herauskommt. Das Problem wird hin und her geschoben und schaukelt sich hoch. Man hofft, dass irgendetwas geschieht. Hagar tut diesen Schritt. Sie flüchtet in die Wüste, Richtung Ägypten.

II.
Eine Geschichte, in der ein Mensch entdeckt, dass Gott ihn sieht

1.
7 Aber der Engel des HERRN fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur. 8 Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen.

Engel sind in der Bibel oft Gehilfen der Zuwendung Gottes, wenn Gott sich im Leben eines Menschen zeigt. Hagar erlebt, dass der Himmel über ihr Schicksal Bescheid weiß und nach ihr fragt. Gott stellt Hagar zwei Grundfragen des Lebens: Hagar, woher kommst du? Hagar, wo willst du hin?

Es fällt auf, dass Hagar nur die erste Frage beantwortet. Sie sagt: Ich bin auf der Flucht. Ich bin eine Flüchtlingsfrau. Die zweite Frage beantwortet sie nicht, weil sie diese Frage nicht beantworten kann. Als schwangere Frau, allein in der Wüste, hat man keine Perspektive.

2.
9 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand. 10 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können. 11 Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen; denn der HERR hat dein Elend erhört. 12 Er wird ein wilder Mensch sein; seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn, und er wird wohnen all seinen Brüdern zum Trotz.

Hagar bekommt eine Anweisung Gottes und zwei Versprechen Gottes. Wir beginnen mit den Zusagen Gottes:

Das erste Versprechen aus v10 übersteigt ihr kurzes irdisches Leben. Wörtlich sagt der Engel: An Zahl wird die Zahl zahlreich sein, dass man sie nicht zählen kann. Hagar bekommt etwas Unglaubliches versprochen: Sie ist nicht mehr nur eine kleine Magd, sondern die Mutter unzähliger Nachkommen. Ihr Leben wird in einen großen Zusammenhang gestellt. Sie ist unterwegs zu etwas Großen.

Das zweite Versprechen aus v11 verändert ihre nahe Zukunft, ihr Leben als Sklavin und Frau: Sie bekommt einen Sohn. Es wird ihr Sohn sein. Denn sie darf ihm den Namen weitergeben, den Gott ihr anvertraut. Hagar wird also von Gott angesehen und beschenkt. Sie bekommt durch den Sohn Ansehen.

Aber Gottes Anweisung an Hagar ist hart: Geh zurück zu Abraham und Sara! Bleibe in der notvollen Situation! Ordne dich unter! Halte die Konflikte aus! Gott mutet ihr das zu! Die Logik lautet: Hagar, zu diesem Zeitpunkt, in dieser Situation ist es das Beste für dich! Du als entflohene Sklavin und schwangere Frau wärst Freiwild für irgendeinen Mann, wenn du überhaupt die nächsten Tage und Nächte überleben würdest. Hagar geht zurück, weil Gott es ihr aufträgt. Sie kann es, weil sie von Gott beschenkt ist: mit Segen, mit Versprechen, mit Ansehen und Würde. Sie kann es, weil sie diesem Gott Vertrauen entgegenbringen kann.

Zwischengedanke: Macht Gott das immer so? Sagt er immer zu uns: „Bleib in der schwierigen Beziehung. Halt alles aus!“? Nein! Es gibt in der Bibel auch Geschichten, wo Gott sagt: Du darfst gehen! Geh raus aus dem System, das dich kaputt macht! Übrigens: In 1 Mose 21 ist Hagar mit dem Teenager Ismael wieder in der Wüste. Und in 1 Mose 21 wird Hagar von Gott nicht zurückgeschickt! Ismael ist so groß und stark geworden, dass er für seine Mutter und sich sorgen kann.

3.
13 Und Hagar nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat. 14 Darum nannte man den Brunnen »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«. Er liegt zwischen Kadesch und Bered. 15 Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.

Hagar entdeckt Gott! Hagar sieht, dass Gott sie sieht. Sie gibt Gott einen Namen. El Roi. Gott der Erscheinung. Gott, der sich zeigt. Gott, der mich sieht. Du bist ein Gott, der sogar eine entflohene Sklavin sieht.

Hagar ist Ägypterin. Sie hat mit dem Gott ihrer Besitzer nichts zu tun. Sie kennt Gott nicht. Aber sie macht die vollkommen unvorhersehbare Erfahrung, dass dieser fremde Gott sie sieht und dass dieses Sehen alles in ihrem Leben verändert, dass dieses Sehen sie rettet. Hagar sieht, dass Gott sich ihr zeigt. Das ist für sie eine Überraschung, eine Entdeckung, ein Geschenk. Sie findet zum Glauben an Gott. Dieses Sehen Gottes wollen wir nun im zweiten Teil der Predigt anschauen.


B.
Teil 2: Die Entdeckung: Gott sieht mich. Oder: Was bedeutet es, dass Gott mich sieht? 

I.
Dass Gott uns sieht, bedeutet: Wir werden von ihm nicht übersehen. Wir werden von ihm wahrgenommen.

Gott sieht uns. Er schaut nach uns. Er nimmt uns wirklich wahr. Gottes Sehen ist mit einem tiefen, einfühlenden Erkennen und Wahrnehmen verbunden.

Was uns auch bewegen mag, Gott schaut nicht weg, Er schaut hin. Er lässt alles, was unsere Situation ausmacht, an sich heran. Es ist immer so, wie in 2 Mo 3,7: Der Herr sieht das Elend seiner Menschenkinder, er hört ihr Schreien, er begreift ihr Leiden.

II.
Dass Gott uns sieht, bedeutet: Wir werden von ihm mit Wohlwollen gesehen.

Hagar fühlt sich nicht einfach durchschaut. Sie wird bei ihrem Namen genannt. Sie ist keine Nummer. Sie zählt als Person.

Gott sieht uns. Wir sind Gott nicht egal. Wir sind ihm unendlich wichtig. Wir liegen ihm am Herzen. Er zählt unsere Tränen. „Gott interessiert sich für dich. Er ist nicht der launische Despot, der dich ausspäht. Er ist immer das Auge, das Anteil nimmt. Er ist immer das Ohr, das dein Weinen hört. Er ist immer die Nähe, die für dich da ist, wenn du sonst völlig allein bist.“ (Thorsten Dietz)

III.
Gottes Sehen ist ein Geschenke-Paket. Dass wir immer wieder entdecken dürfen. 

Es gibt beim Sehen so viel zu sehen und zu entdecken. Der Glaube an Gottes Sehen verändert unser Leben, ermächtigt uns zu einem ganz anderen Leben. Ich sehe mein Leben anders, ich sehe mich anders, ich sehe Gott anders.

Ich begreife Gott ganz anders: Ich sehe im Glauben, dass sein Mich-Wahrnehmen und sein Wohlwollen mir gegenüber zu einem Handeln bei ihm führt. Er fühlt mit mir mit. Er freut sich mit mir mit. Er leidet mit mir mit. Er steht mir bei und hilft mir.

Ich begreife, wer ich bin: ein angesehener, gewürdigter Mensch!

Ich entdecke Gottes Versprechen. Ich entdecke, dass Gott mich in seine Geschichte mit dieser Welt hineinnimmt, mich in einen großen Zusammenhang hineinstellt. Ich entdecke ungeahnte Perspektiven. Ich kann hoffnungsvoll in die Zukunft sehen.

Ich weiß, dass ich in aussichtslosen Situationen nicht allein bin. Ich entdecke gerade in Wüstenzeiten meines Lebens einen Brunnen, einen Zugang zur Quelle des Lebens.

Wenn ich Gott sehe, wie er wirklich ist, wenn ich mich ganz anders sehen kann als vorher, wenn ich sehe, was Gott mir alles schenkt, dann entsteht in mir Vertrauen zu Gott, dann werde ich wie Hagar ein betender Mensch. Angesehenwerden ist ja eine Beziehungsangelegenheit. Ich darf den Blick Gottes erwidern. Ich darf in ein Kommunikationsgeschehen mit Gott eintreten.

Wir könnten jetzt zum logischen nächsten Punkt der Predigt kommen und fragen: Was und wie antworten wir darauf, dass Gott uns sieht? Aber wir brauchen eine Zwischenüberlegung. Sonst übersehen wir gewisse Menschen! Wir müssen bei der Jahreslosung auch reden über die Tatsache, dass…

 

C.
Teil 3: Gottes Sehen unterschiedliche Reaktionen in uns Menschen auslöst

Welche Gefühle die Jahreslosung auslöst, hängt stark davon ab, welche Erfahrungen des Angesehenwerdens ein Mensch gemacht hat, welche Erfahrungen ein Mensch mit Kirche, Bibel und Christen gemacht hat. Der Satz Gott sieht mich ist ja nie gefühlsneutral.

Für jemanden, der immer angesehen und angehimmelt wird, warum auch immer, kann diese Botschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Er hört das als Bestätigung dessen, was er sowieso über sich denkt und glaubt.

Für jemanden, der immer übersehen wird, für den sich niemand interessiert, kann dieser Satz Gott sieht mich ein tiefer Trost sein.

Für jemanden, der sich unverstanden und falsch beurteilt fühlt, ist die Botschaft Gott sieht mich, Gott wird mich einmal gerecht beurteilen, ein großes Glück.

Es gibt aber auch Menschen, für die die Jahreslosung eine vergiftete Kindheitserinnerung ist: Gott sieht mich – das klingt für manche nach unendlicher Neugierde, nach Dauer-Kontrolle eines Aufpasser-Gottes, der wie ein Spion alles ausspäht und jede Unartigkeit bestraft. Diese Menschen brauchen Heilung ihrer Erinnerung, brauchen eine Art Entgiftung.

Diese Not ist gefährlich, weil sie einen von Gott wegtreibt und vom Vertrauen zu Gott und vom Reden mit ihm abhält. Aber genau das ist das, was Gott mit der Jahreslosung beabsichtigt! Gott sieht uns an und sucht damit das Gespräch mit uns! Gott sieht uns an und sucht unser Vertrauen! Christsein ist ja das Vertrauen zu Gott und die Kommunikation mit ihm. Deshalb im letzten Punkt der Predigt…

 

D.
Teil 4: …drei Gedankenanstöße für unser Reden mit Gott

I.
Was können wir tun, wenn uns das Sehen Gottes Probleme bereitet?

Es ist für mich sehr tröstlich, dass die Bibel selbst uns sagt, dass es für uns eine Not sein kann, dass Gott uns sieht.

Da ist die Not eines schlechten Gewissens, das von Gott mit der Aussage konfrontiert wird: „Mein Auge wacht über dir“ (Ps 32,8). In Psalm 39,16 heißt es sogar: „Blicke weg von mir, damit ich heiter werde“.

Da ist die Not, dass ein Mensch den Sinn von Gottes Handeln nicht mehr verstehen kann, dass er leidet an Gottes Führungen und Zulassungen. Hiob bittet Gott in seiner Not: «Wann endlich blickst du weg von mir, lässt mich in Ruhe, nur für einen Atemzug.» (Hiob 7,19). Aber! Ich halte diese Stellen für eine große Hilfe. Es ist so wertvoll für uns, dass solche Nöte in der Bibel thematisiert werden. Solche Bibelverse haben eine Botschaft für uns: Ich darf so beten. Ich darf in einer solchen Situation so mit meinem Vater im Himmel reden.

Dann kann es sein, dass wir Gott folgende Namen geben müssen: Du bist ein Gott, dessen Kritik mir weh tut, ich will versuchen, sie auszuhalten. Du bist ein Gott, dessen Willen ich für meine Situation fürchten. Du bist ein Gott, an dem ich leide, der mir viel zumutet… Das alles kann sein. Aber ich ermutige uns alle: Suchen wir das Gespräch mit Gott! Bleiben wir im Gebet!

II.
Welchen Namen können wir Gott derzeit oder schon sehr lange geben, weil Gottes Sehen uns froh gemacht hat, weil Gott sich uns gezeigt hat, weil er uns vieles sehen lässt?

Du bist ein Gott, der mich gerne anschaut, der mich hört, der mit mir redet.
Du bist ein Gott, der mich trägt.
Du bist ein Gott, der mich versteht und mit mir mitfühlt
Du bist ein Gott, der mich liebt.
Du bist ein Gott, der mich versorgt, der mir einen Brunnen schenkt, d.h. einen Zugang zur Quelle des Lebens.
Du bist ein Gott, der mich überrascht, zum Staunen bringt, der mir einen ganz anderen Blick für mich und mein Leben schenkt.
Du bist ein Gott, der mir die Möglichkeit schenkt, ein ganz anderes Leben zu führen, der mir Versprechen schenkt, der mir Perspektiven und Zukunft ermöglicht.

III.
Wie schauen wir andere an?

Gott sieht meinen Nächsten genauso an wie mich. Mein Nächster braucht genauso wie ich dieses Wahrgenommenwerden, dieses Wohlwollen, diese Perspektiven. Auch er lebt von diesem Gesehenwerden. Auch ihn rettet dieses Sehen. Möge Gottes Blick abfärben auf uns, dass wir andere so anschauen, wie Gott uns anschaut.

„Nachfolge heißt, sich diesen Blick der Liebe zu eigen zu machen. Den Blick Gottes erwidern. Jesus ansehen, uns selbst und andere ansehen – mit dem Blick dieser Liebe. Sie kämpft dagegen an, dass wir wegschauen, wenn Menschen leiden und sterben. Für die Bibel ist nichts wichtiger, als die Augen offenzuhalten und hinzuschauen, wenn Menschen Gewalt angetan wird. Das ist für die Bibel ein Gebot der Menschlichkeit. Wegzuschauen hätte fatale Folgen für die Opfer. Zu sehen, was passiert, ist eine Tugend, eine Tugend der Wachsamkeit und Anteilnahme. In vielen Fällen ist es eine Tugend der Tapferkeit.“ (Quelle Thorsten Dietz und Tobias Faix, denen ich einige Gedanken dieser Predigt verdanke!)