Johannes 1,1-16 – Advent. Es kommt der Herr der Herrlichkeit – Von Ludwig Schmidt

A.

Wenn einer uns fragen würde: Warum feiert ihr Advent? Was würden wir ihm sagen?  Zuerst müssten wir wohl sagen: Advent heißt: Er kommt.

Wenn er dann fragt: Wer kommt denn? Dann würden die meisten Christen von Weihnachten und dem Kind in der Krippe erzählen. So wie es der Evangelist Lukas macht: Er erzählt, wie das war damals im Stall und der Krippe von den Hirten und den Engeln.  So stellen sich die meisten Leute das Kommen Jesu vor. Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind.

Wenn wir beim Evangelisten Markus nach einer Weihnachtsgeschichte suchen, dann suchen wir vergeblich. Markus beginnt sein Evangelium 30 Jahre später und erzählt als erstes von der Taufe Jesu. Die Geburt und Kindheit Jesu scheint ihm nicht wichtig zu sein.

Auch für Matthäus ist die Geburt Jesu nicht so wichtig. Für ihn ist das Wichtigste zu beweisen, dass Jesus der von den Propheten verheißene Messias ist. Darum beginnt er mit dem Stammbaum Jesu, zählt alle Stammväter Jesu auf und fängt bei Abraham an, über die Könige David und Salomo bis zu Josef dem Mann der Maria.

 

B.

Und der Evangelist Johannes? Seine Weihnachtsgeschichte ist genau ein Satz. Das Wort wurde Fleisch.

Doch Johannes beginnt sein Evangelium nicht mit diesem Satz, er beginnt viel, viel früher. Wir lesen Joh 1,1-16.

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.

 6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. 7 Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. 8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. 

 10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

 14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. 15 Johannes gibt Zeugnis von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich. 16 Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Was Johannes vom Kommen Jesu schreibt, ist wunderschön in einem Liedvers zusammengefasst:

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit,
der König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.

In diesem Vers steckt alles drin. Wer kommt?  Der Herr der Herrlichkeit, der König aller Königreich, der Heiland, der der Welt Heil und Leben bringt, mein Gott und mein Schöpfer, der die Welt und der auch mich geschaffen hat. Aber der Reihe nach.

 

I.
Schauen wir uns den ersten Vers aus dem Johannesevangelium an.

Johannes beginnt sein Evangelium mit den gleichen Worten, wie die ganze Bibel beginnt. Im Anfang. Im Anfang ist noch vor dem Anfang. Im Anfang bedeutet: Johannes beginnt, noch bevor alles mit dieser Welt begann, er beginnt vor aller Schöpfung. Es gab noch keine Zeit, keinen Tag, keine Nacht, kein Weltall, keine Erde, kein Licht, kein Leben.

Es gab nur Gott. Nichts weiter als Gott allein. Können wir uns das vorstellen? Nur Gott und sein Wort.

Wir wollen wissen: Seit wann war er?  Wo war Gott, bevor er die Welt geschaffen hat? Was hat er gemacht, bevor er die Schöpfung gemacht hat? Luther antwortet auf die Frage, was Gott vor der Erschaffung der Welt gemacht hat: Er hat Ruten geschnitzt für Leute, die solche unnützen Fragen stellen.

Gott braucht kein Wo, Wann, Was. Gott ist Geist. In Joh 4,24 heißt es: Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in ihm Geist und in der Wahrheit anbeten. Gott ist Geist, er ist überall und nirgends.

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Gott ist Geist und in seinem Geist war das Wort. Gott braucht keinen Raum, das Wort braucht keinen Raum.

Wir sagen manchmal: Das Wort liegt mir auf der Zunge. Aber da liegt es ja nicht wirklich. Es braucht auch bei uns keinen Raum. Wo wäre ein Wort in unsere Gedanken zu finden? Da könnte man lange suchen. Gott ist Geist und Gott ist im Anfang da, aber er redet nicht. Im Anfang behält Gott sein Wort für sich. Das Wort war noch bei Gott.

Jesus sagt von sich: Ich bin das A und das O, ich bin der Anfang und das Ende. Jesus war bei Gott. Glaubst du das?

Doch dann beginnt der Heilige Gott, der in seiner Heiligkeit allein war, der ganz gut ohne die Welt und ohne uns ausgekommen ist, zu sprechen. Gott gibt uns sein Wort. Gott, der uns nicht nötig hatte, will doch ohne uns nicht sein, darum sendet er sein Wort in die Welt.

Wenn wir sagen: Ich gebe dir mein Wort, meinen wir damit: Ich gebe dir ein Versprechen, das ich erfüllen werde. Gottes Wort ist ein Versprechen. Auf dieses Wort kannst du dich verlassen. Es tut, was es sagt. Gott redet.

 

II.
Alle Dinge sind durch das Wort gemacht.

Gott beginnt zu sprechen und die Welt entsteht.

Unvorstellbar für uns oder? Dass ganz allein durch das Wort Gottes die Welt entstehen kann. Wir sagen: Aus nichts, wird nichts. Von nichts, kommt nichts. Wenn wir kein Material haben, können wir auch nichts machen. Meine Frau braucht Wolle, wenn sie Strümpfe stricken will. Wer etwas kochen will, braucht Zutaten.  Ganz anders hier: Das Wort schafft die Welt aus dem Nichts.

Goethe lässt seinen Faust sagen: Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen. Dass allein durch das Wort die Welt entsteht, das kann doch nicht sein, meint Goethe.

Der Hauptmann von Kapernaum ist da anderer Meinung: Er kommt zu Jesus und bittet, dass Jesus seinen Knecht gesund macht. Jesus sagt: Ich komme. Da antwortet der Hauptmann: Ich bin nicht wert, dass du in mein Haus kommst. Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Ich als Hauptmann habe auch Soldaten unter mir, wenn ich denen befehle, dann machen die was ich will.

Wenn bei mir ein Wort genügt, wie viel mehr dann bei dir. Sprich nur ein Wort, dann wird mein Knecht gesund.  Der Hauptmann glaubt, dass das Wort Jesu die Kraft hat. Das Wort Gottes hat Kraft, Autorität, Macht.

Durch das Wort entstehen das All, die Sonne, alle Sterne und Planeten, die Erde, alle Pflanzen, Tiere der Mensch, alle Naturgesetze, alles.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie wunderbar allein das WASSER ist.  Natürlich, eigentlich ist es nur eine chemische Formel, ein Stoff. H2O. Aber in Wirklichkeit ist es viel, viel mehr. So wunderbar ist die ganze Schöpfung.

Alle Dinge sind durch das Wort gemacht. Wenn wir diesen Satz ernst nehmen, wenn wir diesen Satz glauben, dann gilt das nicht nur für die Schöpfung am Anfang, sondern gilt durch die Jahrtausende bis heute. Das Wort schafft fortwährend. Das Wort hat nicht nur am Anfang die Welt und später Adam und Eva geschaffen. Es ist nicht so, dass sich Gott danach zur Ruhe gesetzt hätte.

Nein, das Wort schafft seit dem Anfang ununterbrochen, alle Dinge entstehen ständig durch das Wort. Das Wort schafft jeden Tag, jede Nacht, Regen, Schnee und Sturm, die Äpfel in deinem Garten und deine Rosen. Die Welt sagt dazu Natur, Evolution. Doch wir erkennen in allem die Handschrift Gottes. Ein gläubiger Mensch sagte: Wer ein Baby sieht, hat Gott auf frischer Tat ertappt.

 

III.
Ohne das Wort ist nichts gemacht, was gemacht ist. Gar nichts.

Im Lied heißt es: Mein Schöpfer reich von Rat. Ich staune, wie aus einem Sonnenblumenkern, den ich in die Erde lege, eine Sonnenblume mit vielen Kernen wird. Aus einem Kirschkern ein Kirschbaum.

Ich staune über Sonnenuntergänge, Regenbogen, die Schönheit der Alpen und das Meer und erkenne dahinter die Liebe des Schöpfers. Man hätte das auch einfacher machen können. Quadratisch, praktisch gut, doch wenn wir genau hinsehen, erkennen wir, es ist alles herrlich und alles mit viel Liebe gemacht.   Evolution, nein, wo käme da die Liebe her, die in allem steckt.

Ohne das Wort ist nichts gemacht, was gemacht ist. Das Größte nicht und auch das Kleinste nicht. Ich nicht und Du nicht.

Ohne das Wort ist nichts gemacht, was gemacht ist.  Auch das CoronaVirus nicht. Ich staune, wenn Forscher das CoronaVirus beschreiben, wie es darauf aus ist, sich zu vermehren, wie raffiniert es dabei ist, sich immer wieder eine neue Strategie auszudenken, Varianten bildet.

Und was für Corona gilt, gilt für die ganze Schöpfung, die sich immer wieder neue Strategien ausdenkt, sich zu verändern, zu regenerieren.

Wir Menschen machen an vielen Stellen die Schöpfung kaputt. Die Natur hilft sich selbst, sagen sie. Ich sage: Gottes Schöpfung hilft sich selbst, weil das Wort Gottes in allem lebt und webt. Immer und überall da ist und beständig neu schafft.

 

IV.
In ihm war das Leben.

Im Alten Testament, im Schöpfungsbericht erfahren wir, wie Gott zuerst Raum und Zeit schafft. Erde und Meer, Himmelskörper. Zuerst schafft er tote Materie und es war sehr gut. Warum macht er das? Ist ihm langweilig? Für wen macht er das? Die Welt wird zur Wohnung für das, was er am 5. Tag schafft. Am 5. Tag kommt Leben in die Bude. Das Wasser wimmle von lebendigem Getier, Vögel fliegen unter dem Himmel. Die Erde bringe hervor lebendiges Getier. Woher kommt das Leben? Es war in ihm. Das Wort hat das Leben gebracht.

Wenn wir Menschen das nötige Material haben, können wir tote Dinge machen. Aber wie macht man Lebendiges? Töten, das können wir, aber Leben schaffen?

Im Wort Gottes war das Leben. Das Wunder des Lebens. Wie aus Ei und Samenzelle Leben entsteht. Das ist kein Zufall, keine Laune der Natur, dass ist das Wort Gottes, das Leben schafft.

Wir schauen noch einmal ins AT. Als Gott den Menschen gemacht hat, war da zuerst nur Erde vom Acker, ein Dreckklumpen. Doch Gott blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Er hat ihm zugeflüstert und aus dem Dreckklumpen wurde ein lebendiger Mensch.

Das Wort bringt das Leben. Und das sagt nicht nur Johannes. Jesus sagt von sich: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Glaubst du das?

Glaubst du, dass das Wort das Leben in die Welt gebraucht hat, dass Jesus das Leben ist.

Lazarus war tot. 4 Tage begraben. Er stinkt schon, sagen seine Schwestern, und Jesus kommt und spricht: Lazarus komm heraus.  Und er wird lebendig.  Jesus bringt das Leben allein durch sein Wort.   Ganz ähnlich beim Jüngling von Nain: Jesus sagt nur: Junger Mann, ich sage dir steh auf.

In seinem Wort ist das Leben. Das Wort macht lebendig.

In diesen ersten Sätzen ging es um die ganze Schöpfung. Jetzt wird ein Geschöpf herausgenommen, der Mensch. Und das Leben war das Licht der Menschen. In der ganzen Schöpfung bekommt nur der Mensch mehr als nur Leben. Er bekommt zusätzlich das Licht. Licht ist also etwas, dass die Tiere nicht bekommen haben. Aber was ist das, Licht der Menschen?

 

V.
Wir schauen wieder in den Schöpfungsbericht aus dem AT: Gott sprach am 1. Schöpfungstag: Es werde Licht, und es ward Licht. Merkwürdig, denn die Sonne wird erst am 4. Tag gemacht. Da schuf Gott zwei Lampen, eine für den Tag und eine für die Nacht. Die Sonne ist also nicht gemeint mit dem Licht für die Menschen.

Was dann? Jesus sagt von sich: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Licht des Lebens ist kein Licht von außen, sondern ein inneres Licht, ein Licht in uns drin.

Die Sonne beleuchtet. Das Schöpferwort erleuchtet den Menschen.

Wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, was erblickt es dann? Was erblickt es, wenn gerade Mitternacht ist? Was ist, wenn bei einem alten Menschen das Lebenslicht schwächer wird und erlischt?  Das Lebenslicht ist Lebenskraft, Lebenswille. Doch es ist noch mehr.

Das Wort hat die Welt erschaffen. Das Licht lässt die Menschen erkennen, wer die Welt erschaffen hat. Es ist das Licht das Seele und Geist erhellt. Es ist das Licht, das die Augen des Herzens für den Glauben öffnet. Antoine de St. Exupery sagt. Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Dieses Licht macht den Menschen aus, dass er nicht nur vegetiert, nicht nur seinen Instinkten folgt. Das Licht schenkt die Möglichkeit, Gott zu erkennen.

Gott sendet sogar einen Boten, der die Leute auf das Licht hinweist. Johannes der Täufer zeugt vom Licht: He, schaut alle hin, das ist das Licht, der dort, der ist das Licht der Welt. Glaubt an ihn, kommt zu ihm und ihr seid gerettet.

Doch es gibt eine Macht in dieser Welt, die das nicht will. Diese Macht will verhindern, dass Menschen ihren Schöpfer erkennen. Diese Macht versucht sofort das Licht in den Menschen wieder zu auszulöschen. Dunkle Gedanken. Dunkle Taten, die nicht ans Licht kommen sollen.

 

VI.
Die Finsternis hat es nicht ergriffen. König Herodes ist der erste, der durch den Kindermord das Licht auslöschen will. Das Licht kommt zu den Menschen, es scheint in der Finsternis, kommt in seine Schöpfung, doch welch ein Drama: Die Menschen wollen es nicht. Die Seinen nahmen es nicht auf.

Sie liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse, so steht es im 3 Kapitel des Johannesevangeliums. Welch ein Drama? Doch so ist es in dieser Welt, das ist normal. Die Menschen nehmen ihn nicht auf. Das Leben ist gekommen, das Licht ist da. Doch die Menschen wollen es nicht, wollen lieber im Dunkeln bleiben.

Dein Wort ist ein Licht auf meinem Weg, sagt die Schrift. Doch sie wollen sich nicht vom Wort den Weg zeigen lassen, sondern auf eigenen Wegen gehen, wollen das Licht auslöschen.

Ein Gebet kann helfen:  Jesus, gib gesunde Augen, die was taugen, rühre meine Augen an, denn das ist die größte Plage, wenn am Tage man das Licht nicht sehen kann.

Dann kann ein Wunder geschehen. Mitten in einer dunklen, in die Finsternis verliebten Welt, gibt es ein paar wenige, denen geht ein Licht auf.  Menschen nehmen das Geschenk Gottes an. Es gibt Leute, denen geht das Licht auf, sie erkennen das Licht, und werden selbst zu Lichtträgern. Von ihnen sagt Jesus später: Ihr seid das Licht der Welt. Eure Aufgabe ist es, der Welt vom Licht zu erzählen, dass auch sie erkennen, wer das Wort ist, wer das Leben ist, wer das Licht ist und sie sich aufmachen zum Licht. Weihnachten heißt, das Licht ist in die Welt gekommen.

 

VII.
Weihnachten heißt: Und das Wort wurde Fleisch.

Das ist die Weihnachtsgeschichte von Johannes: Das Wort wird Fleisch, das Wort wird Mensch. Das Wort, durch das die Welt wurde, das Wort, das Licht und Leben gebracht hat, wird zu einem Menschen, das heilige, mächtige Schöpferwort, wird zu einem kleinen, hilflosen Kind in Windeln, in einer Krippe.

Paulus sagt: Er nahm Knechtsgestalt an und wurde den Menschen gleich. Das Wort wird sichtbar, man hätte es fotografieren können. Das Wort bekommt einen Namen: Jesus Christus.

Ach, hättest du das bloß nicht gemacht. Wärst du bloß nicht Mensch geworden, weißt du denn nicht, dass du dadurch verletzlich wirst, weiß du denn nicht, was die Menschen mit dir machen werden?

Sie lieben doch die Finsternis mehr als das Licht. Sie werden dich hassen. Sie werden dich schlagen, sie werden dich kreuzigen. Doch das Wort wurde dennoch Fleisch. Es kam, weil es aus der Finsternis retten will.

Die einen sehen an Weihnachten ein Baby in Windeln gewickelt. Doch da gibt es welche, denen geht ein Licht auf, denen geht das Licht auf, die sehen die ganze Wirklichkeit und Wahrheit. Sie nehmen das Licht in sich auf und werden von innen erleuchtet und sie erkennen in ihren Herzen, wer der wirklich ist, der da gekommen ist. Der Heiland, Christ der Retter ist da, der Herr, der Herrlichkeit. Erkennst du deinen Schöpfer, deinen Retter in diesem Kind?

Es kommt der Herr, der Herrlichkeit. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit vom Vater. Mose hätte so gern die Herrlichkeit Gottes gesehen, damals am Berg Sinai. Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! Und der Herr sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.

Das, was Mose sich so sehr gewünscht hat, durften die Jünger sehen. Wir sahen seine Herrlichkeit.

Wann haben sie denn die Herrlichkeit gesehen? Johannes war mit Petrus und Jakobus auf dem Berg der Verklärung. Aber auch nach seiner Auferstehung und bei vielen Wundern, ist die Herrlichkeit Jesu aufgeleuchtet.

Haben wir seine Herrlichkeit nicht auch gesehen, in vielen Wegführungen, in vielen Wundern, in viel Gnade. Nicht mit unseren Augen, sondern mit unseren Herzen. Darum gehen wir nicht weg, darum bleiben wir, darum glauben wir, darum lieben wir ihn.

Glaubst auch Du, wenn Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.

Aus seiner Fülle haben wir genommen Gnade um Gnade. Die Weisen aus dem Morgenland brachten dem Kind Geschenke. Im Johannes Evangelium ist das anders, da bringt Jesus die Geschenke mit. Eine Fülle an Geschenken, Gnade um Gnade. Stellen wir uns die Fülle der Gnade, wie einen Riesensack an Geschenken vor, aus dem wir uns täglich nehmen dürfen. Der auch nie leer wird, der für alle reicht. Aus seiner Fülle haben wir alle genommen, Gnade um Gnade.

 

Im Lied Macht hoch die Tür wird das noch einmal zusammengefasst wird.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
ES KOMMT DER HERR der HERRLICHKEIT.
Ein KÖNIG aller Königreich    
Ein Heiland aller Welt zugleich.   
Der Heil und Leben mit sich bringt – seine Geschenke
Derhalben jauchzt mit Freuden singt,
gelobtet sei mein Gott. Mein Schöpfer groß von Tat.