“Der Gott allen Trostes” – 2 Kor 1,3-11 – (Über Gott Basics VII) – Von Thomas Pichel

A.
Einleitung

Wir sind immer wieder trostbedürftige Wesen. Mehr als wir zugeben wollen! Erst recht in Zeiten wie dieser. Ich nenne die großen Stichworte: Hunger, Klimawandel, Corona, Kriege und der Ukraine-Krieg mit all seinen Folgen.

Früher sagte man von jemanden, der keinen Boden mehr unter den Füßen hat: „Der ist nicht ganz bei Trost!“  Früher hieß das nicht, dass jemand im Kopf meschugge sei und verrückte Dinge tue. Der Satz drückte eine Sorge aus. Denn: Wer keinen Trost hat, dem fehlt eigentlich alles, der hat die Orientierung in seinem Leben verloren. Wir sind Menschen, die auf Trost angewiesen sind.

Deshalb heute als Abschluss der Reihe Basics über Gott eine Predigt über das Thema Trost. Aber ich sage es gleich zu Beginn: Eine Predigt über Trost tröstet nicht (automatisch). Ich hoffe aber, dass meine Ausführungen hilfreich sein dürfen.

 

B.
2 Kor 1,3-7. (8-11): „Das Hohelied des Trostes
(Christian Möller)

3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, 4 der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott. 5 Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus. 6 Haben wir aber Trübsal, so geschieht es euch zu Trost und Heil. Haben wir Trost, so geschieht es zu eurem Trost, der sich wirksam erweist, wenn ihr mit Geduld dieselben Leiden ertragt, die auch wir leiden. 7 Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben. 

 

I.
Der Blick in den Himmel, der Blick auf Gott.  

Wir begannen unsere Reihe über Gott mit Moses Frage aus 2 Mose 3: Wie heißt du? Gott antwortet Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.

Die Bibel antwortet: Gott ist Gott, der Herr über alles und jeden. Er regiert. Auch wenn es nicht so aussieht. Sie fordert uns auf, das Gegenteil von dem zu glauben, was wir gerade erleben.

In unserem Text gibt Paulus eine weitere entscheidende Antwort. Er erweist Gott die Ehre. Er rühmt seine Taten. Er äußert seine Freude über das, was Gott kennzeichnet. Gott ist der Vater unseren Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes. Das heißt: Gott hat ein Herz! Er ist bis in sein Innerstes Mitgefühl. Und Gott hat einen Mund, um zu trösten. Und Gott hat Hände und Arme, um zu trösten.

Wenn wir fragen würden, woher weißt Du das, Paulus?, würde er uns antworten: Das weiß ich durch Jesus Christus. An Christus wird es endgültig deutlich, kommt es definitiv raus, wird es menschlich begreifbar, dass Gott barmherzig ist und wie Gott barmherzig ist, dass Gott tröstet und wie Gott tröstet. Wir sehen in den Jesus-Geschichten, dass Jesus, der sich gerne mit den Fröhlichen gefreut hat, von Mitleid mit den Leidenden bis zu Tränen bewegt war und vielen Menschen zum Trost wurde!

 

II.
Der Blick in die Welt, der Blick auf‘s Leben

1.
Paulus redet von Trost und Trübsal. Als ob er uns sagen möchte: Im Leben ist alles gemischt. Das Leben ist voller Mischungen. Natürlich sind die Mischungen nicht immer gleich! Da gibt es helle und dunkle Farben. Da gibt es gute Zeiten und schlechte Zeiten. Lust und Frust. Freud und Leid. Neues Leben und Sterben. Lob und Klage. Gottes Zugewandtheit und Gottes Verborgenheit. Und es gibt Trost und Trübsal. Bei Paulus übrigens im Verhältnis von 2:1. Paulus spricht 10x von Trost und 5x von Trübsal.

2.
Was meint das Wort „Trübsal“?

a.
Trübsal meint erstens Bedrängnisse und Druck von außen, aber auch Ängste und Druck von innen. Trübsal ist ein Sammelbegriff, der für alles Belastende, Schwer-zu-Verkraftende, Bedrückende und Erdrückende steht. Trübsal ist ein Containerbegriff. In diesem Container sind Leiden von Menschen enthalten: Enttäuschende, verunsichernde, angsteinflößende, überfordernde, deprimierende und entmutigende Erfahrungen – mit mir selbst, mit anderen Menschen, mit dem Leben, mit Gott. Unerfüllte Wünsche oder Geplatzte Träume. Eine chronische Krankheit. Ein Unfall. Eine Behinderung. Eine gescheiterte Beziehung. Das Gefühl, nicht mithalten zu können, immer auf der Verliererseite zu stehen. Oder der Verlust eines geliebten Menschen. Oder die eigene Vergänglichkeit.

b.
Trübsal
meint zweitens aber auch das, was wir die „Berufskrankheiten“ des Christseins nennen könnten, also Erfahrungen, die man machen kann, wenn man Christ ist und als Christ lebt. Paulus spricht davon, dass Christen an den Leiden Christi teilhaben, dass die Leiden Christi reichlich über uns kommen können. Christen können ähnliche oder gleiche Dinge erleiden, wie sie Jesus erlitten hat: Unverstandensein, Ausgrenzung, Isolation. Vergeblichkeit und Scheitern. Widerstand und Ablehnung. Verbale Gewalt und körperliche Gewalt. Verfolgung und Tod. Machen wir uns nichts vor: Wir sind ein Teil der Leidensgeschichte Gottes mit seiner Welt.

3.
Paulus deutet in 2 Kor 1,8-9 an, dass er und seine Mitarbeiter eine schwere Trübsal-Erfahrung durchmachen mussten: Denn wir wollen euch, liebe Brüder, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asien widerfahren ist, wo wir über die Maßen beschwert waren und über unsere Kraft, sodass wir auch am Leben verzagten und es bei uns selbst für beschlossen hielten, wir müssten sterben. Die Gemeinde in Korinth scheint gewusst zu haben, was genau Paulus meint. Wir können es nur vermuten! Vielleicht falsche Anklagen? Vielleicht Folter und Gefängnis? Sehr wahrscheinlich eine lebensgefährliche Situation auf einer seiner Reisen? Klar ist eines: Es war unglaublich schwer und hart!

4.
Ich bin Paulus dankbar, wie nüchtern er vom Leben (mit Gott) redet.

Paulus ist das Gegenprogramm zu einer giftigen Positivität (toxic positivity), vor der uns die Psychologie warnt. Giftige Positivität ist dann gegeben, wenn Menschen nicht mehr anders können, als immer und überall nur das Positive zu sehen, wenn Menschen negative Gefühle und Probleme gar nicht mehr zulassen (können). Es ist die Kehrseite einer zwanghaft optimistischen Lebensphilosophie, die heute – unter Nichtchristen und Christen! – vorherrschend ist. Sie zeigt sich in Firmen-Slogans: Probleme sind immer Chancen! Sie zeigt sich in Kalenderweisheiten und Whatsapp- u Co-Nachrichten! Sie zeigt sich in Gesprächen! Studien warnen eindringlich: Die permanente Unterdrückung von negativen Dingen macht Stress, kann krank machen.

Paulus zeigt uns, dass Gott uns oft nicht aus dem Leiden herausnimmt, sondern in eine Gemeinschaft des Trostes hineinnimmt.

 

III.
Der Blick auf „allen Trost

1.
Paulus sagt uns: Aller Trost kommt von Gott.

Aller religiöser Trost kommt von Gott. Wenn wir z.B. Jer 15,16 erleben: „Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost“. Wie oft habe ich das schon erleben dürfen: Das richtige Bibelwort kommt zur rechten Zeit und stillt meinen Hunger nach Trost!

Aber auch aller menschliche Trost kommt von Gott. Wenn Menschen andere Menschen trösten. Z.B. durch einen Besuch, durch eine Umarmung, durch ein Geschenk, durch ein ermutigendes Wort, durch eine praktische Hilfe…

Aller Trost kommt von Gott. Der Trost, bei dem die Empfänger wissen, dass Gott dahintersteckt. Aber auch der Trost, bei dem es die Menschen nicht registrieren, dass Gott dahintersteckt, weil sie Gott leider nicht kennen. Jede Trosterfahrung ist eine Gotteserfahrung. Die Frage ist nur, ob wir die Nähe Gottes erwidern.

2.
Was bedeutet die bemerkenswerte Bezeichnung „aller Trost“?

a.
Bedeutung 1: Gottes Trost ist all inclusive. Er ist für alle Trübsal-Situationen gedacht und gemacht, in denen wir Trost brauchen. Er ist für alle inneren Trübsal-Zustände gedacht und gemacht, in denen wir auf Trost angewiesen sind.

Jeder und jede von uns kann sich das überlegen: In welchen Trübsal-Situationen habe ich schon einmal dringend Trost benötigt oder benötige ich gerade in diesen Wochen dringend Trost? Welche Trübsal-Zustände haben in mir nach Trost verlangt oder verlangen zurzeit nach Trost? Wo kenne ich das, was Paulus schreibt? Allerlei Trübsal! Leiden und Bedrängnis! Es geht über die Kräfte. Man ist verzagt und verzweifelt. Man weiß nicht, wie es weitergehen soll, ob es weitergeht.

b.
Bedeutung 2: Paulus spricht von „allem Trost“, weil Trost verschiedene Bestandteile hat. Man könnte sagen: Trost ist eine Legierung. Ich komme auf 5 Bestandteile, die meines Erachtens echten und guten Trost auszeichnen.

(1)
Gemeinschaft
Unsere Trostbedürftigkeit bringt uns unseren Mitmenschen nahe und sie bringt uns unserem Herrn und Erlöser nahe. Wer getröstet wird, bleibt nicht mit sich allein, sondern erfährt die Gemeinschaft mit anderen und die Geborgenheit bei Gott.

(2)
Halt
Die indogermanische Wurzel („deru“) des deutschen Wortes „Trost“ meint das feste Kernholz, das einen Baum im Sturm bestehen lässt, das hält und Halt gibt. Ein Bestandteil von Getröstetsein heißt von daher: Ich habe einen Halt. Mir ist eine innere Festigkeit geschenkt.

Das Wort „Trost“ hängt übrigens auch mit dem „treu“ zusammen. Ich bin getröstet, weil ich um treue Menschen weiß, weil ich um die Treue Gottes weiß.

(3)
Gewissheit und Hoffnung

Der Getröstete hat eine Gewissheit: Wie immer mein Schicksal aussieht, wie sinnvoll oder sinnlos mir mein Leben vorkommt, wie untröstlich ich über manche Entwicklung auch sein mag, ich weiß: Gott ist. Gott ist Gott. Gott ist Liebe. Gott regiert. Jesus ist bei mir. Das ist das Wichtigste. Damit ist der Sinn der Weltgeschichte, der Sinn meines Lebens, das Heilige, Schöne und Gute in meinem Leben unzerstörbar.

Der Getröstete hat Hoffnung. Wer Trost erfährt, kann eine Hoffnung leben, die feststeht, wie es Paulus in 2 Kor 1,7 ausdrückt: „Ich bin in meines Herren Hand!“ „Der weiß zu allen Sachen Rat!“ „Gott sitzt im Regimente!“ Das heißt auch: Der Getröstete weiß: Es kommt noch einmal eine andere Zeit. Was ich durchmache, ist eine furchtbare Etappe, aber nicht das Ende, nicht das Ziel. Peter Wick sagt einmal: „Unsere Hoffnung ist darauf ausgerichtet, dass es eine Zukunft mit Gott geben wird, die besser ist als jede Gegenwart“.

(4)
Kraft, Mut und Geduld
Wenn wir echten Trost erleben dürfen, der die Trübsal nicht verdrängt und die Klage nicht erstickt, atmen wir auf, werden wir gestärkt, bekommen wir neuen Lebensmut geschenkt. Wir bekommen die Kraft geschenkt, Leiden zu ertragen, wie es Paulus in 2 Kor 1,6 ausdrückt. Es ist eine Geduld, die nicht einsam als Haltung gelebt werden muss, sondern mit anderen zusammen gelebt werden darf.

(5)
Trotz und Widerstandskraft
Ich staune, was Juden erzählen, die Auschwitz überlebten (ich habe das von Christian Möller, in: theologische beiträge, 2/2020, S.122): ‚Ohne das Lob Gottes wären wir den Mördern und Henkern ganz anders ausgeliefert gewesen. Das Lob Gottes hat uns geholfen, uns an Gott festzumachen und von ihm Atem zu gewinnen, um auf Gott zu sehen und den Trotz in uns zu stärken‘.

Dieses Zeugnis ist lehrreich: Wahrer Trost hat etwas mit positivem Trotz zu tun. Ohne diesen positiven Trotz ist Trost oft weinerlich und entwickelt keine Kraft. Aber ohne Trost wird man in seinem Trotz negativ, d.h. verbittert, und kurzsichtig. Trost und Trotz gehören zusammen. So gewinnen wir einen langen Atem und können Widerstand leisten gegen Resignation und Verzweiflung, aber auch gegen das Böse in jeder Form.

 

IV. Drei Impulse aus 2 Kor 1,3-11 für unser Trösten und unser Getröstetwerden

Wir müssten uns jetzt unterhalten können:

(1) Über den Unterschied zwischen echten und billigen Trost.

(2) Über die Kunst zu trösten. Man kann da viel falsch machen. Trostversuche können auch scheitern.

(3) Über die Erkenntnis, dass man Trost letztlich nicht machen kann. Dass es keine Bedienungsanleitung und keine Garantie dafür gibt.

(4) Auch über die Tatsache, dass Trost nie eine nötige Therapie ersetzen kann oder darf.

Das alles geht jetzt nicht.  Ich beschränke mich deshalb zum Schluss der Predigt auf drei Impulse für unser Trösten und unser Getröstetwerden. Ich entnehme diese Gedankenanstöße unserem Predigttext.

1.
Der erste Impuls zur Frage: Was können wir tun, um vielleicht getröstet werden zu können?

Paulus scheute es nicht, sich gegenüber den Korinthern als trostbedürftig zu outen. Er scheute es nicht, sich verletzlich zu machen, sich verwundet zu zeigen. Ausgerechnet den Korinthern! Sie hatten ihn kritisiert und in Frage gestellt wegen seiner vermeintlichen Schwächen im Reden, Auftreten und Glauben. Sie waren drauf und dran, ihn wegen seiner fehlenden Souveränität und Ausstrahlung abzulehnen.

Paulus war demütig genug, den Trost der Korinther anzunehmen. Ausgerechnet die schwierige Gemeinde in Korinth erwies sich in der großen Krise als Quelle des Trostes für Paulus, vor allem durch ihre Fürbitte, wie es in Paulus in Vers 11 ausdrücklich festhält. Er schreibt: Dazu helft auch ihr durch eure Fürbitte für uns.

2.
Der zweite Impuls zum Trösten-Können.

Paulus konnte trösten, weil er wusste, was „Trübsal“ ist, weil er ein denkbar geplagter und leidender Mensch war. Ich empfehle das im 2 Korintherbrief, von Kapitel 11,16, bis Kapitel 12, Vers 10 nachzulesen.

Er konnte trösten, weil er von Gott getröstet wurde. Diesen Trost konnte er weitergeben.

Paulus konnte trösten, weil er das Leiden der anderen an sich heranließ. Es gibt die verhängnisvolle Neigung, dass Christen ihr Bild vom Leben und ihr Bild von Gott freihalten wollen von Anfechtung, Trübsal und Leid. Wer das aber tut, kann nicht trösten. Trösten können wir nur, wenn wir das Leiden der anderen an uns heranlassen und uns mit den Leidenden in den Dreck setzen, wie es anfänglich die Freunde Hiobs tun!

3.
Der dritte Impuls zum Trösten selbst.

Das griechische Wort, das mit Trösten richtig übersetzt ist, hat drei Grundbedeutungen, die uns wertvolle Hinweise auf die Praxis des Tröstens und Getröstetwerdens geben:

10x in 5 Versen redet Paulus in 2 Kor 1,3-7 von Trost, vom Trösten und Getröstetwerden. Das griechische Wort ist nicht eindeutig zu übersetzen. Die Luther-Bibel verwendet stets „Trost“. Ebenso die Zürcher-Bibel. Die Gute Nachricht hat oft „Mut“ oder „Ermutigung“. Die Neue Genfer Übersetzung bringt durchgängig das Paar „Trost“ und „Ermutigung“. Die Basisbibel sagt nie Trost, sondern immer „Mut“ oder „Ermutigung“.

Das griechische Verb „parakalein“ heißt wörtlich „herbeirufen“, „um Hilfe rufen“, „einladen“, „bitten“, „ersuchen“, „auffordern“, „ermahnen“, „ermuntern“, „ermutigen“, „gut zureden“, „beistehen“, „zusprechen“ und eben auch „trösten“.

Diese Bandbreite an Übersetzungen steht für die Bandbreite, wie Trost zu uns kommt.

a.
Wenn jemand dringend Trost braucht, braucht er jemanden, den er rufen, anrufen, herbeirufen kann, der ihm beisteht, der ihm gewisse Dinge zuspricht. Es geht um die Praxis des Miteinanders. Es geht um Beziehung, um Gemeinschaft, um Freundschaft. – Herr, segne alle Trostgemeinschaften! Segne alle Beziehungen, dass sie Trostgemeinschaften sind!

b.
Wenn jemand Trost nötig hat, geht es darum, dass er seinem Ungetröstetsein, seiner Trostlosigkeit entkommt. Deshalb braucht Trösten immer wieder ein Gut-Zureden und Ermutigen. Denn durch Mutmach-Botschaften kann ein Menschen Zuversicht und Hoffnung gewinnen. – Herr, segne alles Ermuntern und Ermutigen!

c.
Wenn ein Mensch Trost braucht, geht es darum, dass er dem ständigen Kreisen um sich selbst oder seinem Selbstmitleid entkommt. Deshalb braucht Trösten ab und an ein Auffordern und Ermahnen. Manchmal entsteht nur so der Blick nach vorn. Manchmal kommt nur dadurch ein neues Denken zustande. Manchmal eröffnet sich nur so eine neue Perspektive. – Herr, segne alles Auffordern. Gib, dass alles Ermahnen nichts Gegenteiliges bewirke!

 

V.
Schluss

Eine Predigt über Trost tröstet nicht automatisch. Dennoch wollte und will ich mit dieser Predigt etwas:

(1)
Ich wollte und will uns alle ermutigen, diesen Gott allen Trostes zu suchen. Ich wollte und will uns auffordern zu beten.

Herr, ich brauche Trost. Bitte tröste mich! Herr, bitte misch doch andere Farben in mein Leben hinein!

Herr, mein Freund, mein Kollege, meine Mutter braucht Trost! Bitte tröste Du! 

Oder dass wir ihm danken, wo er uns getröstet hat. Herr, ich danke Dir. Du hast mich getröstet!

(2)
Ich wollte und will uns allen diesen Gott allen Trostes vor Augen malen und so unseren Glauben stärken. Dass auch wir wie Paulus sagen: Das geschieht alles, ‚damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt‘, ‚damit wir auf ihn hoffen, dass er uns auch in Zukunft immer wieder retten wird‘ (nach 2 Kor 1,9-10).

(3)
Denn der Dreieinige Gott tröstet gerne und er versteht es wie kein anderer zu trösten.

Uns trösten, wie es unser Text sagt, der Vater und der Sohn.

Uns tröstet der Vater mit dem Sohn, indem Jesus in unsere Trostlosigkeiten hineinkommt und sie mit uns erleidet. Denn es gibt Situationen, die menschlich gesehen trostlos sind und bleiben. Dann brauche ich die Nähe Jesu in meiner Trostlosigkeit.

Und uns tröstet der Heilige Geist, der im Johannesevangelium der Tröster genannt wird (Joh 14,16.26), der in unser Inneres hineinkommt, der in uns ein Getröstetsein bewirkt.

Deshalb lasst uns mit Paulus sagen: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes. Amen!